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Aktive Benutzer in diesem Thema

  1. #6
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    Hallo Hobbes, hallo Froschkönig !

    Ich entschuldige mich für "die persönlichen Untertöne" und möchte nur noch verstanden wissen, daß es sehr bedenklich ist, daß so demokratische Regierungen wie die USA, überhaupt so martialisch denken und handeln.
    Viele Amerikaner, die ich im Laufe der Zeit getroffen habe, sind selber entsetzt über das Bild, das sie auf andere Nationen werfen und haben mir versichert, daß sie ihre Einstellung und ihr Handeln noch mal überdenken, wenn sie wieder in die Vereinigten Staaten zurückfliegen oder wieder, nach einem längerem Aufenthalt im Ausland, zurückkehren.

    Jede Friedensarbeit seitens der UNO und sehr vieler anderer Organisationen wird in Null-Komma-Nichts zerstört, wenn allein schon verbale Drohungen von einem sehr potenten Staat in Richung Weltgemeinschaft gesendet werden.

    Ich habe genug hungernde Menschen gesehen und gepflegt und in sehr vielen Fällen, wenn auch auf verschlungenen Pfaden, ließ sich das Elend auf "amerikanischen Imperialismus" und "Geheim-dienstaktivitäten" zurückführen. Fairerweise muß man hinzufügen, daß auch andere Großmächte ihre Macht mißbrauchen, aber von denen habe ich nicht so die Ahnung, weil ich mich nur intensiv mit den Vereinigten Staaten beschäftigt habe.
    Ich bin nicht allwissend, aber sehr traurig über eine gewisse Rückentwicklung, die man auch, um es vorsichtig auszudrücken, in den Personen Bush und Sharon festhalten kann. Und damit meine ich nicht die Gesamtheit der Amerikaner und Israelis.
    Damit hinterfrage ich nur: "Wie ist so etwas nur möglich geworden" und vor allen Dingen: "Wo sind die kritischen Stimmen der Bürger dieser beiden Länder ?" Ich glaube, sie verhallen zu oft in der gewollten Sensationspresse, und die ernsthafte Presse, die es überall gibt, ist nicht laut genug und hat auch nicht die Zivilcourage, etwas anzuprangern, was neben Terrorismus auch nicht sein darf: Staatsterrorismus !!!

    Um wieder die Brücke zum Thema "Sektion mal anders" zu schlagen, kann ich genau so fragen: "Wie ist es möglich, daß ein Hr. von Hagen so viel Geld auf so fragwürdige Art und Weise verdienen kann ?"
    Und sollten die Unis, egal ob in England, Deutschland und woanders den Wissensbedarf und die verständliche Neugier der Menschen nicht vernünftig nachkommen, so werden Menschen wie Hr. von Hagen wie Unkraut aus dem Boden schießen, und ich persönlich kann seine Vorgehensweise nicht mal mißbilligen.
    Er nutzt nur die angedeutete Unfähigkeit der höchsen Wissens-stätten dieser Welt, ein wenig von ihrem Wissen dem Normal-verbraucher abzugeben.

    Eitelkeit, übertriebene Moralvorstellungen und Phlegmatismus hat noch keiner Sache geholfen !
    Mediziner zu sein, bedeutet auch, den dynamischen Fluß zwischen Arzt und Bürger in die richtigen Bahnen zu lenken und aufrecht zu erhalten und nicht in die Hände profitorientierter Kollegen zu legen --> Hr. von Hagen ist nur einer von vielen dieser Sorte und die anderen sind (noch) Schafe, die meckernd sich ihrem Schicksal ergeben.

    Hoffen wir, daß sich dieses ganz schnell ändern wird !

    Also Hobes, nichts für ungut, ich bin auch nur ein kleines Rädchen im großen Getriebe, kein Grund, uns anzupflaumen, okay ?

    Martin



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  2. #7
    Back on Stage Avatar von Rico
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    Hach, schön. Endlich gibt's eine Fortsetzung zur "Kampf gegen den Terror" Diskussion...

    Original geschrieben von Commander
    Viele Amerikaner, die ich im Laufe der Zeit getroffen habe, sind selber entsetzt über das Bild, das sie auf andere Nationen werfen und haben mir versichert, daß sie ihre Einstellung und ihr Handeln noch mal überdenken, wenn sie wieder in die Vereinigten Staaten zurückfliegen oder wieder, nach einem längerem Aufenthalt im Ausland, zurückkehren.
    Also ich brauch bloß auf die Straße zu gehen um von (z.Zt.)mindestens jedem 2. Deutschen den ich da treffe zu hören, daß er entsetzt ist von unserer Regierung und ihrem dilletantischen Rumgefummele, ihren unbedachten Äußerungen, ihren gebrochenen Versprechen und was sonst noch so einfällt....
    Das ist ja der Clou an der Demokratie, daß nicht alle die Politik der Regierung toll finden und es auch erbitterte Gegner gibt.
    Besonders erbitterte Gegner finden sich dabei natürlich in einem Zweiparteiensystem, in dem der Gewählte eben deshalb gewählt wurde, weil er bei allen wichtigen Fragen (Außenpolitik, Schußwaffen, Justiz...) traditionell andere Auffassungen hat als der politische Gegner.
    Original geschrieben von Commander
    Ich bin nicht allwissend, aber sehr traurig über eine gewisse Rückentwicklung, die man auch, um es vorsichtig auszudrücken, in den Personen Bush und Sharon festhalten kann. Und damit meine ich nicht die Gesamtheit der Amerikaner und Israelis.
    Damit hinterfrage ich nur: "Wie ist so etwas nur möglich geworden" und vor allen Dingen: "Wo sind die kritischen Stimmen der Bürger dieser beiden Länder ?" Ich glaube, sie verhallen zu oft in der gewollten Sensationspresse, und die ernsthafte Presse, die es überall gibt, ist nicht laut genug und hat auch nicht die Zivilcourage, etwas anzuprangern, was neben Terrorismus auch nicht sein darf: Staatsterrorismus !!!
    Zum Glück gibt es ja noch einen Unterschied zwischen dem was die Herren Sharon und Bush da tun. Der eine hat völlig den Überblick verloren und planiert mit Panzern wild vor sich hin im Irrglauben, die Palästinenser würden schon irgendwann die Lust verlieren.
    Der andere hat einen Krieg gegen ein Land geführt, von dem ein terroristischer Akt gegen das eigene Land ausgegangen ist - was wenig mit dem Begriff Staatsterrorismus zu tun hat.
    Auch ein evt. kommender Krieg gegen den Irak wird vermutlich durch eine UN-Resolution gedeckt sein und verdient somit kaum das Prädikat Terrorismus...



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  3. #8
    Diamanten Mitglied Avatar von hobbes
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    Wenn Froschkönig uns schon diesen thread eröffnet hat (danke Frosch), dann schreit das wohl auch nach einer Stellungnahme meinerseits.
    Ich kann mich natürlich Commanders Harmonieanflug nicht entziehen und möchte mich hier auch hochoffiziell bei ihm für meine Überreaktion auf seine Bush-Bemerkung entschuldigen. Commander, du bist Opfer des Umstandes geworden, dass mich das krassierende und , in andere Fällen (bei dir Commander ist das offensichtlich begründet), unbegründetes Anti-Bush-Gerede schon lange stört.

    Die besagten Geheimdienstaktivitäten, die Kooperation mit Unrechtsregimen wie Saudi-Arabien, die dogmatische Protektion Israels und Ausnutzung der Hegemonie-Position zum wirtschaftlichen Eigennutz haben bei den USA schon sehr lange Tradition. Das ist also ganz klar mal kein Bush-Phänomen. Deswegen also kann der Mann heute nicht in der Kritik stehen.

    Kritisiert wird Amerika besonders in Deutschland für seine Afghanistan Politik und neuerdings in ganz Europa für das Irak-Vorgehen. Doch wie kommt es zum amerikanischen Standpunkt? Das Land wurde am 11.9. von einer Sekunde auf die andere in den Kriegszustand versetzt (das klingt für uns hier weit weg absurd, es entspricht jedoch für jeden Amerikaner einer Realtität). Fundamentalistische Kräfte haben die USA zum Feind Nummer 1 erklärt und den schmutzigen Kriegt direkt nach Amerika exportiert. Es muss deshalb verständlich sein, dass deren Sicherheitsbedürfnis massiv angestiegen ist. Die teilweise Zerschlagung der Al Quaida in Afghanistan wurde wegen der sturen Nicht-Kooperation des Taliban-Regimes zum offenen Krieg, der auch zivile Opfer gekostet hat. Amerika sah keine andere Lösung, die sich damals solidarisierende Weltgemeinschaft auch nicht. Daraus kann man heute den USA keinen Vorwurf machen. Die Operation war erfolgreich.

    Der 11.9. brachte blitzartig eine Polarisierung der Welt mit sich, ein Spaltpilz breitete sich zwischen die westliche und die muslimische Welt. Blutige Regimes wie jenes von Saddam Hussein sehen sich in der heutigen Situation bestärkt und werden dadurch zu zunehmenden Bedrohung, primär der USA und ihres Schützlings Israel. Dass mit Saddam nicht ehrlich zu verhandeln ist, dass er nur in einer Schach-Matt Situation handelt, ist doch allen klar. Daher handelt er nur auf den imperativen Kriegsruf von Bush. Die UNO alleine mit allen Sanktionen könnte ihn nicht zum Handeln bringen. Frankreich und Russland waren gegen die strenge UNO-Konvention, weil sie wirtschaftliche Beziehungen zum Irak (trotz UNO-Sanktionen) betreiben. Sie unterlaufen damit den friedlichen Weg der Konfliktlösung. Die sogenannten friedliebenden handeln also auch aus Egoismus.

    Es ist falsch, ja arrogant Amerika und seinen Präsidenten als dumm, als Texas-Cowboys hinzustellen. Auch sie haben durchaus eine differenzierte, jedoch andere, Sicht der Dinge. Sie bezeichnen Institutionen wie die UNO und den Sicherheitsrat, nicht ganz zu Unrecht, als korrupt.

    Commander möchte ich versichern, dass die amerikanische Aussenpolitik in den USA, auch in den Medien, sehr kontrovers diskutiert und auch massivst kritisiert wird. Davon nimmt man in Europa leider keine Kenntnis.

    Eines jedoch darf nicht sein. Die Europäer überlassen die Weltpolitik nur zu gerne den USA. Sie wollen sich daran nicht die Finger verbrühen. Einfach ist es jedoch hinterher zu kritisieren. Sich als besser hinzustellen. Deutschlands Schröder leistet in diesen Tagen massiv Militärhilfe für Israel! Unterstützt er damit nicht Sharon? Genau wie die USA? Europa hat es verpasst und wird es weiterhin verpassen in der Israelpolitik tonangebend zu sein. Selbst im Kosovo mussten die Amis eingreifen. Wohl auch nur, weil es einfacher ist diese hinterher zu kritisieren.

    Gegenüber steht sich der amerikanische Pragmatismus und das europäische Zaudern. Verantwortlicher versus Kritiker.

    Ich verstehe die Einwände gegenüber den USA schon, die Menschenrechtseinwände. Doch wenn alles sauber sein sollte (keine Kooperation mit nicht einwandfreien Staaten), würde die Aufgabe des Weltpolizisten noch mehr wachsen. Und das ist ja auch wieder falsch.
    hobbes



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  4. #9
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    ... und hier die Seite für die differenzierte Sichtweise



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  5. #10
    Diamanten Mitglied Avatar von hobbes
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    von Dir hätte ich einen besseren Beitrag erwartet lucky.
    hobbes



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