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Aktive Benutzer in diesem Thema

  1. #1
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    Hallo Leute!

    Zurzeit mache ich ein Freiwilliges- Soziales- Jahr auf der operativen Intensivstation eines nordischen Krankenhauses. Im Anschluss daran, sodann es die ZVS zulässt, möchte ich gerne Medizin studieren.
    Ich interessiere mich sehr für Biochemie, Physiologie und Pharmazie und versuche die Vorgänge auf der Station zu verstehen. Oft stoße ich dabei auf Probleme, bei denen mir das Fach-Pflegepersonal nicht mehr helfen kann.

    Wie z.B. bei diesem:
    HAES ist ja bekanntlich ein Makromolekühl das als Plasmaexpander eingesetzt wird. Glukose ist im vergleich dazu nur ein kleines Molekühl.
    Die theoretische Osmolatität von HAES-steril 6% liegt bei 308 mosm/l und das durchschnittliche Molekulargewicht liegt bei 200.000.
    Der Unterschied beim HES 10% ist, dass dort 100g Hydroxyethylstärke anstellte der 60g in 1000ml drin ist. Die theoretische Osmolatität und das durchschnittliche Molekuhlargewicht verändern sich nicht.
    Jetzt zu den Glukoselösungen.
    Glukose 5% enthält 50g/1000ml Glukose und besitzt eine theoretische Osmolatität von 275 mosml/l.
    Glukose 20% enthält 200g/1000ml Glukose und besitzt eine theoretische Osmolatität von 1100 mosml/l.
    Glukose 40% enthält 400g/1000ml Glukose und besitzt eine theoretische Osmolatität von 2200 mosml/l.

    Meine Fragen dazu lauten:
    1) Warum steigert sich bei den Glukoselösungen die theoretische Osmolarität mit der Konzentration und bei HES nicht?
    2) Warum ist eine hochkonzentrierte Glukoselösung osmolarer als das Makromolekühl Hydroxyethylstärke? D.h. es zieht ja auch mehr Wasser aus dem Extravasalraum in den Intravasalraum.
    3) Und was ist Glukose-Monohydrat? (Strukturformel usw.)
    4) Wie ist das Molekuhlargewicht von Glukose?
    5) Ist das Molekulargewicht das, das ich in dem Chemieunterricht als „U“ kennen gelernt habe? Wenn nein, was ist’s?

    Ich hoffe, dass ich nicht irgendwas Billiges übersehen habe und meine Fragen allzu trivial sind.
    Freue mich auf eure Antworten.

    Ciao, Curryhuhn



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  2. #2
    Foreninventar Avatar von Froschkönig
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    Zunächst zum Molekulargewicht :

    Das besagte U ist als Einheit 1/12 des Gewichtes von Kohlenstoffisotop C12.
    Somit ergibt sich als Molekulargewicht für Glukose die Summe der Molekulargewichte der Einzelatome, also
    C6H12O6 = 6*12+12*1+6*16 = 158 U(wenn ich mich jetzt nicht verrechnet habe...), demnach entsprechen 158 Gramm Glucose genau einem Mol.

    Glucose Monohydrat (C6H12O6 · H2O) ist mehr oder weniger das Normale Erscheinungsbild von Glucose. die Glucose liegt im allgemeinen als rhombisch kristallisierendes Monohydrat vor.

    Zu der Frage mit HAES und Glucose :
    Da bin ich mir gerade selbst nicht mehr so sicher, aber meiner Meinung nach Hängt ja die Osmaloraität mit den "Hüllen" um die gelösten Teilchen zusammen. Sind das viele Kleine Teilchen (Glucose z.B.) ist die Anzahl der Wassermoleküle, die man braucht, um jedes Molekül einzuhüllen faktisch größer als bei wenigen großen Molekülen (z.B. Hydroxyethylstärke).

    Hoffe, das hilft für´s erste.

    Gruß, Frosch
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    Das schlimme an den Minderwertigkeitskomplexen ist, daß die falschen Leute sie haben
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  3. #3
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    Ist der Anstieg der theoretischen Osmolarität bei Glukoselösungen vielleicht dadurch zu erklären, dass bei niedrigkonzentrierten Glukoselösungen noch ein recht großer Anteil in den Extravasalraum abweichen kann - bei hochkonzentrierten Lösungen setzt dann eine Art Sättigung ein und der verbleibende Anteil an Glukose im Intravasalraum zieht dann Wasser wie „Hulle“ an?

    Unter Molekulargewicht habe ich mir dann schonmal das Richtige vorgestellt.



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  4. #4
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    ?

    Molekulargewicht=Molmasse=U.

    Glucose hat ein Molekulargewicht von 158 U.

    HAES hat ein Molekulargewicht von 200.000 U.

    Osmolarität bezieht sich auf die Anzahl der gelösten Teilchen (ist nichts anderes als die Konzentration!).
    Damit hat selbstverständlich eine Substanz mit niedrigerem Molekulargewicht einen höheren osmotischen Effekt als die gleiche Menge (i.S.v. Masse) eines Stoffes mit höherem Molekulargewicht (man braucht ja weniger Teilchen, um die gleiche Masse zu erhalten).


    HAES 10% hat gegenüber HAES 6% einen um ca 50% höheren Volumeneffekt, d.h. das intravasale Volumen steigt stärker an. Also (mehr Volumen, mehr Teilchen) steigt die Osmolarität nicht großartig an.
    Geändert von machinehead (05.12.2002 um 00:12 Uhr)



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  5. #5
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    @machinehead: Ich habe gestern gelesen, dass die Volumenwirksamkeit von HAES-steril 10% nur um 30% höher als die des HAES-steril 6% ist.
    Genauer: HAES-steril 10% besitzt eine Volumenwirksamkeit von 130% der Infusionsmenge. D.h. nach einer Infusion von 1000ml HAES-steril 10% steigt das intravasale Volumen um 1300ml.
    Die Volumenwirksamkeit von dem HAES-steril 6% liegt bei 100% - also Infusionsmenge = intravasaler Volumenanstieg.

    Jedoch ist mir noch nicht ganz klar wie genau die Volumenwirksamkeit der Kolloide zustande kommt.
    Und ob die theoretische Osmolarität überhaupt etwas mit der Volumenwirksamkeit zutun hat.
    Und ob 1000 Dalton und 1000 U das gleiche sind.
    Und wo der unterschied zwischen theoretischer Osmolarität und Osmolarität ist.
    Und … nun ist aber Schluss.

    so long, dat Curryhuhn



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