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Aktive Benutzer in diesem Thema

  1. #16
    Platin Mitglied
    Mitglied seit
    09.03.2009
    Ort
    war Berlin
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    Zitat Zitat von Muriel Beitrag anzeigen
    Wenn jemand an meine geschlossene Tür des Arztzimmers klopft, reagiere ich grundsätzlcih nicht. Die Schwestern kommen eh so rein, alles Andere muss draußen bleiben. Ich mache die Tür ja nicht zu, um gemütlich nen Kaffee zu trinken, und selbst wenn ich es täte, steht mir das einmal am Tag wohl auch zu, zumal dann eh Papierkram nebenbei gemacht wird.
    Ich würde dies auch gerne so machen, aber unser Arztzimmer (nur auf dieser Etage) hat auch Glas-Anteile. Ergo: der Angehörige sieht, dass ich drine sitze und KOMMT AUCH GLEICH REIN!!!!

    Heute hatte ich einen netten Angehörigen: der wollte mich sprechen, aber war schon nach 17 Uhr (ich arbeite bis 16) und diktierte immer noch im Arztzimmer. Er fragte die Schwestern, ob ich Zeit hätte. Er würde auch morgen kommen, wenn es mir besser passen würde. Das finde ich super! Morgen kann er mich jederzeit sprechen!
    "Wer kämpft, kann verlieren. Wer nicht kämpft, hat schon verloren."(B. Brecht)

    "Glück ist Liebe, nichts anderes. Wer lieben kann, ist glücklich." (H. Hesse)



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  2. #17
    verfressen & bergsüchtig Avatar von Evil
    Mitglied seit
    31.05.2004
    Ort
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    15.951
    Wenn ich Zeit hab, red ich kurz mit den Angehörigen, ansonsten haben wir reguläre Sprechzeit zwischen 15 und 16 Uhr (oder auch 15:30, wenn ich mal wieder der Intensiv-Assi bin).

    Allerdings sind auf der Onko Patienten- und Angehörigengespräche wahrscheinlich von größerer Bedeutung als in der Augenheilkunde, vor allem, wenn es um Erstdiagnosen geht. Da kann man dann die Leuts nicht kurz abfertigen, sondern muß das manchmal schrittweise erklären.

    In der Unfall-Chirurgie kann ich mich eigentlich an kein einziges Angehörigen-Gespräch erinnern, wenn ich ehrlich bin
    Weil er da ist!
    George Mallory auf die Frage, warum er den Everest besteigen will



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  3. #18
    Registrierter Benutzer
    Mitglied seit
    30.04.2003
    Ort
    war im schönen Norden
    Semester:
    Fertisch! (im doppelten Sinne)
    Beiträge
    184
    Also ich habe zum Thema Angehörigengespräche ein zwiespältiges Verhältnis, weil ich einfach schon die "schärfsten" Dinger erlebt habe.
    Wenn auf Anklopfen im Arztzimmer (nach 17:00 Uhr) niemand reagiert, heißt das natürlich "Herein!". Und wenn man dann dort mit dem Oberarzt sitzt und wichtige Dinge bespricht, interessiert das kaum und man kriegt das Anliegen gleich ohne Anstand vor die Füße geknallt. Schließlich muss der Arzt immer zur Verfügung stehen
    Wo ich auch regelmäßig Brechdurchfall kriegen könnte, ist, wenn die Mutti, der Vati, der Bruder, die Nichte oder der Cousin oder alle zusammen, nacheinander versteht sich, von mir detailiert und wenn möglich täglich, über die Krankengeschichte, des gut differenzierten, orientierten (gut das ist jetzt nicht sooo häufig) und INFORMIERTEN Patienten, Auskunft erteilt haben möchten. Hallo? Die können ja wohl auch miteinander sprechen, oder wie seht ihr das? Bei dem "üblichen" Patientengut versteh ich das ja, und da ist es mir auch wichtig, mit einem Angehörigen zu sprechen.
    Und wo wir gerade dabei sind: Dieses "Frau Dokdoor, wann ist mein Brief endlich fertig?" (obwohl man vor 10 Minuten besprochen hat, dass es erst am Nachmittag nach hause geht, weil der charming boy Chefarzt ja GERADE EBEN erst, mal so spontan, die Entlassung beschlossen hat) gehört auch verboten!
    Und prinzipiell gilt: Will man mal einen Angehörigen/Betreuer erreichen, ist dieser gerade auf Kreuzfahrt und man kann gucken wie man die 88 jähr. demente Oma durch die Gastro, Kolo und wenns geht noch Kapsel kriegt, auf Grund einer persistierenden Inappetenz und AZ-Verschlechterung, versteht sich. Und die anschließende Entscheidung zur PEG-Anlage darf man auch gleich selbst auswürfeln
    So, ich glaub jetzt bin ich fertig, sorry, aber ich finde diese "Ich bin hier im all-inclusiv-hotel-Mentalität" so schrecklich, und "Danke" sagt ja auch kaum noch jemand.
    Eigentlich bin ich ganz lieb und harmlos aber nur noch 2 Tage - dann hab ich URLAUB und dann werd ich die Akutmedizin wohl erstmal verlassen, mich kotzt das zur Zeit alles nur noch an
    Alles wird gut



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  4. #19
    Registrierter Benutzer
    Mitglied seit
    05.06.2009
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    53
    Zitat Zitat von Muriel Beitrag anzeigen
    Nach Feierabend spreche ich dann schon meistens mit den Leuten, aber ich sage dann auch ganz klar "Ich habe eigentlich schon Feierabend, eine kurze Frage kann ich Ihnen aber gerne noch beantworten."
    Finde ich sehr elegant.

    Ich hake dann an; wollen Sie was besonderes wissen?

    Trotzdem klappt es nich immer, manche Angehörigen haben ein Bedürfnis zu reden, und machen sich sorgen, wie es weitergeht, ohne dass sie sich Bewusst sind, womit ich helfen kann, und womit nicht. Dann besteht meine Hilfe bloss darin, pseudo-seelessorge anzubieten.

    Ich finde das besonderes schwierig, denn ich empfinde das als eher unangenehm, leute abzulehnen. Ich bin sicher genauso ein egoistisches Tier wie meine Kollegen, die ganz krass bescheid sagen, aber manche von uns sind wohl halt mer reward-dependent.

    Je fordender die A, und je unpassender der Zeitpunkt, umso mehr taucht der Gedanke bei mir auf, die A seien egoistische A**löcher. Z.B wenn ich während des Braunülelegens bei einem unruhigen, mit brüchigen Venen ausgestatteten, dementen Mann, ein paar Mal hingehen muss (und meine Kollegin auch (!)), und ich dazwischen von den A des gleichen P darum gebeten werde, ein Gespräch zu halten, dann werde ich echt sauer. Gott sei dank hatte ich dann zu viel stress, um was krasses auszudenken.

    Man muss von der P-seite schon sagen; das Krankenhaussystem ist nicht leicht zu kapieren, und es gibt bei uns keine neonleuchtende tafel mit "patienteninformation." Von der Patientenseite wäre ich auch mit dem unzufrieden, was mein KH zu bieten hat, allerdings werden diejeniege (ich) mit diesem Ärger konfrontiert, die nichts dafür können.



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  5. #20
    Landeierärztin Avatar von icespeedskatingfan
    Mitglied seit
    13.02.2009
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    war Oche
    Semester:
    long ago
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    klare Sprechzeiten die mit Aushang akklamiert sind und Termine, die durch die Schwestern vergeben werden, sind für Angehörige eine wirkliche Hilfe, und helfen einem selber den Tag zu strukturieren und nicht ständig unterbrochen zu werden.
    Die ganzen Wichtigtuer an Angehörigen, die "ich muss mal den Arzt sprechen" als Ersatz für mangelnde Zuwendung für den Kranken halten kann man damit so schön ins Leere laufen lassen. Viele Gesprächswünsche erledigen sich komischerweise von selber, wenn sie nicht sofort stattfinden können.
    Einmal hab ich einem Angehörigen, der mit großer Empörung "dann muss ich Arbeiten"auf den Hinweis, das ich Sprechzeiten habe reagierte mit " jetzt muss ich arbeiten" geantwortet. hat sich noch ein bisschen weiter aufgeregt, kam dann aber brav zwei Tage später zu Sprechstunde.



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