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Aktive Benutzer in diesem Thema

  1. #1
    Allt kommer bli bra... Avatar von *dasQ*
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    Huhu ihrs,

    während meiner Famulatur in Deutschland in der Allgemeinchirurgie wurden Hautnähte eigentlich fast immer durch Rückstichnaht nach Allgöwer durchgeführt - sowohl im OP als auch in der Ambulanz. Kopfplatzwunden oder Fingerwunden durch Einzelknopfnähte. Selten wurden im OP Wunden durch Intrakutannaht verschlossen. Momentan bin ich in Schweden und hier werden fast nur einfache Einzelknopfnähte gemacht oder Intrakutannähte. Rückstichnähte nach Allgöwer habe ich hier noch garnicht gesehen. Lediglich eine "Matratzennaht" wurde mal verwendet (auch mit Rückstich, aber parallel zu den vorigen Stichen und nicht intrakutan).

    Ist es denn allein die Willkür des Operateurs/behandelnden Arztes ausschlaggebend dafür, welche Nahttechnik angewendet wird oder gibt es eigentlich schon Richtlinien oder Hinweise, welche Naht sich für welche Wunde besonders gut eignet?

    Gruß vom Q



    wird schon werden... irgendwie...



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  2. #2
    unsensibel Avatar von Lava
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    Joa, ist fast wurscht, meiner Meinung nach. Allgöwer sieht halt schöner aus als Donati und Rückstichnaht ist etwas "stabiler" als Einzelknopfnaht. Als Regel kenne ich nur, dass an der Hand und bei Schnitt-/ und Platzwunden nur Einzelknopf genäht wird.
    "tja" - a German reaction to the apocalypse, Dawn of the Gods, nuclear war, an alien attack or no bread in the house Moami



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  3. #3
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    in der Kürze liegt die Würze
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    Mit einer Rückstichnaht Allgöwer oder Donati wird die Spannung auf die Wundadaptation vermindert. Durch den tiefen Stich nimmst du die Spannung raus und durch den Rückstich nah am Wundrand versuchst du die Wundränder zu adaptieren.

    Sprich bei Wunden, wo viel Spannung drauf ist, macht man meines Wissens Rückstichnähte. Also wenn du merkst ... hmm das Knoten machen fällt schwer und ich muss ganz schön dran ziehen, mach mal zum Vergleich ne Rückstichnaht.

    Einzelknopfnähte versus Intrakutan ... weiß ich selber nicht, wann und wann nicht. Ein früher Chef hat Bäuche immer geklammert oder Einzelknopf zugenäht, weil er meinte, dass möglicher Saber rauslaufen kann und man gegebenenfalls einzelne Klammern entfernen kann.

    Der jetzige Chef näht die Bäuche alle intrakutan zu. k.A was besser ist, fehlt mir die Kompetenz

    lg



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  4. #4
    Allt kommer bli bra... Avatar von *dasQ*
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    Ja, also ich persönlich finde Allgöwer auch toller, weil's einfach ordentlicher aussieht =) Wundert mich eben nur, dass das in D sozusagen Standard war und hier eigentlich garnicht gemacht wird.



    wird schon werden... irgendwie...



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  5. #5
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    Das Argument, bei Einzelknopfnähten könne Wundflüssigkeit ablaufen und bei intrakutanen Nähten nicht, ist nicht plausibel. Auslaufen kann etwas nur in den ersten 2-3 Tagen, danach sind die Wundränder i.d.R. verklebt - und Verhalte brauchen meist länger als 2 Tage, um eine relevante Größe zu erreichen. "Aufmachen" kann man bei fortlaufender Intrakutannaht genauso wie bei Einzelknopfnaht, habe ich schon häufig gemacht - und wir nähen fast ausschließlich fortlaufend intrakutan. Dafür sehen die Ergebnisse einer Intrakutannaht bedeutend besser aus.

    Es hängt aber auch sehr viel davon ab, ob man das Feingefühl hat und sich Zeit nimmt, eine anständige Hautnaht zu machen. Ich habe auch schon Intrakutannähte gesehen, die grausig gemacht waren. Und in der Unfallchirurgie, in der ich PJ gemacht habe, waren alle Wunden häßlich, egal, ob genäht oder geklammert. Der Hautnaht wird häufig eine sehr geringe Bedeutung beigemessen, was m.E. ein Fehler ist. Der Patient sieht nicht, wie's innen operiert ist - er sieht nur die Hautnaht, und diese bildet für den Patienten ein wesentlich wichtigeres Kriterium zur Beurteilung der Therapie, als es für uns der Fall ist.

    Häufig höre ich auch das Argument, die Zeit dränge, man habe eben keine Zeit für eine schöne Naht. Glaube ich nicht. Mit einiger Übung ist man auch bei der Intrakutannaht schnell. Selbst bei sehr großen Wunden liegt der Zeitunterschied bei kaum mehr als 5 Minuten, eher weniger.



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