Bei uns war´s damals auch so, dass der wo Visite gemacht hat, die Anordnungen auch selber aufgeschrieben hat und die SChwestern haben´s danach ausgearbeitet.
Hat auch nicht immer geklappt. Vor allem das Röhrchenstellen für die Blutentnahmen haben die nciht hinbekommen. Die waren ja auch fest der Meinung ,dass es die Aufgabe von uns ÄRzten ist, das zu kontrollieren. Einerseits haben die ganz gerne mal so getan, als ob sie die besseren Ärzte wären, aber wenn´s um Verantwortung ging, waren wir ÄRzte immer in der Bütt, weil wir letztendlich für die Patienten verantwortlich waren.
Das Verhältnis zur Pflege war in der Inneren fürchterlich, regelrechtes Mobbing. Kein Respekt uns Ärzten gegenüber. Arrogant ohne Ende. Bei denen stand wohl in der Dienstanweisung, dass sie zwei Rundgänge pro SChicht machen sollten, tja wenn man dann außer der Reihe noch Blut für´s Labor hatte (weil Notfall), hieß es dann- Wir haben schon unsere Rundgänge gemacht, wenn du´s Blut in´s LAbor haben willst, dann mach es gefälligst selber! Ansonsten haben die sich gerne mal extrem dämlich angestellt- wehe es gab mal ne Untersuchung, die nicht zum Standardprogramm gehört hat.
Schon mal Hungerversuch mit Patienten gemacht? Sehr witzig, wenn jeder! LAborzettel falsch ausgefüllt ist und der BLutzucker statt mit dem BZ- Gerät zu machen in´s LAbor zur Auswertung am nächsten Tag gebracht wird. Tja der Abstand zur Folgeuntersuchung hängt ja auch nur vom BZ ab. Trotz detailliertem Plan, wo genau drin stand wann was gemacht werden sollte.
Während den Visiten sind wir wegen jedem Pups gestört worden. Wenn jemand auf Station angerufen hatte und nach nem Arzt gekräht hat, hat die Pflege natürlich nicht gefragt was derjenige will. Merkwürdigerweise ist nach einem Anruf der Handapparat immer auf dem Visitenwagen geblieben. Auf Visite sind die natürlich auch nur mitgegangen wenn sie mal Bock hatten (also fast nie). Aber wehe es gab während den heiligen Übergaben mal was dringendes und wir mussten mal stören- Alaaarm. Überhaupt wurde um jede Tätigkeit ein riesen Bohai gemacht. Uaahhhh- Rundgang, Visite ausarbeiten, Übergabe. Ich hab mich immer gewundert was das für spanndende Sachen sein könnten. Bis ich mal bei ner ÜBergabe dabei saß: Die unwichtigen Infos wurden weitergegeben, aber die wirklich wichtigen Sachen (z.B. dass eine Untersuchung noch gaanz dringend angemeldet werden musst, weil die dringlich stattfinden sollte etc. oder wichtige Diagnosen) wurden nicht weitergegeben.
Achso- dem Praktikanten (oder wer das war) wurde noch nciht mal zugetraut auszurichten, dass Patient x zur Untersuchung y abgerufen wurde. Begründung: Er wäre ja keine examinierte Kraft- ja ne is klar.
Den gleichen Spass hab ich dann auch von Patientenseite mitgemacht- als Arzt hat man da echt verloren.
Ah-bevor ich´s vergess: Zur Zeit ist das Verhältnis zum qualifizierten Assistenzpersonal echt super. Nur die ungelernten machen hin und wieder Probleme- aber nix wirklich unerwartetes.
Wir haben so viel Spass. Die unterschiedlichen Aufgabenbereiche und Verantwortungen werden respektiert. Wenn ich Zeit hab, mach ich auch mal ne Arbeit von den Arzthelferinnen mit, vor allem wenn´s schnell gehen muss und die auch zu tun haben, dafür arbeiten die mir echt super zu, wenn´s bei mir brennt (sonst natürlich auch)
Dafür kotzt mich gerade die Zusammenarbeit mit einer meiner Kolleginnen extrem an.