Ja, immer und ausnahmslos.
Ja, aber nur wenn sie denkt, dass es richtig ist, was der Arzt sagt.
Ja, aber nur, nachdem der Arzt ihr erklärt hat, warum sie das tun soll.
Ja, aber nur, wenn sie den Arzt mag.
Nein, niemals. Die Krankenschwester muss nicht die Anordnungen eines Arztes ausführen.
Nein, wenn sie denkt, dass es falsch ist.
Nein, aber wenn der Arzt nett ist, kann sie es auch mal tun.
Alle Antworten sind richtig.
Nachts ist kälter als draußen.
Diese Umfrage ist ziemlicher Blödsinn.
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Es ist einfacher, ein Loch zu graben, als einen Turm zu bauen
Auch weiterhin gilt: "Krisen müssen draußen bleiben!"
Leute, jetzt entspannt euch mal. Ajmalinas Ansichten mögen nicht viele Sympathien hervorrufen, aber sie ist noch etwas grün; anstatt sie fertigzumachen, halte ich es für sinnvoller, ihr zu erklären, wie sie die Situation anders angehen kann.
Hm... Ich formuliere meine Aussage etwas allgemeiner: Sicher ist man als Arzt höher qualifiziert als eine Pflegekraft; deswegen trifft man die medizinischen Entscheidungen und trägt dafür auch die Verantwortung. Wenn die Pflege die Entscheidung eines Arztes hinterfragt, fühlt man sich als Arzt schnell respektlos behandelt, weil man als Entscheidungsträger nicht gern von Menschen angemacht wird, die eben kaum Verantwortung tragen, aber gern das Maul aufreißen. Das verstehe ich gut. Worin wir aber nicht übereinstimmen, ist die Taktik, mit welcher man solchen Situationen begegnet. Deine Reaktion ist impulsiv; sie ist zwar verständlich, aber kontraproduktiv. Meine Taktik erscheint mir wesentlich sinnvoller, denn ich komme mit wesentlich geringerem Aufwand und wesentlich höherer Effektivität an das Ziel, den Respekt der Pflege zu bekommen.
Aggressionen und Streitereien führen zu einem Circulus vitiosus. Niemand will klein beigeben, und am Ende gibt es einen großen Knall, wonach letztlich die Arbeitssituation oft unerträglich wird und es zur Kündigung kommt - nur damit es an der neuen Stelle wieder losgeht. Es ist nämlich so, daß die Pflegekräfte zumindest anfangs Deine Entscheidungen immer hinterfragen werden, hauptsächlich deswegen, weil Neulinge die Gepflogenheiten der bestimmten Station/Notaufnahme/etc. noch nicht kennen und ungewohnte Anweisungen machen - und das Pflegepersonal liebt nichts inniger als den üblichen Ablauf. Der übliche Ablauf ist wohlbekannt und eingespielt; deshalb werden schon die kleinsten Änderungen zuerst argwöhnisch aufgenommen. Aus diesem Grund ist es besser, mit Erklärungen statt mit Schwanzlängenvergleichen zu kommen. Wenn man einige Male eigene Entscheidungen der Pflege gegenüber einleuchtend erklärt, gewinnt man in den Augen der Pflege Respekt, und dann werden die eigenen Entscheidungen nicht mehr argwöhnisch hinterfragt, weil die Pflege Vertrauen in Deine Entscheidungen faßt. Letztlich spart man sich auf diese Weise langfristig jede Menge Zeit, die sonst ständig draufgeht, wenn die Pflege gegen Dich arbeitet. Wenn man aber von Anfang an mit der "ich trage hier den weißen Kittel und sage deswegen, wo es langgeht"-Tour anfängt, hat man schon verloren, auch wenn man formal gesehen nicht unbedingt im Unrecht ist.
Das obengesagte gilt freilich nur für normale Menschen. Leider trifft man in der Pflege, wie überall sonst auch, ab und an auf Arschlöcher, faule Säcke und schlichte Idioten. Die ersten findet man besonders häufig in Spezialbereichen wie Endoskopie, OP oder Intensivstation; die letzteren finden sich eher auf peripheren Stationen, wo sie sich leichter durchwurschteln können. Insbesondere die Pflege in Spezialbereichen bietet immer wieder erstaunlich arrogante und selbstverliebte Exemplare, die sich allen Ernstes einbilden, einige Jahre Erfahrung als Intensiv-, Endoskopie- oder OP-Schwester stellten sie über Assistenzärzte, von PJlern und Studenten ganz zu schweigen. Diese Menschen erkennt man daran, daß sie sich erstens von Anfang an einen unangemessen arroganten Ton erlauben, und zweitens auch nach einiger Zeit nicht die geringsten Zeichen von Respekt zeigen, auch wenn man sich diesen bei normalen Menschen bereits verdient hat. Mit solchen Menschen kannst Du nicht vernünftig reden. Da hilft es nur, wenn man sie, möglichst vor versammelter Mannschaft, unterkühlt höflich darauf aufmerksam macht, daß sie sich einen unangemessenen Tonfall erlauben, und daß ein weiterer Vorfall dieser Art schwerwiegende Konsequenzen nach sich ziehen werde. Diese Idioten respektieren Dich nur dann, wenn Du sie an den Eiern packst, sanft zudrückst und andeutest, daß Du keine Hemmungen hast, auch fester zuzupacken. Bedauernswerte Würstchen; zum Glück sind sie deutlich in der Unterzahl.
Vielen Dank.
Das war der erste Beitrag in dem jemand zeigt, dass er mein Problem verstanden hat und warum ich so angepisst bin.
Dennoch..ich bin kein Fan von Taktiken...ich liebe die Direktheit. Diplomatie ist für mich, wie ein schönes Zitat sagt ´die Kunst, mit hundert Worten zu verschweigen, was man mit einem einzigen Wort sagen könnte ´ oder auch
´ diplomatie ist, mit dem schwein freundlich aber zielorientiert über die notwendigkeit des sonntagsbratens zu verhandeln´.
Danke nochmal. Mal sehen was draus wird.
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Meinst Du nicht der Notarzt in Deiner Schilderung aus dem Jahr 2006wäre froh gewesen, wenn ihn der Sani auf seinen Fehler hingewiesen hätte, wenn es doch so gewesen wäre? Stell Dir vor, er hätte in diesem Moment argumentiert "Ich bin ARZT, also habe ich die fachliche Kompetenz dieses EKG auch falschherum zu lesen" - da hättest Du Dir als Sani doch lachend an den Kopf gegriffen. Ein EKG hält man mal schneller falsch als man denkt.... und auch als Arzt macht man Fehler, man ist niemals unfehlbar!!oder eine dame erzählte ihr, dass ihr uralt mutter vom rettungsdienstabgeholt wurde, und der notarzt hätte wohl das EKG FALSCHRUM gehalten und es nicht gemerkt, bis ein sani es ihm gesagt hat. DAS finde ich krass, und natürlich glaube ich das nicht, sondern stude es als "antiärztepropaganda" ab.
Ich bin mir sicher, auch Du hast schon den einen oder anderen Fehler gemacht in Deinem bisherigen Berufleben - also genau seit März 2009.
Ich kann Deine Einwände durchaus verstehen - ich möchte im OP schließlich auch nicht rumdiskutieren, daß es JETZT, in diesem Moment, sinnvoller ist, beim Umlagern auf die Arme des Patienten zu achten, anstatt genau JETZT während der Lagerung den Medikamentenbestand aufzufüllen. Allerdings muß man dies auch zum Ausdruck bringen, denn mein Gegenüber schätzt seine Aufgabe auch als wichtig ein und sieht vielleicht nicht "meine" Situation.
Mehr will ich jetzt gar nicht schreiben - fühl Dich also nicht angegriffen, wenn ich das jetzt nicht weiter ausführe.