Warum setzt du denn Psychiatrie automatisch mit "Geschlossener" gleich?
Psychosomatik und Psychotraumatologie sind nun mal Subspezialitäten der Psychiatrie?
In der Psychiatrie sind doch nicht nur Minderbegabte und Psychotiker wie du geschrieben hast! Da sind genauso Patienten mit Burn-Out, Borderliner, PTBS-Patienten, Patienten mit psychosomatischen Erkankungen im engeren Sinne (wozu ich SVV dafinitiv nicht zählen würde), Alkoholiker....
Übrigens gehört nicht jeder mit selbstverletzendem Verhalten zum Psychotraumatologen. Und Psychosomatiker und Traumatologen sind nicht überall unmittelbar verfügbar.
Wenn du genau weisst, dass dir bestimmte Stationen schaden- warum gibst du den Chirurgen die Schuld, warum wendest du dich nicht an deinen behandelnden Psychotherapeuten?
Und die Frage, die ein behandelnder Arzt dir stellen sollte bringt doch wohl gar nichts- offenbar warst du in einer Ausnahmesituation, sonst hättest du dich nicht selbst verletzt/versucht dich umzubringen-also finde ich die Frage was du getan hättest, wenn es dir nicht so schlecht gehen würde relatib sinnfrei- die wenigsten bringen sich um, wenn es ihnen gut geht. Viel entscheidender ist doch, warum es jemand getan hat und ob die Situation genauso weiter besteht- dann wäre die Gefahr, dass es derjenige wieder versucht durchaus höher, als wenn die Situation sich geändert hat, bzw sich derjenige davon distanzieren kann.
Und da nun mal ein Chirurg in der Notaufnahme weder die Fähigkeiten (liebe Kollen bitte nicht auf den Schlips getreten fühlen- ich hoffe ihr wisst, was ich meine) noch die Zeit haben, genau das abzuklären und ein entsprechendes Gespräch zu führen holen sie nun mal den Psychiater dazu. Und wenn der zu dem Schluss kommt, dass noch akute Suizidalität besteht, wirst du nun erstmal zwangsweise eingelieftert- wobei der in der Regel Rücksprache mit dem behandelnden Arzt hält, sofern der Patient ihm den nennt.
Ganz ehrlich- eigentlich könntest du die Wunden dann auch vom Pschosomatiker behandeln lassen.
ÜBrigens die Stigmatisierung kommt nicht unbedingt vom Aufenthalt in einer entsprechenden Klinik, sondern durch die Erkrankung.
Und: Verstehst du eigentlich wieviel Macht du den Ärzten gibst, indem du sie nicht nur für die ursprüngliche Traumatisierung, sondern auch für alles Weitere verantwortlich machst? (So unter dem Motto: Wenn die mich besser behandeln würden, würde es mir nicht so schlecht gehen und ich müsste nicht so viel Angst haben) So viel Macht haben Ärzte nicht, wie du es ihnen zuschreibst und schon gar nicht dadurch, dass er einen bestimmten Satz (nicht) sagt, den du erwartest. Solange du das nicht verstehst, wirst du das ursprüngliche Trauma wieder und wieder erleben. Oder sollte ich eher schreiben: Wirst du weiter dazu verdammt sein, es wieder und wieder zu erleben?