Definition of clinical experience:
Making the same mistake with increasing confidence over an impressive number of years.
lieber tobi, mal ein paar anmerkungen von mir:
ich selbst habe vor dem medizinstudium auch bwl studiert, bevor ich bei der medizin gelandet bin. allerdings ist die finanzierung meines studium durch meinen vorherigen arbeitgeber gesichert, sodass ich nicht mit dem wegfall eines gehalten kämpfen müsste, so wie bei dir im falle eines medizinstudiums.
rein ökonomisch lohnt es sich aus deiner position heraus nicht, nochmal 6 jahre zu studieren: in dieser zeit würdest du mindestens 318k bei deiner jetzigen firma verdienen, gehaltssteigerungen, boni, etc. mal völlig unbenommen. in den verbleibenden 38 berufsjahren müsstest du also mindestens 8.400euro p.a. mehr durch den arztberuf verdienen, als in deinem jetzigen beruf. da ich deine derzeitigen perspektiven nicht gut einschätzen kann, wirst wohl eher du wissen, wie sich die einkommensverhältnisse in deiner branche entwickeln würden. ich vermute, dass du den einkommensverlust der durch ein zusätzliches studium entsteht, mit dem arztberuf nicht wieder egalisieren könntest. soviel zur reinen rechnung.
unabhängig davon ist die kombination wirtschaft und medizin sehr zukunftsträchtig. deine möglichkeiten erweitern sich natürlich deutlich, weil abrechnungsmodelle, kosten/nutzen rechnungen und und und in heutige krankenhäuser schon längst einzug gehalten haben und es einfach mal spass macht, als medizinstudent mit der controllingabteilung des hauses ein profit-center zu konzipieren - durfte ich für unser haus machen, kann sonst keiner und erlaubt dir einblicke in bereiche, die nicht mal oberärzte haben
( im übrigen kann man als student mit sowas geld verdienen, solltest du dich also hier clever anstellen, kannste vllt doch ein wenig gehalt kompensieren )!!!
dein fachliche kompetenz ist durch dieses zusätzliche wissen natürlich größer und distanziert dich im positiven von anderen mitkonkurrenten. ein weg in die geschäftsführung o.ä. steht dir so natürlich eher offen. ich denke, es gibt viele vorteile, immer unter der voraussetzung, dass man als mediziner ein faible hat für rechenspiele ( finden ja auch viele total ätzend ).
also, aus rein ökonomischer sicht ist dir von einem medizinstudium abzuraten. aus den anderen genannten gründen habe ich es wiederum gemacht und bin fest überzeugt, dass es eine zukunftssichere entscheidung war.
darüber hinaus ( und das solltest du nicht vergessen ) ist die medizin ein tolles und spannendes fach, mit vielen möglichkeiten und alternativen. die mischung aus gutem job, vernünftigem gehalt ( und bevor hier einer schreit: gehälter sind nie hochgenug ) und perspektiven in vielerlei hinsicht machen diese studienwahl m.m. nach einfach.
wenn du die berufszufriedenheit allein auf das gehalt reduzierst, wirst du irgendwann unzufrieden werden, weil gehalt eben nicht ausschliesslich glücklich macht. ich persönlich würde auch mit 200 euro weniger im monat zufrieden sein, wenn die bedingungen um mich herum besser sind, bzw. besser zu mir passen. lass das vllt mal in deine überlegungen mit einfliessen. und letztlich - malochen musste überall, wenn du was erreichen willst.
in diesem sinne, giant
Kinder lieben anfangs ihre Eltern. Wenn sie älter werden beurteilen sie sie. Bisweilen verzeihen sie ihnen sogar.
@Rico
Ich habe nur mal eben eine kleine Zwischenfrage an dich:
Nach deinem Profil bist du ja im 4. WBJ, also noch Assi. Dann ist es doch ziemlich ungewöhnlich schoon Poolbeteiligungen zu bekommen, oder? Ich dachte das bekämen höchstens OÄ oder CÄ?
Bitte korrigiert mich, wennn ich da auf dem Holzweg bin.
Sag mal, darf ich Dich fragen, warum Du das alles noch machst? Alternativlosigkeit oder reißen es die Tage, an denen Du Dich nicht so fühlst, wieder ein wenig raus?Ich sags dir ganz ehrlich: Ich würde an den meisten Tagen lieber jetzt als später alles hinschmeissen und lieber in einem Job ohne Dienste und mit geregelten Arbeitszeiten arbeiten - auch wenn ich dafür deutlich weniger Gehalt bekäme.