Die neue Ära des Medizinstudiums an der Charité begann im Oktober 2010. Mittlerweile blicken Studierende und Dozenten auf drei erfolgreiche Semester einer innovativen Ausbildung zurück.
Im Modellstudiengang Medizin wurde die Aufteilung in Fächer zugunsten eines patientenorientierten integrativen Konzepts gänzlich aufgelöst. Ein Semester umfasst nun jeweils vier fächerübergreifende Abschnitte. Diese tragen Titel wie „Blut und Immunsystem“ oder „Wachstum, Gewebe, Organ“. Die Studierenden lernen so die Krankheitsbilder anhand übergeordneter Entstehungsmechanismen sowie anhand der Lebensabschnitte kennen, in denen sie auftreten können. Schon in der zweiten Woche des Studiums haben die Studierenden erste Kontakte zu Patienten und lernen im Fach „Kommunikation, Interaktion und essentielle Trauerarbeit“ Elemente des Arztberufs kennen. Im Regelstudiengang hatten die Studierenden erst nach der viersemestrigen Ausbildung in den Grundlagenfächern, die durch das Physikum abgeschlossen wurde, erste Kontakte mit Patienten. Dies hatte bei vielen die Motivation getrübt.
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Ein großes Thema am DSFZ ist die Evaluation der Lehre. An der Charité wird jede Unterrichtseinheit im Studiengang Humanmedizin durch Studierende beurteilt. Die über 300 angehenden Mediziner, die ihr erstes Studienjahr im Modellstudiengang bereits erfolgreich abgeschlossen haben, bewerteten ihre Dozenten und das Unterrichtsprogramm. Sie bescheinigten ihrem Studiengang einen guten Start.