ehemalige Userin 24092013
Guest
...oder wie ich im königsforst verloren ging.
da bin ich nun gerade mal 15 stunden bei sehr lieben menschen in fremder umgebung und denke mir (wenn ich auch sehr mager hier verköstigt werde) ich geh am morgen mal ein kleines ründchen im königswald laufen.
geplant war ein lockerer morgenlauf von ca 40 - 50 minuten ..... alles kein ding.
so verliess ich also trotz erhöhter alkoholzufuhr am abend um 6.50 uhr das haus und lief los - der sonne entgegen sozusagen.
orientierungstechnisch erstmal geradeaus, bis es eben einfach nicht mehr weiterging. mist, ich bin gerade erst 20 minuten gelaufen, also musste ich einfach einige zacken laufen oder mal eine kurve mehr nehmen.
nebener....ich war fest davon überzeugt, die rückrichtung schon noch im kopf zu haben. so bin ich dann nach insgesamt 30 minuten langsam wieder richtung waldausgang gelaufen und stellte nach 50 minuten fest: mist, ich war hier noch nie, wie komm ich wieder raus??????
gut offensichtlich hatte ich diskret die orientierung verloren - kann ja mal pasieren - also einfach mal entspannt weiterlaufen, irgendwann werde ich wohl die ein oder andere stelle wiedererkennen.
weit gefehlt.....nach 90 minuten laufzeit (keine ahnung wann ich das letzte mal so lang unterwegs war) hab ich erstmal beschlossen, lieber flott zu gehen. immerhin zwickte es doch schon an der ein oder anderen gelenkstruktur.
langsam machten sich aber echte probleme breit:
1. ich wusste net wo ich war
2. ich wusste net (selten blöd ich weiss) wo genau ich hin musste - hatte lediglich nen strassennamen
3. niemand der vn mir gefragt wurde konnte mir helfen
4. ich hatte kein handy
5. ich hätte net mal irgendeine handynummer von mir bekannten personen im kopf gehabt....
6. es wurde immer später
7. meine gastgeber mussten sich sicher schon sorgen machen
lösungsversuche:
1. ich fragte eine spaziergängerin nach (diesmal verzweifelter als alle anderen spaziergänger zuvor) erneut nach einem richtungshinweis oder einem handy. sie hatte auch eins dabei, so konte ich wenigstens via auskunft die festnetznummer meiner gastgeber rausfinden und diese auch anrufen. dumm nur, wenn die festnetznummer garnet stimmt
2. zwei ältere jogger 65+ nach dem weg fragen. sie unterbrachen netterweise ihren lauf (auch wenn man das ja nicht tun soll) und zeigten sich sehr hilfsbereit. gott sei dank wusste einer von den zweien sogar wo ich hin musste und beide boten mir an mich (lauftechnisch versteht sich) dort hinzubegleiten.
also gut, so weit kann ich ja net gerannt sein, die paar joggminuten im anschluss werde ich wohl schon noch überleben.
sport frei und los. es wurde ein entspannter lauf zu dritt mit lustigen unterhaltungen und einem angenehmen tempo allerdings brauchten wir doch nochmal glatte 30 minuten bis ich endlich wieder da war, wo ich fast 3 stunden zuvor los lief.
mittlerweile brachen meine gastgeber in schwere sorge aus: kaddel tot im wald, kaddel mit bänderriss im wald, vielleicht sogar überfallen - nee das geht zu weit.
die sorge aber trieb schon die ersten such"trupps" los - so ist mir doch meine gastgeberin schon voller angst auf dem rad entgegengekommen - fest entschlossen notfalls ach den ganzen wald abzuradeln.
fazit: insgesamte laufzeit 120 minuten, das gibt definitiv muskelkater und sicher auch zerrungen und gelenkschmerzen und weiss net was.
jogger im kaiserforst sind doch hilfsbereite leute. ich laufe nie wieder in fremden wäldern ohne handy, telnummern meiner gastber oder einem schild auf dem rücken, auf dem name und adresse meiner gastgeber steht. geschätzer kalorienverbrauch (mit eingerechnetem stressfaktor) 1000?....jaa das nutellabrötchen im anschluss war mehr als verdient.