Hallo Ihr Lieben,
also vielen Dank für die vielen Beiträge!!! Besonders McDreamy hat mir aus der Seele gesprochen. Genauso denke ich auch, sonst hätte ich mir diese Gedanken über einen "Neuanfang" gar nicht erst gemacht. Viele Eurer Einwände sind berechtigt und selbstverständlich habe ich mir auch die gleichen Gedanken gemacht über Kinderbetreuung, wirtschaftlicher Aspekt, Karriereaussichten...etc. Aber weil man sich manchmal zu sehr in seiner eigenen- und vielleicht zu eingeschränkten -Gedankenwelt verliert, habe ich eben über dieses Forum andere Meinungen einholen wollen.
Nun war ich gestern auf dem Zahnmedizin-Infotag der Frankfurter Uni. Ich bin total begeistert und weiss, dass dies eigentlich genau "mein Ding" wäre. Die Verknüpfung von handwerklichem Geschick unter Einsatz der Feinmotorik und Medizin finde ich toll. Wir durften zur Probe 'mal in den Zähnen der Phantomköpfe bohren und an Schweinekiefern Nähübungen machen. Ich war total in meinem Element....
ABER: So, wie einige es von Euch auch beschrieben haben: das Studium ist sehr verschult (was ich eigentlich gut finde), es besteht größtenteils Anwesenheitspflicht und ist daher sehr zeitintensiv. Nach Aussagen von Studenten, mit denen ich gestern gesprochen habe, sind sie dort täglich bis mindestens 17.00 Uhr. Dh., nebenher kann man - wie das beim Jurastudium wegen der doch ziemlich freien Zeiteinteilung und der nur begrenzten Anwesenheitspflicht möglich war- nicht noch arbeiten (ausser vielleicht nachts oder am Wochenende). Aus diesem Grund muss ich mir nun schweren Herzens eingestehen, dass ich das Studium in meiner konkreten persönlichen Situation nicht bewältigen können würde, zuoberst wegen meines Sohnes und zum zweiten wegen des finanziellen Aspekts.
Mein Sohn ist ein absolutes Wunschkind und ich liebe ihn über alles, deswegen wäre ich auch nicht glücklich, ihn dauernder Fremdbetreuung auszusetzen und nur noch wenig Zeit für ihn zu haben. Der monetäre Aspekt ist auch nicht ohne- ich hab' zwar Ersparnisse, aber die sind für "rainy days" und sollten nicht für den täglichen Lebensunterhalt während des Studiums d'raufgehen...
Also, langer Rede kurzer Sinn: Diesen Traum werde ich in diesem Leben nicht mehr umsetzen können. Zumindest habe ich aber dafür -auch für mich -akzeptable Gründe gefunden, so dass ich nicht glaube, mit 80 deswegen frustriert zurück zu blicken... )
Und noch eine Erkenntnis: Eigentlich ist man mit Anfang 20 zu jung, um so eine weit reichende Entscheidung wie die Berufswahl zu treffen, mit Mitte 30 noch nicht frustriert genug, um tatsächlich den Absprung aus dem gewählten, aber unbefriedigenden Beruf zu wagen, aber mit 40 definitv nicht zu alt, um einen Neuanfang zu machen )
(Für die, die's interessiert: In Frankfurt gibt es laut Aussage einer ZM-Studentin zur Zeit zwei ZM-Studenten (allerdings männlich!!), die über 40 sind...)
Nun werde ich weiter über Alternativen zu meiner jetzigen Tätigkeit nachdenken. Aber, um auch noch 'mal McDreamy beizupflichten: ein Hobby kann niemals Kompensation für einen unbefriedigenden Job sein. Deshalb muss eine berufliche Alternative her...
Ich wünsche Euch allen alles Gute, viel Erfolg im Studium und Beruf -aber vorallem Befriedigung und Spass, an dem was Ihr macht!!!