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  1. #21
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    Hallo Ihr Lieben,
    also vielen Dank für die vielen Beiträge!!! Besonders McDreamy hat mir aus der Seele gesprochen. Genauso denke ich auch, sonst hätte ich mir diese Gedanken über einen "Neuanfang" gar nicht erst gemacht. Viele Eurer Einwände sind berechtigt und selbstverständlich habe ich mir auch die gleichen Gedanken gemacht über Kinderbetreuung, wirtschaftlicher Aspekt, Karriereaussichten...etc. Aber weil man sich manchmal zu sehr in seiner eigenen- und vielleicht zu eingeschränkten -Gedankenwelt verliert, habe ich eben über dieses Forum andere Meinungen einholen wollen.

    Nun war ich gestern auf dem Zahnmedizin-Infotag der Frankfurter Uni. Ich bin total begeistert und weiss, dass dies eigentlich genau "mein Ding" wäre. Die Verknüpfung von handwerklichem Geschick unter Einsatz der Feinmotorik und Medizin finde ich toll. Wir durften zur Probe 'mal in den Zähnen der Phantomköpfe bohren und an Schweinekiefern Nähübungen machen. Ich war total in meinem Element....

    ABER: So, wie einige es von Euch auch beschrieben haben: das Studium ist sehr verschult (was ich eigentlich gut finde), es besteht größtenteils Anwesenheitspflicht und ist daher sehr zeitintensiv. Nach Aussagen von Studenten, mit denen ich gestern gesprochen habe, sind sie dort täglich bis mindestens 17.00 Uhr. Dh., nebenher kann man - wie das beim Jurastudium wegen der doch ziemlich freien Zeiteinteilung und der nur begrenzten Anwesenheitspflicht möglich war- nicht noch arbeiten (ausser vielleicht nachts oder am Wochenende). Aus diesem Grund muss ich mir nun schweren Herzens eingestehen, dass ich das Studium in meiner konkreten persönlichen Situation nicht bewältigen können würde, zuoberst wegen meines Sohnes und zum zweiten wegen des finanziellen Aspekts.

    Mein Sohn ist ein absolutes Wunschkind und ich liebe ihn über alles, deswegen wäre ich auch nicht glücklich, ihn dauernder Fremdbetreuung auszusetzen und nur noch wenig Zeit für ihn zu haben. Der monetäre Aspekt ist auch nicht ohne- ich hab' zwar Ersparnisse, aber die sind für "rainy days" und sollten nicht für den täglichen Lebensunterhalt während des Studiums d'raufgehen...

    Also, langer Rede kurzer Sinn: Diesen Traum werde ich in diesem Leben nicht mehr umsetzen können. Zumindest habe ich aber dafür -auch für mich -akzeptable Gründe gefunden, so dass ich nicht glaube, mit 80 deswegen frustriert zurück zu blicken... )


    Und noch eine Erkenntnis: Eigentlich ist man mit Anfang 20 zu jung, um so eine weit reichende Entscheidung wie die Berufswahl zu treffen, mit Mitte 30 noch nicht frustriert genug, um tatsächlich den Absprung aus dem gewählten, aber unbefriedigenden Beruf zu wagen, aber mit 40 definitv nicht zu alt, um einen Neuanfang zu machen )
    (Für die, die's interessiert: In Frankfurt gibt es laut Aussage einer ZM-Studentin zur Zeit zwei ZM-Studenten (allerdings männlich!!), die über 40 sind...)

    Nun werde ich weiter über Alternativen zu meiner jetzigen Tätigkeit nachdenken. Aber, um auch noch 'mal McDreamy beizupflichten: ein Hobby kann niemals Kompensation für einen unbefriedigenden Job sein. Deshalb muss eine berufliche Alternative her...

    Ich wünsche Euch allen alles Gute, viel Erfolg im Studium und Beruf -aber vorallem Befriedigung und Spass, an dem was Ihr macht!!!



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  2. #22
    Registrierter Benutzer
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    07.12.2007
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    Zitat Zitat von spätzünder66 Beitrag anzeigen

    Und noch eine Erkenntnis: Eigentlich ist man mit Anfang 20 zu jung, um so eine weit reichende Entscheidung wie die Berufswahl zu treffen, mit Mitte 30 noch nicht frustriert genug, um tatsächlich den Absprung aus dem gewählten, aber unbefriedigenden Beruf zu wagen, aber mit 40 definitv nicht zu alt, um einen Neuanfang zu machen )
    Genial. Den muss ich mir merken.

    Ich wünsch dir jedenfalls alles Gute!



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  3. #23
    Registrierter Benutzer
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    Hallo Spätzünder,

    ich bin selbst tätig im Carolinum (Zahnärztliche Chirurgie) und habe auch hier studiert. Ich trage mich ebenfalls mit dem Gedanken an ein Zweitstudium (HM), da ich am Ende der Lebensleiter nicht bedauern möchte, es wenigstens versucht zu haben. Deine Vorstellung von der Verbindung von Medizin und Handwerk kann ich so nicht bestätigen. Der medizinische Part kommt imho sehr kurz. Der Beruf entspricht (in der Praxis) weit mehr dem eines promovierten Verkäufers.

    Zu dem Studienaufbau, wie bereits in anderen Antworten erwähnt, ist zum Scheinerhalt vieler Fächer (besonders im klinischen Abschnitt, dessen Hauptinhalt die Arbeit am Patienten in den Disziplinen Kons., Prothetik, PA und teilweise auch Chir. ist), die Anwesenheit absolute Pflicht. Anders ist ZM eigentlich auch nicht zu erlernen. In der Vorklinik hat man da noch etwas mehr Freiheiten. Die HM-Fächer sind zumindest in den Praktika wenig zeitintensiv. Die zahnärztlich propädeutischen Kurse TPK, Phantom I+II sind hingegen wieder fast in Vollzeit anwesenheitspflichtig. Die Schwierigkeit in dem ZM-Studium (zumindest in FFM) liegt eigentlich nicht an den Anforderungen, sondern an den Assistenten (hauptsächlich die Schwachmaten aus der Proth. und Kons.) die das Trauma ihres Studiums nur allzuoft auf die kommenden Generationen übertragen und dadurch eine teilweise unerträgliche Stimmung erzeugen. Die meisten von denen können den Begriff der zahnärztlichen Arbeit aufgrund fehlender Praxiskenntnis garnicht definieren und sind daher fachlich sowie auch pädagogisch absolut in ihrer Position fehl am Platz, treten aber mit einer ekelhaft selbstverständlichen Arroganz vor die junge Studentenschaft um sich zu produzieren. Das habe ich im Studium mit Abstand am Meisten gehasst. Die eine oder andere Rechnung ist aus jener Zeit noch offen, die jetzt nachdem ich selbst Assi in der Chir. bin, sicherlich mit dem einen oder anderen Ex.Lehrer noch beglichen werden will.

    Ich habe selbst keine Kinder und kann daher die Pflicht und Verantwortung nicht in der Form nachvollziehen, allerdings glaube ich, dass ich egoistisch genug wäre, mein Leben nicht vollends auf meine Nachkommen auszurichten und zumindest versuchen würde meinen Wunsch in die Tat umzusetzen.

    Wer kann Dir denn jetzt schon sagen wie sich welche Dinge miteinander vereinen lassen, wenn Du es nicht probiert hat. Kann doch eigentlich nur besser werden, denn einen Abschluss hast Du ja bereits definitiv in der Tasche.

    Ich grüble auch über meinen Werdegang nach, ob es sich wohl lohnt nochmal HM zu studieren. Ich denke finanziell ist der schnellstmögliche Weg in die eigene Praxis diesbezüglich der beste Weg. Aber für mich und meine berufliche Zufriedenheit kann und darf das nicht ausschlaggebend sein.

    Im Übrigen kenne ich nur einen Studenten der Mitte vierzig ist und mittlerweile kurz vorm Examen steht, was aber nicht heisst das es nicht in den jüngeren Sem. nicht auch ältere Studenten geben kann. Allerdings habe ich mit denen rein ausbildungstechnisch nichts am Hut, daher kenn ich die Leute nicht. Vor dem Mittvierziger ist imho der Hut zu ziehen, weil er sich bisher erfolgreich dieser Herausforderung gestellt hat und seinen Traum in die Tat umsetzt.



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  4. #24
    happyfrog
    Guest
    Hallo spätzünder66,

    Bin heute zufällig im Forum und habe Deinen Thread gelesen.
    Auch ich hatte mich bis vor etwa einem Jahr mit dem Gedanken, nach Studium und Promotion noch ein Humanmedizin-Studium (mit 34 Jahren) zu beginnen. Ich hatte damals das Gefühl, dass mein Leben völlig falsch gelaufen war bisher, dass ich das falsche Studium gewählt hatte, dass ich meinem Lebenszweck nicht nachgekommen bin, usw. --- mir ging es total schlecht, konnte nicht mehr schlafen, hatte massive Schuldgefühle, weil ich "das Falsche" getan hatte, kurz, ich bin damals in eine kleine monatelange Depression hineingerutscht. In dieser Zeit habe ich dann auf meinen ersten Marathon trainiert .

    Mein ZVS-Antrag (mit Einser-Examen) wurde leider abgelehnt. Und genau zu dieser Zeit tat sich dann beruflich etwas, so dass ich mittlerweile auch wieder mehr mit Menschen zu tun habe, und nicht nur vor'm Computer sitze ... den Gedanken an ein spätes Med-Studium habe ich dann zu den Akten gelegt.

    Ich bin zwar immer wieder traurig drüber, aber ich habe auch nicht das Gefühl, dass mein Leben "verpfuscht" sei. Ich habe mir auch immer wieder vor Augen geführt, dass man ja im Studium endgültig durch Prüfungen durchfallen kann (in unserer ersten Mathe-Klausur sind z.B. 40% rausgeflogen und durften die Uni verlassen). Wenn einem das passiert, ist beides weg: Der bisherige Job und der Studienplatz. Und dann steht man mit 38 oder 40 da.

    Ich habe mir jetzt die Bücher für die Vorklinik gekauft und arbeite die durch. Das ist also so eine Art selbstgebasteltes "Fernstudium" - völlig zweckfrei, aber es macht Spaß.

    Dein Satz "mit 20 ist man zu doof für die Berufswahl (bei mir war es 18), mit 30 ist man froh, wenn man richtig Fuß gefasst hat, und mit 40 ist es zu spät, um vieles zu revidieren," (oder so ähnlich) ist wahr.

    So doof sich das anhört: Man muss auch an die Rente denken. Jahre, in denen wir studiert haben bzw. studieren, sind diesbezüglich Minusjahre. Ist zwar blöd, aber man muss sich ja auch im Alter z.B. die Miete und eine Krankenversicherung leisten können - und die durchschnittliche Lebenserwartung ist ja mittlerweile enorm hoch.

    Also, ich habe jetzt meine Frieden mit der Humanmedizin geschlossen , aber ein kurzes Praktikum (im Urlaub) in einem Krankenhaus will ich trotzdem mal machen, weil es mich interessiert



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  5. #25
    Registrierter Benutzer Avatar von Stromer
    Mitglied seit
    27.09.2006
    Ort
    Leipzig
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    822
    Zitat Zitat von McDreamy Beitrag anzeigen
    ??? Was genau willst du uns damit sagen?
    Und was spricht gegen "klappt es nicht, kann ich ja wieder Juristin sein"??

    Nur nur so am Rande bemerkt: wäre die Thread-Erstellerin männlich, würde hier kein Mensch die soziale Verantwortung gegenüber dem Kind thematisieren.

    Doch, wenn ER ALLEINERZIEHEND wäre, würde ich das für meinen Fall schon tun.

    Wenn sie sich sicher ist, dass es für sie der einzig wahre Weg ist, soll sie ihn beschreiten. Scheinbar hat sie ja Zweifel an der Richtigkeit dieser Entscheidung, sonst würde sie keine Zweit/Dritt/x-Meinung einholen. Sie ist nunmal nicht 35 sondern nochmal ein Stück älter. Ich habe auch ein Kind, muss aber zumindest bis jetzt nicht arbeiten. Natürlich gibt es auch diese Studentinnen, aber man hetzt dann nur noch durch den Tag. Man hat ja auch keinen Singlehaushalt mehr. ICh muss notgedrungen jeden Tag putzen und machen, dann lernen (viiiiel zu wenig) und dann noch arbeiten?! Damit ist der Tag gelaufen. Ein sehr harter Brocken.

    vlg
    Herum-Stromer-nde



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