Also ich habe es (fast) ohne Ausnahme mit hoch-inkompetenten Patienten zu tun
Aber die schlafen ja eh alle
Also ich habe es (fast) ohne Ausnahme mit hoch-inkompetenten Patienten zu tun
Aber die schlafen ja eh alle
Je kleiner das Ego, desto leichter das Leben
Verhalten bestimmt Verhältnisse
Meine sind immer wach, mehr oder weniger
Aber ein interessanter Aspekt ist natürlich die Idee, dass er sich das hat befunden lassen und nur den Befund auswendig gelernt hat um dann damit anzugeben...aber ich glaub´s eigentlich nicht, im Gespräch wirkte er schon sehr kompetent und ist alle 12 Monate hier zur Kontrolle.
Was ich auch für einen interssanten Ansatz halte wäre ein adaptives Coping wie Keenacat sagt. Die Sache ist nur die, bei der Diagnose gibt es eigentlich keinen Leidensdruck - ganz objektiv gesehen. Oder seht ihr das anders?
Zur Beurteilung vielleicht noch die Daten im Überblick:
- Pat. M, 35J. guter, schlanker EZ
- Pulmo unauffällig, keine Ödeme
- RR 130/80, Puls 65
- EKG: Sinus, RS-Block, präterminales negatives T in III, formal positiver Sokolow-Lyon Index, bei Belastung (180W) keine signifikanten Endteilveränderungen, keine APectoris, adäquate Erschöpfung, adäquate Dyspnoe, sehr gut belastbar, normale Druckwerte. Im LZ EKG alles unauffällig, 6 SVES in 22 Stunden
- Echo/Doppler: LVEDD 59mm, LVESD 35mm, LA 48mm, EF ~70%, sehr gute LV-Pumpfunktion, keine Hypertrophie, deutlicher Prolaps ams & pms mit Jet über 50% der Fläche, Spitze bis Vorhofdach, vena contracta 6mm. Keine weiteren Vitien, rV unauffällig
Alles in allem (wie in den Vorjahreskontrollen auch) asymptomatische MI II, Leichte Vergrößerung Linksherzhöhlen, global sehr gute Herzfunktion/Belastbarkeit
Aus meiner Sicht keine bedrohliche Diagnose - wenn das sehr langsam voran geht, oder gar nicht, kann er damit problemlos alt werden bei etwas Sport nebenbei. Vielleicht wird es auch schlechter, dann könnte man ja irgendwann operieren oder diese neue MitraClip Technik anwenden, wenn sich das durchsetzt. Ich sehe die OP noch nicht und würde mich bei den Werten auch nicht operieren lassen - obwohl ja theoretisch möglich, würdet ihr etwa, oder ihm gar zuraten? Der Patient beschäftigt sich permanent mit der OP-Option, daher auch das große Interesse nehme ich an, denn die OP wäre ja schon was großes.
Naja, vielleicht ist er auch so ein zwanghafter Patient, der seine Krankheit zum Lebensmittelpunkt macht? Wenn er noch eine gute Herzfunktion und Belastbarkeit hat, hat er doch wohl physisch keinen Leidensdruck? Und psychisch wohl nur dann, wenn er die entsprechende Primärpersönlichkeit dazu hat.... Also vielleicht doch einer, der leicht zwanghaft ist und deswegen alles zu seiner Krankheit weiß?
!
Interessantes Faktum: Für die subjektive Belastung des Patienten spielt der objektive Befund nur eine sehr untergeordnete Rolle. Patienten mit lebenslimitierenden Erkrankungen können weniger belastet sein als Patienten mit an sich harmlosen Erkrankungen. Es kommt eben ganz auf den subjektiven Standpunkt des Betroffenen an.
Edit: Zudem ist da ja noch die Komponente, dass der Zustand sich in Zukunft verschlechtern kann. Das ist auch "objektiv" ein nicht zu vernachlässigender Belastungsfaktor.
Spricht m.E. ebenfalls dafür, dass er stark durch seine Erkrankung belastet ist und das Verhalten v.a. Coping darstellt.
I explained that the difference in being sick and being healthy is having to make choices or to consciously think about things when the rest of the world doesn’t have to. The healthy have the luxury of a life without choices, a gift most people take for granted.
Aber warum ist er denn so stark durch seine Krankheit belastet, wenn er sie im Alltag nicht so extrem zu spüren bekommt?