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Aktive Benutzer in diesem Thema

  1. #21
    Krüppelkatze
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    Zitat Zitat von happyfrog Beitrag anzeigen
    Es ist halt intelligent und vielseitig interessiert und sehr fleißig, ist doch toll, lauter gute Eigenschaften! Ich glaube nicht, dass er ein psychisches Problem hat, und wenn ja, ist ihm nicht damit geholfen, da stark drauf einzugehen.
    Er ist kein einfacher Kunde. Er ist ein Patient. Patienten neigen dazu, durch ihre Erkrankungen belastet zu sein - mal so von Mediziner (nicht promoviert) an Nichtmediziner. Unsereins ist dafür verantwortlich, mit seinen psychischen Problemen auch umzugehen, zumindest wenn wir ganzheitlich Medizin machen wollen (den Begriff würd ich mir von den Heilpraktikern echt nicht wegnehmen lassen). Wenn du jemandem was verkaufst, kanns dir natürlich egal sein, ob er es aus Frust kauft oder weil er drüber nachgedacht hat. Wir verkaufen aber nix (mit einigen Ausnahmen, zugegeben). Wir sind für so Gemüse wie Behandlung, Heilung und Lebensqualität zuständig.
    Woher kommt im übrigen eigentlich die Idee, man könnte an Problemen NICHT partnerschaftlich arbeiten, nur weil sie die Psyche des Patienten betreffen?
    I explained that the difference in being sick and being healthy is having to make choices or to consciously think about things when the rest of the world doesn’t have to. The healthy have the luxury of a life without choices, a gift most people take for granted.



  2. #22
    happyfrog
    Guest
    .....
    Geändert von happyfrog (04.07.2010 um 16:14 Uhr)



  3. #23
    Kinder-Fraktion Avatar von THawk
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    Happyfrog, wenn du Micals erstes Posting anschaust finde ich, dass er alles andere als hierarchisch in die Kommunikation gegangen ist, dass er eher positiv überrascht war vom Fachwissen des Patienten - und bei den Patienten kein gefährliches Halbwissen zu erleben ist nun wirklich die absolute Ausnahme. (es ist ja auch nicht überraschend, dass sie sich in der Regel aufgrund von Apothekenumschau und Internet ein Halbwissen aneignen)

    Bzgl. deiner Einstellung zu evtl. vorhandenen psychischen Problemen kann ich dich nun gar nicht verstehen: Die Psyche ist gerade bei Chronikern sehr, sehr häufig betroffen und i.d.R. werden psychische Probleme eher unterdiagnostiziert. Hier geht es nicht darum, das ärztliche Ego zu schützen ("Majestätsbeleidigung"), sondern eine Krankheit nicht zu übersehen. Wenn ich bei einem Patienten die nebenbefundlich vorliegende, aber symptomatische Schilddrüsen-Unterfunktion übersehe wird mir jeder vorwerfen "Was ist denn das für ein Arzt, das hätte er doch sehen müssen". Aber den Verdacht auf ein psychisches Problem soll ich gleich vergessen und darf ich nicht ansprechen?! Das ist unlogisch, medizinisch falsch und im übrigen sogar ein häufiger Kritikpunkt an schulmedizinisch tätigen Ärzten.
    "Wir hatten Zeit. Er, weil er alt, ich, weil ich jung war."
    Eric-Emmanuel Schmitt: Monsieur Ibrahim und die Blumen des Koran



  4. #24
    Jodelschnepfe Avatar von Hoppla-Daisy
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    Wieso eigentlich reiten hier so viele darauf rum, dass der Patient ein psychisches Problem hat? Dass er ein "fake" ist und nur alles auswendig gelernt hat?

    Mit welchem Recht attesttieren wir Patienten, die verdammt gut Bescheid wissen (wie mical ja eindrucksvoll beschrieben hat) lediglich eine gute Fähigkeit, Dinge auswendig zu lernen? Immerhin haben wir in unserem Studium zum größten Teil nichts Anderes gemacht .

    Sind wir schon so abgehoben, dass wir anderen Menschen, die nicht Medizin studiert haben, die Fähigkeit absprechen, medizinische Sachverhalte auch zu verstehen?

    Ein tolles Beispiel ist auch der ehemalige Chef meines Vaters: Ein sehr differenzierter, vielseitig interessierter Mensch, der sehr gerne selbst Medizin studiert hätte, dann aber etwas Anderes studieren "musste" und dann die Firma seines Vaters aus Tradition übernommen hat. Der hatte sich kurzerhand die Medizin zum Hobby gemacht. SO WHAT?! Soll es durchaus geben!
    Es ist einfacher, ein Loch zu graben, als einen Turm zu bauen

    Auch weiterhin gilt: "Krisen müssen draußen bleiben!"



  5. #25
    Krüppelkatze
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    happyfrog, da offenbart sich eben, dass du kein Mediziner bist und auch offenbar nichts mit sozio- und psychologischem Zugang studiert hast. Coping ist kein psychisches Problem, solange es funktioniert verhindert es psychische Probleme sogar. Es ist auch nix, was Patienten "haben" oder nicht. Jeder einzelne Patient hat Copingstrategien. Als Mediziner ist es vital bedeutsam, das zu wissen, es zu berücksichtigen, die Funktionalität des Coping einschätzen zu können und sie im Verlauf zu beurteilen.
    Die "beleidigte" Haltung resultiert genau daraus, dass Mediziner NICHT um Coping wissen und deshalb unangemessen reagieren, dysfunktionale Copingstrategien übersehen und die daraus resultierenden psychischen Probleme nicht lösen und so das Outcome und die Arzt-Patienten-Beziehung ruinieren.
    Nochmal konkret zum Beispiel: Es ist am Arzt, hier einzuschätzen, ob die intensive Beschäftigung mit der Erkrankung dem Patienten guttut oder nicht. Aus den gegebenen Informationen lässt sich das nicht ableiten, weil es eben subjektiv ist.
    Lösung: Mit dem Patienten (ja, partnerschaftlich!) aufgreifen, durcharbeiten und die Beschäftigung je nachdem aktiv unterstützen oder Wege finden, dem Patienten andere, positivere Copingstrategien zu vermitteln.

    Ignoranz gegenüber eventuell vorhandenen psychischen Problemen ist extrem kontraproduktiv und schadet dem Patienten enorm. Also, Augen auf bei Copingverkauf, sozusagen. Und auch immer schön die Metaebenen mit dem Patienten durcharbeiten, das gehört auch zur Arbeit als Arzt.
    I explained that the difference in being sick and being healthy is having to make choices or to consciously think about things when the rest of the world doesn’t have to. The healthy have the luxury of a life without choices, a gift most people take for granted.



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