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Aktive Benutzer in diesem Thema

  1. #31
    Grinsekatze Avatar von Inelein
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    Zitat Zitat von Hoppla-Daisy Beitrag anzeigen
    Wieso eigentlich reiten hier so viele darauf rum, dass der Patient ein psychisches Problem hat? Dass er ein "fake" ist und nur alles auswendig gelernt hat?

    Mit welchem Recht attesttieren wir Patienten, die verdammt gut Bescheid wissen (wie mical ja eindrucksvoll beschrieben hat) lediglich eine gute Fähigkeit, Dinge auswendig zu lernen? Immerhin haben wir in unserem Studium zum größten Teil nichts Anderes gemacht .

    Sind wir schon so abgehoben, dass wir anderen Menschen, die nicht Medizin studiert haben, die Fähigkeit absprechen, medizinische Sachverhalte auch zu verstehen?

    Ein tolles Beispiel ist auch der ehemalige Chef meines Vaters: Ein sehr differenzierter, vielseitig interessierter Mensch, der sehr gerne selbst Medizin studiert hätte, dann aber etwas Anderes studieren "musste" und dann die Firma seines Vaters aus Tradition übernommen hat. Der hatte sich kurzerhand die Medizin zum Hobby gemacht. SO WHAT?! Soll es durchaus geben!
    Genau das habe ich mir auch gerade gedacht
    "Nur Pessimisten schmieden das Eisen, solange es heiß ist. Optimisten vertrauen darauf, dass es nicht erkaltet." - Peter Bamm

    "People say that life is the thing, but I prefer reading" - Logan Pearsall Smith



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  2. #32
    Registrierter Benutzer
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    Zitat Zitat von Chris06 Beitrag anzeigen
    Ihr macht ja bei diesem Patienten offenbar einmal pro Jahr einen relativ umfangreichen Check. Da würde es mich mal interssieren, ob das wirklich nötig ist und ob da nicht größere Intervalle reichten, so lang der Patient asymptomatisch ist, denn solang das so ist, haben diese Checks ja keine therapeutischen Konsequenzen, und bei einer Verschlechterung in der Symptomatik käme der Patient vermutlich ohnehin sofort zum Check up.

    Das ist keine ernsthafte Frage, oder?
    Bei einem Patienten, Mitte 30 mit einer MI II ohne Kontrollen zuzwarten bis er mit Symptomen (die dann wären Dyspnoe bei MI III, Chordaerupturen, Vorhofflimmern, nicht mehr reversibles Remodelling und letztlich dauerhafte Herzinsuffizienz für die nächsten Jahrzehnte) von selbst kommt wäre gegen jede Richtlinie. Hast Du zu dem Befund mal in irgendein Buch geschaut?

    Kurz gefasst - der Befund ist erstmal undramatisch, zentral wichtig ist, dass solche Patienten engmaschig betreut werden (also etwa 1/p.a. Vollcheck), damit man sie einer OP zuleiten kann, sobald sich die Herzfunktion auch nur wenig verschlechtert (was bei manchen schnell geht, bei anderen nie passiert oder über Jahrzehnte). Durch eine MKR-OP zur rechten Zeit haben sie dann nämlich weiter volle Leistungsfähigkeit und normale Lebenserwartung. Verpasst man den Zeitpunkt haben sie beides nicht mehr. Kannst Du aber auch überall nachlesen.



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  3. #33
    Ehemaliger User 20130505
    Guest
    Zitat Zitat von micale Beitrag anzeigen

    Kurz gefasst - der Befund ist erstmal undramatisch, zentral wichtig ist, dass solche Patienten engmaschig betreut werden (also etwa 1/p.a. Vollcheck), damit man sie einer OP zuleiten kann, sobald sich die Herzfunktion auch nur wenig verschlechtert.
    Ab welcher Verschlechterung ist denn laut Leitlinien trotz Symptomlosigkeit eine OP indiziert?

    Edit.:
    Zitat Zitat von micale Beitrag anzeigen
    Kurz gefasst - der Befund ist erstmal undramatisch, zentral wichtig ist, dass solche Patienten engmaschig betreut werden (also etwa 1/p.a. Vollcheck), damit man sie einer OP zuleiten kann, sobald sich die Herzfunktion auch nur wenig verschlechtert.
    Das heißt doch für den Patienten, dass er bei jedem Kontrolltermin mit einer OP-Indikation konfrontiert werden könnte und dann eventuell relativ kurzfristig eine Entscheidung würde treffen müssen. Da wunderst Du Dich, dass er sich intensiv mit der Fachliteratur befasst?
    Geändert von Ehemaliger User 20130505 (05.07.2010 um 11:51 Uhr)



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  4. #34
    Registrierter Benutzer
    Mitglied seit
    02.07.2010
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    Ich werde Dir jetzt keine Literaturrecherche machen - zumal Du das in jedem Kardiologie Grundlagenwerk findest, in jeder beliebigen Fachzeitschrift noch dazu. Eine EF<= 60% mit LVESD >=40mm wäre z.B. eine Klasse I OP-Indikation. Selbst bei einer EF>60% und einem LVESD <40 gibt es bei hoher Reko-Wahrscheinlichkeit eine Klasse IIa OP-Indikation. Das und ersteres kann ein Patient mühelos haben und dabei völlig asymptomatisch bleiben. Nach neusten Erkenntnissen wird inzwischen, wenn die MI auf Grad III zugeht sogar 2x p.a. ein Vollcheck (EKG, Belastungs-EKG, Echo mit Farbdoppler, + ggf. TEE, Streßecho) empfohlen. Wenn Du die MI II nicht jährlich checkst, wirst Du sämtliche Parameter "verpassen".

    Was man noch wissen muss - um auch das Verwundern meinerseits zu erklären - das ist an sich keine extrem seltene Diagnose, ich hatte noch keinen Patienten der sich so intensiv damit befasst hat. Die Diagnose ist den meisten schon viele Jahre bzw. Jahrzehnte bekannt - meinem Patienten z.B. schon 19 Jahre lang. Die wenigsten befassen sich dann über Jahre jederzeit intensiv mit dem Thema, weil sie im Alltag ja keine Symptome und keine Einschränkungen haben. Wenn es jemand also doch tut und das noch so intensiv, dann wundert mich das, Ja - und wie der Strang zeigt nicht nur mich.

    Wenn Dich das alles ernsthaft interessiert, lies Dir mal den aktuellen Artikel "Chirurgische Therapie der Mitralinsuffizienz" in "Der Kardiologe" durch, ist glaube ich in der zweiten Ausgabe 2010. Solltest Du Mediziner sein, was ich mal nicht annehme, kannst du dabei sogar CMEs sammeln
    Geändert von micale (05.07.2010 um 12:00 Uhr)



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  5. #35
    Ehemaliger User 20130505
    Guest
    Zitat Zitat von micale Beitrag anzeigen
    Solltest Du Mediziner sein, was ich mal nicht annehme, kannst du dabei sogar CMEs sammeln
    Als NaWi muss ich zum Glück weder CME-, noch andere Punkte sammeln.
    Dieser Thread intersssiert mich allerdings aus ganz persönlichen Gründen: Ich hab' nämlich einen ähnlichen Befund wie Dein Patient. Es war vor vielen Jahren mal ein Zufallsergebnis. Danach bin ich auch einige Jahre lang regelmäßig zu den Kontrollen gegangen und hab dabei, ähnlich wie Dein Patient, auch auf kleinste Veränderungen geachtet und mich mit der Fachliteratur beschäftigt. Inzwischen habe ich mich - egal, was die Leitlinien dazu sagen mögen - für größere Intervalle zwischen den Kontrollen entschieden.



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