ich nehme an, dass "solche" patienten in der regel menschen sind, die "immer" die kontrolle über "alles" haben.. und auf einmal entgleitet ihnen die kontrolle über ihr leben. und dann versuchen sie, so viel kontrolle, wie es nur geht, zurückzubekommen. halt, indem sie sämtliche - ich sags mal flapsig: ihrem ausbildungsniveau entsprechende - literatur wälzen und (mehr oder minder) verstehen, anwenden können. (omma hedwig vllt die apotheken umschau, prof. dr. dr. rer. nat. schlaukopf die allerneuesten paper auf dem fachgebiet..)
es werden sämtliche dinge, die in deren "macht" stehen (gerne!! tabellenartig werte oder befindlichkeitszustände erfassen..) durchgeführt.. (z.b. meine grossmutter, 92 jahre alt, normoton mit ner halben beloc am tag führt gewissenhaft 2x täglich eine rr-messung am handgelenk durch, notiert die werte untereinander in einer winzigkleinen schrift in einer tabelle und bringt diese dem hausarzt mit).
(diät halten muss dabei nicht unbedingt in der macht des patienten stehen )
und dann kommt ein solcher patient zum arzt und der wundert sich. der patient fühlt sich vllt auch nicht ernstgenommen - oder vielleicht durch einen bejahenden umgang des arztes zur verhaltensweise des patienten gerade ernstgenommen.. und wir ärzte sollten froh sein, dass wir eine basis haben. zum einen dinge/werte/notizen aufgrund derer wir das gespräch führen können - und zum anderen einen informationswert, wieviel unser patient von "all dem ganzen krankheitskram" verstanden hat.
das nennt sich zum einen coping, weiterhin spielt da der umgang mit dem mündigen patienten als führender (haus)arzt eine rolle und des weiteren auch krankheitsverarbeitung auf einer sach-ebene.
ab wann so etwas pathologisch wird, ist - wie so oft - eine sache der dosis/intensität/menge an aufmerksamkeit die das ganze dann umfasst..