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  1. #41
    Es gibt Studien, ... Avatar von Bille11
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    Münster
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    ich nehme an, dass "solche" patienten in der regel menschen sind, die "immer" die kontrolle über "alles" haben.. und auf einmal entgleitet ihnen die kontrolle über ihr leben. und dann versuchen sie, so viel kontrolle, wie es nur geht, zurückzubekommen. halt, indem sie sämtliche - ich sags mal flapsig: ihrem ausbildungsniveau entsprechende - literatur wälzen und (mehr oder minder) verstehen, anwenden können. (omma hedwig vllt die apotheken umschau, prof. dr. dr. rer. nat. schlaukopf die allerneuesten paper auf dem fachgebiet..)
    es werden sämtliche dinge, die in deren "macht" stehen (gerne!! tabellenartig werte oder befindlichkeitszustände erfassen..) durchgeführt.. (z.b. meine grossmutter, 92 jahre alt, normoton mit ner halben beloc am tag führt gewissenhaft 2x täglich eine rr-messung am handgelenk durch, notiert die werte untereinander in einer winzigkleinen schrift in einer tabelle und bringt diese dem hausarzt mit).
    (diät halten muss dabei nicht unbedingt in der macht des patienten stehen )
    und dann kommt ein solcher patient zum arzt und der wundert sich. der patient fühlt sich vllt auch nicht ernstgenommen - oder vielleicht durch einen bejahenden umgang des arztes zur verhaltensweise des patienten gerade ernstgenommen.. und wir ärzte sollten froh sein, dass wir eine basis haben. zum einen dinge/werte/notizen aufgrund derer wir das gespräch führen können - und zum anderen einen informationswert, wieviel unser patient von "all dem ganzen krankheitskram" verstanden hat.

    das nennt sich zum einen coping, weiterhin spielt da der umgang mit dem mündigen patienten als führender (haus)arzt eine rolle und des weiteren auch krankheitsverarbeitung auf einer sach-ebene.

    ab wann so etwas pathologisch wird, ist - wie so oft - eine sache der dosis/intensität/menge an aufmerksamkeit die das ganze dann umfasst..
    Geändert von Bille11 (05.07.2010 um 17:07 Uhr)
    harmlos, naiv & unschuldig.
    Gut bekannt mit lauter ehemaligen Chorknaben.

    "Leben ist nicht genug", sagte der Schmetterling.
    "Ich brauche Sonne, Freiheit
    und eine kleine Blume."



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  2. #42
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    mal ehrlich was wäre euch denn lieber? so ein patient oder ein 120kg typII diabetiker mit nem HBA1C von 10% der einem zu dem wert sagt: ja wissen se herr doktor das mit den broteinheiten ist mir viel zu kompliziert... das ging ja vorher auch ohne insulin...

    natürlich kann es mal unangenehm werden, wenn einen der Patient auf dem falschen fuß erwischt, aber es fällt einem ja auch kein zacken aus der krone, wenn man mal sagt, dass man das so genau jetzt nicht parat und sich erstmal genau informieren muss, bevor man was falsches sagt...

    problematisch würde ich das ganze erst sehen, wenn der gedanke an sein potentiell insuffizientes herz seinen tagesablauf beherrscht... und er bei jeder palpitation glaubt gleich sterben zu müssen...

    ich denke auch nicht jeden tag an mein asthma, ok in gewisser schon, da ich mein spray nehmen muss, aber nicht insofern als das mir vorschwebt ich könnte eines tages an pulmonaler hypertonie, cor pumonale leiden oder nen anfall bekommen... damit stiefelt man halt ein bis zweimal im jahr zum pumologen hohlt sich neue munition für seinen pulverinhalator und freut sich dass man nach wie vor wenig obstruktiv ist...
    und wenn ich kurzatmig bin denke ich auch nicht: "oh gott ich ersticke" sondern "hey du könntest mal wieder mehr sport machen"...

    jeder geht eben anders mit chronischen erkrankungen um, aber ob ein coping-stil wirklich neurotisch ist oder nicht kann man glaub ich in nen paar minuten beim echo eher schwierig beurteilen...

    vielleicht will der kerl sich auch gerne operieren lassen, um das problem los zu sein... wobei dabei dann leider oft die autowerkstatt-mentalität durchkommt und es schwer ist dem patienten zu vermitteln dass eine mitralklappenplastik nur bei einem entsprechenden nutzen-risiko-verhältnis angebracht ist und nicht so easy ist wie nen satz neue reifen zu montieren...



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