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zwischen Tür und Angel
Hallo Sebastian
Original geschrieben von Sebastian1
Okay, aber könnte man dann nicht auch ohne diesen künstlich erzeugten Wert einfach Gesamtcholesterin und LDL und HDL sowie deren Quotienten heranziehen?
Damit kennst du aber nicht die Werte von Chylomikronen und VLDL.
Original geschrieben von Sebastian1
Warum? HDL transportiern vorwiegend Cholesterin, und wenn ich mich richtig erinnere von den Geweben zur Leber. Der prozentuale Anteil der TG ist doch in den anderen Transportformen wesentlich höher, oder? Warum dann ein Absinken der HDL bei Hypertriglyceridämie? Oder bezieht sich das auf das relative Verhältnis?
hab noch was gefunden:
(mal Wichtiges unterstrichen)
Wodurch steigen die Serumtriglyceride an?
Liegt eine genetische Prädisosition zugrunde, so kommt es durch Zufuhr v.a. von Alkohol und rasch resorbierbaren Kohlenhydraten (Zuckern) mit der Nahrung zu einer gesteigerten VLDL-Synthese in der Leber und als Folge zum Anstieg der Serumtriglyceridkonzentration. Beim Typ II Diabetes mellitus ist die hemmende Wirkung von Insulin auf die Freisetzung von Fettsäuren aus der Fettzelle abgeschwächt. Die daher vermehrt ins Blut abgegebenen und zur Leber gelangenden Fettsäuren kurbeln dort ebenfalls die Synthese der triglyceridreichen VLDL an.
Sind hohe Triglyceridkonzentrationen gefährlich?
Bei bestimmten Hypertriglyceridämien besteht aufgrund einer abnormen Zusammensetzung der Lipoproteinpartikel ein erhöhtes kardiovaskuläres Risiko, so bei der familiär kombinierten Hyperlipidämie und der familiären Dysbetalipoproteinämie (Typ III Hyperlipoproteinämie nach Fredrickson). Andererseits scheint bei der familiären Hypertriglyceridämie mit meist mäßiger Erhöhung der Serumtriglyceridkonzentration kein erhöhtes kardiovaskuläres Risiko zu bestehen. Hilfreich zur Differenzierung, ob eine erhöhte Triglyceridkonzentration gefährlich ist, kann die Familienanamnese sein (nicht für die Typ III Hyperlipoproteinämie!). Finden sich in der Familie Hinweise für frühzeitig aufgetretene Herzinfarkte oder Schlaganfälle, so sollte auch eine mäßige Hypertriglyceridämie ernst genommen und entsprechend konsequent therapiert werden.
Deutlich erhöhte Triglyceridkonzentrationen können jedoch akut lebensbedrohliche Komplikationen verursachen. Bei Triglyceridkonzentration über 1000 mg/dl kommt es zum Ansteigen der Plasmaviskosität. Folge können u.a. eine akute Pankreatitis (Bauchspeicheldrüsenentzündung), eine Angina pectoris (bei vorbestehenden Gefäßeinengungen) oder Durchblutungsstörungen des Gehirns sein (Chylomikronämiesyndrom).
Hast du immernoch Fragen dazu?
Gruß
Nico
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Kognitive Sollbruchstelle
Danke, Nico!
Ich hatte die Chylos und VLDL aufgrund ihrer (physiologischerweise!) kurzen Serumverweildauer für weniger wichtig in der Diagnostik gehalten. Bei Aufnahmestörungen oder abnormen Synthese kann es natürlich dann Sinn machen, diese indirekt mitzubestimmen (eben über die gesamt-Triglyceride im Serum), eine letzte Frage hierbei: Es dürfte dann doch je nach Verdacht Sinn machen, Nüchternwerte oder/und postprandialwerte zu bestimmen, sehe ich das richtig?
Gruß,
Sebastian
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zwischen Tür und Angel
Huhu nochmal
Normalerweise nimmt man die Nüchternwerte.
Wie das dann praktisch mit weiteren Messungen (z.B. postprandial) weitergeht, weiss ich nicht. Würde ja aber Sinn machen. (s.o. von wegen KH's und Alkohol -> gesteigerte VLDL-Synthese)
Gruß
Nico
Geändert von Nico (11.02.2003 um 16:50 Uhr)
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Diamanten Mitglied
ich halte es mit Zoidberg. Da bei den Test das Triglycerid ohnehin abgespalten wird von seinem Trägermolekül, ist es egal woher (für den Test) dieses kommt, ob frei in VLDL oder in Chylo.
HDL und LDL beziehen sich eindeutig auf Cholesterin. Bzw. wird ja das Gesamtcholesterin nachgewiesen und als spezieller Test das HDL, woraus sich LDL berechnen lässt.
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