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Thema: BGA

Aktive Benutzer in diesem Thema

  1. #6
    Back on Stage Avatar von Rico
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    Zitat Zitat von Die Niere Beitrag anzeigen
    Ich steh diesen Blutungs/Verdünnung/Hb/Hct-Korrelaten sowieso immer sehr skeptisch gegenüber und find es nur marginal verlässlich...hatt wer bessere Erfahrungen gemacht?
    Ich find das auch einen extrem theoretischen Ansatz, der in der Praxis eigentlich nicht wirklich brauchbar ist (außer als faule Ausrede warum man nicht rektal untersucht hat).

    Den Gedanken, dass wenn einer überwässert ist der Hct und der Hb sinken kann ich ja noch nachvollziehen, aber die Abgrenzung zur Blutung find ich extrem unscharf, denn schließlich kommt der Hb-Abfall nach Blutung ja dadurch zustande, dass aus dem Gewebe Flüssigkeit ins Gefässsystem rekrutiert wird, bzw. verstärkt renal rückresorbiert wird, also wenn man so will auch ne Verdünnung und natürlich auch mit nem sinkenden Hct vergesellschaftet. Deshalb können die BGA-Geräte ja auch problemlos das eine aus dem anderen berechnen ohne dabei größeren Bockmist zu bauen.
    Da hab ich bisher eigentlich jeden (Ober)Arzt in Erklärungsnot gebracht, weil es alle so mal abgespeichert haben, aber keiner so recht erklären kann.

    In der Praxis kuck ich bei Hb-Sprüngen immer lieber auf das Gewicht oder in die Bilanz: Hb um 2 Punkte runter und Gewicht um 2kg rauf, dann war's wohl eher Verdünnung....
    Definition of clinical experience:
    Making the same mistake with increasing confidence over an impressive number of years.



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  2. #7
    -= Harnverhalter =- Avatar von Die Niere
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    Im Nachtdienst (ohne adäquates Gewicht) gerne auch den Blick auf die Menge an Infusionen, Tachykardie und natürlich Blutungszeichen.

    gruesse, die niere, die sich genau gestern morgen um zwei Patienten mit Abfall um 25 Punkte kümmern musste...
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  3. #8
    ehemalige Userin 24092013
    Guest
    Nochmal zurück zur BGA: warum bildet der Körper bei einer Kontraktionsalkalose denn vermehrt Bicarbonat?

    Meine physiologischen Kenntnisse sind ja net so pralle...



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  4. #9
    Back on Stage Avatar von Rico
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    Zitat Zitat von Kaddel Beitrag anzeigen
    Nochmal zurück zur BGA: warum bildet der Körper bei einer Kontraktionsalkalose denn vermehrt Bicarbonat?
    Die Kontraktionsalkalose entsteht ja meistens bei chronischer Dehydratation, in der Regel durch Diuretika (weshalb ich nicht ganz sicher bin ob bei Deinem Patienten wirklich ein vorgelegen hat, s.u.).
    Der Körper ist also ausgetrocknet und würde gerne Flüssigkeit - sprich Natrium - rückresorbieren, seine effektivsten Kanäle hierfür sind aber durch die Diuretika blockiert, also kommt die "zweite Garde" zum Einsatz, bei der der Kanal Natrium aus dem Urin fischt und dafür Protonen abgibt und Bikarbonat (teils als CO2 + Wasser, teils über einen Natrium-Bikarbonat-Cotransporter) aus dem Tubuluslumen ins Blut verschifft.
    So entsteht als Nebenwirkung der Natriumrückresorption die Alkalose.

    Ich muss ehrlich zugeben, ich weiß nicht ob die Kontraktionsalkalosen bei jeder Form der Dehydrierung auftreten können, ich kenn sie bislang eigentlich nur Diuretika-assoziiert (und ich setzt jetzt einfach mal vorraus, dass ein lavagierender Patient nicht noch mit Diuretika traktiert wird, v.a. wenn er jung ist) oder bei Chloridverlusten (z.B. CF oder Chloriddiarrhoe) - sonst würde ja der "normale" Kompensationsmechanismus über N-K-Cl-Cotransporter in der Henleschleife funktionieren.
    Auch hätt ich jetzt nicht parat, ob man beim Lavagieren einen Chloridverlust ohne gleichzeitigen Bicarbonatverlust verursacht...
    BTW: Chlorid habt ihr nicht zufällig mal gemessen?

    Von daher bin ich noch nicht so ganz überzeugt von der Kontraktionsalkalose, aber was besseres fällt mir auch nicht ein.
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  5. #10
    Gold Mitglied
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    Ja die Kontraktionsalkalose ist nicht ganz so zufriedenstellend ... vor allem da man bei einer echten Kontraktionsalkalose Bikarbonat Werte erwarten würde die nur leicht erhöht (2-3 mEq). Und an sich verliert man mit der Darmspülung normal keine

    Die einfachste Art sich die Kontraktionsalkalose vorzustellen ist das man Bikarbonat-arme Flüssigkeit verliert (etwa durch Chlorid-haltige Stühle oder Thiazid Diuretika) und dass die gleiche Menge an verbleibendem Bikarbonat sich auf weniger Flüssigkeit aufteilt.

    Manchmal sind den Darmspülungen Bikarbonat zugesetzt, kann also sein dass er auch so Bikarbonat bekommen hat und so die Alkalose entwickelt hat. Aber normal sind die Spülungen so konzipiert dass man im Gesamten keine Flüssigkeits oder Elektrolytveränderungen erlebt ... welche hat er denn genau bekommen? Und wie viel hat er davon tatsächlich getrunken?



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