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Umfrageergebnis anzeigen: Welches Organspendemodell würdet ihr bevorzugen

Teilnehmer
71. Sie dürfen bei dieser Umfrage nicht abstimmen
  • "einfache" Zustimmungsregelung

    1 1,41%
  • "erweiterte" Zustimmungsregelung (Angehörige können (wenn keine Erklärung vorliegt) nach dem Tod des Spenders noch zustimmen)

    3 4,23%
  • Entscheidungsregelung (man muss bei Krankenkassenbeitritt/Antrag d. Personalausweis o. ä.) angeben ob man Spenden möchte oder nicht oder ob man sich nicht festlegen will)

    12 16,90%
  • verschärfte Entscheidungsregelung (die Option "will mich nicht festlegen" fällt weg)

    5 7,04%
  • "einfache" Widerspruchsregelung (wenn zu Lebzeiten nichts erklärt wurde, steht derjenige als Spender zur Verfügung)

    27 38,03%
  • erweiterte Widerspruchsregelung (Angehörige können noch Widerspruch leisten)

    16 22,54%
  • "israelisches Modell" (Spendewillige bekommen einen Bonus auf der Warteliste)

    7 9,86%
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Ergebnis 6 bis 10 von 161
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Aktive Benutzer in diesem Thema

  1. #6
    Diamanten Mitglied Avatar von Relaxometrie
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    Hier ist ein Interview mit Rösler. Es besteht mMn nur aus Herumlaberei. Nicht Neues, und schon gar nichts Zielführendes, sondern politisch korrekter Krampf.
    Die Widerspruchlösung bedeutet ja nicht, daß die Menschen nicht mehr freiwillig spenden. Es werden lediglich diejenigen, die sich aus reiner Nachlässigkeit nicht mit dem Thema auseinandersetzen, auf die Seite der potentiellen Spender gezogen.



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  2. #7
    Krüppelkatze
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    Au weia.
    Die Widerspruchslösung ist sooo unfreiwillig... Do you want some cheese with your whine?
    Ganz davon zu schweigen, dass er ganz heimlich das israelische Modell erst als Alternative auf den Tisch bringt, um dann aber zu betonen, dass in Deutschland nur nach medizinisch-ethischen Kriterien verteilt wird und das auch so bleiben soll.
    Quo vadis?
    I explained that the difference in being sick and being healthy is having to make choices or to consciously think about things when the rest of the world doesn’t have to. The healthy have the luxury of a life without choices, a gift most people take for granted.



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  3. #8
    Verklumpungsprüfer
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    Ich denke, man sollte es sich mit der Zustimmung zu einer Widerspruchsregelung nicht zu einfach zu machen.

    Auf den ersten Blick erscheint das zwar alles ziemlich eindeutig: Auf der einen Seite ein Organempfänger, der durch die Spende weiterleben darf und auf der anderen Seite ein Spender, der sowieso schon tot ist und nix mehr davon hat, wenn seine Organe mitkremiert oder -bestattet werden und der außerdem im Zweifelsfalle wohl bei umgekehrter Rollenverteilung sehr wohl ein Organ für sich in Anspruch nähme, wenn er es bräuchte.

    Trotzdem habe ich gegenüber einer Widerspruchsregelung Vorbehalte.

    Was hier nämlich vorliegt ist ein klassischer Wertekonflikt: Solidarität gegen persönliche Autonomie. Solche Konflikte gibt es natürlich immer wieder und aus oben genannten Gründen erscheint es auch zunächst mal recht eindeutig, welcher Wert hier vorrangig ist. Das Problem dabei ist aber, dass die jetzt aufs Tapet gebrachte Werteverschiebung zugunsten der Solidarität und auf Kosten Autonomie, die mit einer Widerspruchsregelung verbunden wäre, nicht etwa aufgrund eines neu aufgetretenen Konflikts zweier Werte diskutiert wird (das wäre der Fall gewesen, wenn man die selbe Diskussion nach Einführung der ersten Transplantationen geführt hätte) sondern aus Nützlichkeitserwägungen angeschoben wird: man hat gesehen, dass die bisherige Regelung nicht das bringt, was aus transplantationsmedizinischer Sicht wünschenswert wäre und versucht daher eine Änderung durchzusetzen. Damit unterzieht man den Wertekanon einer Art technokratischem Optimierungsprozess.

    Nun sind Werte per se nichts Absolutes sondern eben je nach gesellschaftlicher Situation mal mehr mal weniger "wert". Wenn eine Gesellschaft sich aber bei der Anpassung von Werte-Relationen allzu flexibel am "Tagesbedarf" orientiert, besteht letztlich die Gefahr eines wertfreien Pragmatismus und der damit einhergehende Verlust eines "common sense" wird eine Gemeinschaft auf Dauer zerstören.

    Ein möglicher Kompromiss, der die bisherige, unbefriedigende Regelung modifizieren würde, ohne in die Entscheidungsautonomie einzugreifen, wäre die verbindliche Einführung eines Fragebogens, in dem, z. B. bei Volljährigkeit oder bei Eintritt in eine Krankenkasse, (nach Zurverfügungstellung von ausreichendem Aufklärungsmaterial) angekreuzt werden MUSS, ob man Organe spenden möchte oder nicht oder ob man sich dazu nicht äußern will. Der letzte Punkt wird nahezu jedem Befürworter der Widerspruchsregelung mehr als unbefriedend erscheinen, würde aber sicherstellen, dass der aktuelle Status der Entscheidungsautomie beibehalten wird.

    Dieser Kompromissvorschlag mag als allzu kleiner Schritt erscheinen, ich bin aber überzeugt davon, dass man bereits mit einer solchen Regelung, die Zustimmungsquote von derzeit glaube ich ca. 10% auf ein Drittel oder mehr anheben könnte, ohne de facto etwas am derzeitigen Entscheidungsstatus geändert zu haben.



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  4. #9
    Diamanten Mitglied Avatar von Relaxometrie
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    Zitat Zitat von Flemingulus Beitrag anzeigen
    Ein möglicher Kompromiss, der die bisherige, unbefriedigende Regelung modifizieren würde, ohne in die Entscheidungsautonomie einzugreifen, wäre die verbindliche Einführung eines Fragebogens, in dem, z. B. bei Volljährigkeit oder bei Eintritt in eine Krankenkasse, (nach Zurverfügungstellung von ausreichendem Aufklärungsmaterial) angekreuzt werden MUSS
    Ok, mit dieser Regelung könnte ich mich auch noch anfreuden. Wenn Deutschland dann aber nach einer gewissen Testphase im internationalen Vergleich immer noch Nehmerland wäre, würde ich doch noch auf die lupenreine Widerspruchslösung umsatteln wollen.



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  5. #10
    Verklumpungsprüfer
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    Zitat Zitat von Relaxometrie Beitrag anzeigen
    Ok, mit dieser Regelung könnte ich mich auch noch anfreuden. Wenn Deutschland dann aber nach einer gewissen Testphase im internationalen Vergleich immer noch Nehmerland wäre, würde ich doch noch auf die lupenreine Widerspruchslösung umsatteln wollen.
    Das hat ich jetzt auch noch net gehabt, dass eine derart schroffe Negierung meiner Argumentation von einer so zustimmenden Formulierung eingeleitet wird.



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