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Umfrageergebnis anzeigen: Welches Organspendemodell würdet ihr bevorzugen

Teilnehmer
71. Sie dürfen bei dieser Umfrage nicht abstimmen
  • "einfache" Zustimmungsregelung

    1 1,41%
  • "erweiterte" Zustimmungsregelung (Angehörige können (wenn keine Erklärung vorliegt) nach dem Tod des Spenders noch zustimmen)

    3 4,23%
  • Entscheidungsregelung (man muss bei Krankenkassenbeitritt/Antrag d. Personalausweis o. ä.) angeben ob man Spenden möchte oder nicht oder ob man sich nicht festlegen will)

    12 16,90%
  • verschärfte Entscheidungsregelung (die Option "will mich nicht festlegen" fällt weg)

    5 7,04%
  • "einfache" Widerspruchsregelung (wenn zu Lebzeiten nichts erklärt wurde, steht derjenige als Spender zur Verfügung)

    27 38,03%
  • erweiterte Widerspruchsregelung (Angehörige können noch Widerspruch leisten)

    16 22,54%
  • "israelisches Modell" (Spendewillige bekommen einen Bonus auf der Warteliste)

    7 9,86%
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Ergebnis 16 bis 20 von 161
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Aktive Benutzer in diesem Thema

  1. #16
    Verklumpungsprüfer
    Mitglied seit
    30.03.2006
    Ort
    An der Biegung des Flusses.
    Semester:
    War einmal.
    Beiträge
    6.874
    Zitat Zitat von Nils. Beitrag anzeigen
    Werteverfall
    Falls das an mein Elaborat anknüpft, entschuldige ich mich für den intellektuellen Übersteiger.

    Wenn zwei Werte konkurrieren und einer (z. B. Solidarität) auf Kosten eines anderen (z. B. Autonomie) an Gewicht gewinnt, hat das nichts mit Werteverfall zu tun. Das Problem ist vielmehr, dass ein zu großer Pragmatismus bei Werteverschiebungen dazu führt, dass die Bedeutung, die einem Wert zugmessen wird, stärker "verhandelbar" ist und damit letztlich Einzelinteressen an Gewicht gewinnen. Die interessante dialektische Pointe ist hier natürlich, dass gerade die pragmatische Betonung des Solidaritätsprinzips langfristig auf Kosten des "Gemeinsinns" gehen kann.

    Aber auf alle Fälle hat Dein Beitrag den positiven Nebeneffekt, mich darauf aufmerksam zu machen, auf Krüppelkatzes Nachfrage einzugehen, warum ich eigentlich bei diesem Problem so verschnupft reagiere.

    Nur ehrlich gesagt, ich weiß es nicht so genau. Aber ich glaube, dass unsere Gesellschaft ein recht erstrebenswertes, wenn auch labiles Gleichgewicht von Freiheit und Wertekonservativismus gefunden hat. Wertekonservativismus nicht in einem platten Sinne von "Werte hochhalten" (was gar nicht geht) sondern in dem Sinne, dass die Verschiebunge von "Wertwertigkeiten" (klingt etwas nach Kompetenzkompetenz ) durch eine Debatten- und Kompromisskultur erschwert wird.



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  2. #17
    Summsummsumm Avatar von Feuerblick
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    38.371
    Ich muss ehrlich sagen, dass ich es ähnlich sehe wie unser Flemingel. Ich halte eine generelle Widerspruchsregelung für nicht sinnvoll - auch und gerade weil ich mit Organspenden zu tun hatte und habe. Auch glaube ich, dass es für Angehörige mindestens genauso traumatisierend ist, wenn man ihnen sagt, dass ihr Verstorbener jetzt zur Organspende freigegeben wird, weil er zu Lebzeiten der Organentnahme nicht widersprochen habe. Sicher, trauernde Menschen stehen bei der Frage nach Organspende vor einer Entscheidung, die sie so in der Situation eigentlich nicht treffen können. Wie oft habe ich Menschen erlebt, die mich am Telefon angemacht haben, wir sollten sie nicht weiter belästigen. Trotzdem... vollendete Tatsachen sind mindestens genauso grausam.
    Und ich verstehe auch, dass die Widerspruchsregelung in manchen Menschen (mir inclusive) so etwas wie Trotz weckt... Zur Zeit habe ich einen Ausweis - was aber bei Einführung der Widerspruchsregelung passieren würde, kann ich ehrlich gesagt nicht vorhersagen.
    Besser finde ich dagegen die verbindlich festgelegte Auseinandersetzung zu einem bestimmten Zeitpunkt im Leben mit regelmäßigen Aktualisierungen. Damit wäre gewährleistet, dass zum einen jeder über Organspende nachdenkt und dass zum anderen bei Zustimmung auch ein Gespräch mit den Angehörigen stattfindet. Vorbereitete Angehörige bzw. Menschen, die sich mit Organspende beschäftigt haben, reagieren auf entsprechende Nachfragen auch im Ernstfall deutlich besser.
    Erinnerung für alle "echten" Ärzte: Schamanen benötigen einen zweiwöchigen Kurs mit abschließender Prüfung - nicht nur einen Wochenendkurs! Bitte endlich mal merken!

    „Sage nicht alles, was du weißt, aber wisse immer, was du sagst.“ (Matthias Claudius)



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  3. #18
    Registrierter Benutzer
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    574
    In Österreich etwa gibt es die Widerspruchsregelung und basta.

    Jedermann kann beim Widerspruchsregister seinen Namen eintragen lassen und ist damit das Problem los.

    Keine Diskussion, kein großes Gelabere. Punkt. Selbstverständlich werden die Anverwandten in Ö, wenn erreichbar, nach ihrer Meinung gefragt (so ist mein Kenntnisstand), insbes. bei Kindern. Das war`s aber auch. Im (sehr seltenen Falle) einer Ablehnung ist diese Ablehnung dann eben irrelevant. Übrigens auch bei Nicht-Österreichern in Österreich !

    Warum Deutschland sich hier nicht klar politisch positionieren kann: ENTWEDER zu wenige Organe für die eigenen Zwangsversicherten (!!) und damit klarer Mord ODER genügend Organe und damit bessere Überlebenschancen für zwangsversicherte Schwerstkranke (!!), ist mir ein Rätsel.



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  4. #19
    Krüppelkatze
    Mitglied seit
    13.03.2008
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    Zitat Zitat von stennadolny Beitrag anzeigen
    Warum Deutschland sich hier nicht klar politisch positionieren kann: ENTWEDER zu wenige Organe für die eigenen Zwangsversicherten (!!) und damit klarer Mord ODER genügend Organe und damit bessere Überlebenschancen für zwangsversicherte Schwerstkranke (!!), ist mir ein Rätsel.
    lolwut?
    Das mit dem Mord ist so schwachsinnig, das müssen wir garnicht diskutieren, aber was soll das Rumgeweine über "Zwangsversicherte"? Sollen die lieber unversichert sein? Glaubste, das verbessert die Lage eines Patienten, der ein Transplantat braucht?
    I explained that the difference in being sick and being healthy is having to make choices or to consciously think about things when the rest of the world doesn’t have to. The healthy have the luxury of a life without choices, a gift most people take for granted.



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  5. #20
    Registrierter Benutzer
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    194
    Zitat Zitat von Nils. Beitrag anzeigen
    Ein schwerer Trinker, der sich darauf verlässt, dass für ihn am Ende seiner Alkoholikerkarriere eine Leber bereit steht, sollte genau so wenig eine kriegen wie heute.
    Mit dieser Aussage sollte man meiner Meinung nach sehr vorsichtig umgehen. Natürlich trägt der Alkoholkranke eine Schuld an einem Leberversagen, andererseits ist Alkoholismus aber eine anerkannte Krankheit und dadurch ergibt sich an Anspruch auf Behandlung. Wünschenswert ist es allemal, dass Organe, die gespendet wurden auch "pfleglich" behandelt werden, aber leider ist das ja im Vorfeld nicht zu überprüfen.

    Ich persönlich halte eine Widerspruchsregel für sinnvoll. Man könnte die Frage zum Widerspruch z.B. mit der Ausstellung eines Personalausweises oder dem Führerschein verbinden und somit möglichst alle Menschen erreichen. Es sollte nur gewährleistet werden, dass es jeder Zeit möglich ist seine Angabe zu Widerspruch oder Zustimmung zu ändern.
    Warum aber dann Widerspruch und nicht Zustimmungsregel?
    Ich persönlich habe den SUBJEKTIVEN Eindruck, dass viele Leute mit einer Organspende einverstanden wären, aber es schlicht verbummeln oder sich darüber zu informieren. Und diese Leute könnte man damit auch erreichen.



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