@MBali:
Pharmazie ist ein Kompromiss zwischen dem, was ich eigentlich machen möchte, nämlich im medizinischen Bereich zu arbeiten, aber gleichzeitig die Möglichkeit zu haben zu forschen und / oder das Ganze auch noch mit Menschen zu verknüpfen.
Ich habe während dem Seminar zur medizinsichen und pharmazeutischen Terminologie gemerkt, wo wir auch Krankheitsbilder behandelt haben, dass ich mich total dafür interessiere und mir das Lernen dafür unglaublich leicht gefallen ist.
Die sehr trockene, nur auf Formeln beschränkte Chemie, die den Großteil des Pharmazie-Grundstudiums ausmacht, fällt mir schwer motiviert zu lernen. Im Medizinstudium würde das wohl nur ein Bruchteil von dem sein, was ich jetzt lernen muss (das hat mir auch ein Dozent bestätigt, der Medizin und Pharmazie studiert hat).
Ich habe auch schon vor den Klausuren mit dem Gedanken gespielt Medizin zu studieren nach meinem abgeschlossenen Pharmaziestudiums, aber ich weiß nicht, ob ich den nötigen Atem habe, dass motiviert bis zum Ende durchzuziehen.
Ich möchte mir dieses mal sicher sein, dass ich das mache, was ich wirklich machen will. Ich verliere ansonsten die Glaubwürdigkeit mir selbst gegenüber und auch die meiner Familie und Mitmenschen.
Ich habe damals aus persönlichen Gründen schon einmal ein Chinesisch-Studium nach einem Semester abgebrochen abgebrochen, weil mir das gar nicht lag und glaube jetzt in der Medizin das Feld gefunden zu haben, was mich wirklich interessiert. Trotzdem lastet ein gewisser Druck auf mir, weil ich endlich das machen möchte, was mich zu immerhin 90% interessiert.
Pharmazie hat mich sozusagen erst auf den Geschmack gebracht, den medizinischen Weg einzuschlagen. Ich habe mir eben im berufenet auch einmal einen Film zur MTA-L-Ausbildung angeschaut und fand das, was dort gemacht wurde, echt interessant, auch wenn ich mir wohl nicht vorstellen könnte, dass mein Leben lang zu machen. Ich möchte eigenständig arbeiten, Diagnosen stellen und Verantwortung übernehmen. Ein angehangenes Medizin-Studium würde ich wahrscheinlich im Nachhinein einschlagen.
Ich habe jetzt schon von einigen Mitstudenten gehört, dass ich kein Typ für eine Ausbildung bin, weil ich dafür, nach deren Aussage, zu clever wäre und mich das wohl auf Dauer nicht zufrieden stellen würde. Das gibt mir zusätzliche Bedenken.
Ich bin momentan sehr am relativieren. Wenn ich das Pharmaziestudium bis zum Ende durchziehe, werde ich zwar einen Job haben bei dem ich recht gut verdiene (wenn die Arbeitsmarktsituation die bleibt wie momentan), aber über die Apotheke werde ich ohne Promotion kaum hinaus kommen. Ich glaube nicht, dass ich für immer in einer Apotheke arbeiten möchte - Ganz nach dem Motto: "Darf es sonst noch ein Pillchen sein?". Das stelle ich mir sehr unbefriedigend vor und auf eine Promotion von 2,5-7 Jahren, die erst den Einstieg in die Forschung und Produktion in der Pharma-Industrie ermöglicht, habe ich irgendwie nicht so die Lust. Ich möchte irgendwann einmal einen Schnitt machen und mich nur noch zeitlich befristet fortbilden und nicht zum Dauerstudent mutieren.
Vielleicht habt ihr ja noch einen Tipp für mich? Die Entscheidung abnehmen könnt und sollt ihr mir auch nicht, aber vielleicht hilft es mir, wenn mir andere noch einmal andere Gedankengänge und Optionen aufzeigen.