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Aktive Benutzer in diesem Thema

  1. #1
    Registrierter Benutzer
    Mitglied seit
    01.08.2007
    Semester:
    Klinik
    Beiträge
    157

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    Hi!

    Ich weiß, man kann sicher einige tausend Treffer über eine Suche bekommen in diesem Forum, aber was mich interessiert wurde nirgendwo einmal rundum beleuchtet.
    Vllt könnt ihr euch folgende Situation vorstellen: Man ist noch klinischer Student, egal was man liest und hört oder was man auch selber in Famulaturen erlebt: ALLES ist SCHLECHT. Das Studium bereitet nicht auf den Beruf vor, das Studium dauert aber verdammt lange, die Arbeitsbedingungen sind schlecht, es gibt immer weniger Ärzte und und und... alles Horrormeldungen und mir geht es wie vielen Freunden, die nicht einfach so vor sich hin studieren. Man fragt sich: Wohin soll das gehen? Ich zum Beispiel möchte eigentlich total gerne Kardio/Innere machen. Mein Traum ist es, mich mögl zügig selbstständig zu machen ob jetzt eigene Praxis oder MVZ, hauptsache raus aus der Klinik. Und ich hab schon mit einigen Assis gesprochen, denen es genauso geht. Alle sehen diese FA Ausbildung als reinste Ausbeutung, die es zu überstehen gilt, um dann in Selbstständigkeit zu gelangen, die wieder neue Probleme/Risiken mit sich bringt.
    Ich überlege mittlerweile schon ob ich überhaupt noch danach gehen soll, was mir eigentlich Spaß macht, oder ob ich besser einen FA mache, wo ich keine zweistelligen Dienste pro Monat machen soll etc.
    Kennt ihr solche Gedanken? Sollte man sich im Zweifel wirklich sagen: Oberstes Prinzip ist nicht kaputt zu gehen in der Ausbildung, dafür nimmt man dann andere Wege in kauf, die halt immer noch mit Medizin zu tun haben, aber nicht dem Fa entsprechen, den man eigentlich am interessantesten findet? Grade Innere scheint mir total schlimm zu sein
    Wie wird sich das entwickeln?
    Kann man in so einem Forum die Vorzüge oder auch Nachteile einzelner FÄ darstellen? ZB wie die Arbeitsbedingungen(Arbeitszeiten, Dienste, Bürokratieaufwand...) als Assisten in der Regel sind, oder wie die Möglichkeit zur Selbstständigkeit später aussieht, Verdienstmöglichkeiten....
    Kann auch sein, dass mein Wunsch hier schwachsinnig ist, bin grad nur wieder mal ein bisschen verzweifelt, wenn ich darüber nachdenke, wie meine Zukunft beruflich so ablaufen könnte...



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  2. #2
    Diamanten Mitglied
    Mitglied seit
    11.08.2007
    Ort
    Silicon Junction
    Beiträge
    9.602
    ...du kannst ja mal durchrechnen wie lange du nach dem FA dann arbeitest und ob sich im Notfall dann das Zähne zusammenbeissen nicht doch evtl mehr lohnt.....



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  3. #3
    gern geschehen Avatar von Kackbratze
    Mitglied seit
    05.04.2003
    Ort
    LV-426
    Semester:
    Ober-Unarzt
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    23.481
    Der jeweilige FA ist sosehr vom eigenen Interesse, der gewählten Disziplin und dem ausbildenden Krankenhaus abhängig, dass kann man garnicht pauschal beantworten.

    Vielleicht findest Du per Zufall oder durch Kollegen eine Klinik mit wenig Diensten, toller Weiterbildung und nettem Umfeld. Dann sind diese Gedanken an eine andere FA-Weiterbildung total überflüssig.
    Nur als Info: man kann Arbeitsverträge kündigen oder schon in der Probezeit wieder gehen. Man ist nicht ein Leben lang an ein Krankenhaus oder eine Abteilung gebunden!
    Scheinbar vergessen das Viele.

    Kacken ist Liebe!
    Salmonella ist Kacken!


    What have you done today to earn your place in this crowded world?



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  4. #4
    Ärztin mit Stil Avatar von teletubs
    Mitglied seit
    01.03.2005
    Ort
    oben auf´m Berg gleich links neben dem Rhein&Alpen
    Semester:
    open end
    Beiträge
    7.306
    "Lehr- und Ausbildungsjahre sind keine Herrenjahre" so meine Mama DAMALS Und sie hat Recht...ich meine, du studierst und musst dann erstmal den Klinikalltag ALLEINE bewältigen lernen. Da muss man ab&an in den sauren Apfel beissen. ABER: Ausbeutung sollte nimmer sein. Heutzutage kann sich kaum ein Klinikum mehr erlauben ausbeuterische Dienstanzahlen&-stunden einem anzutun...dann geht man(N) oder Frau...
    Ein Noro kommt selten allein ©
    Fühl dich wohl mit Haldol ©



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  5. #5
    Banned
    Mitglied seit
    18.10.2007
    Ort
    unterm Bett
    Semester:
    altes Häschen
    Beiträge
    1.937

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    Die vielen Horrormeldungen und -berichte sollte man filtern. Wie Kaffee. Man trinkt den Bodensatz normalerweise nicht mit. Ich vermute, dass Du Dich hauptsächlich mit Kollegen an einem Uniklinikum unterhalten hast. Deren Sichtweise und deren Alltag sind aber nur für Uniklinika ggf. repräsentativ, jedoch keineswegs für die gesamte Kliniklandschaft.

    Natürlich liegt heute vieles im Argen. Aber das bedeutet nicht, dass man Angst vor der Zukunft haben sollte. Noch vor 10 Jahren lag noch viel mehr im Argen, und man hat viel weniger Gejammer gehört. Die Tatsache, dass momentan viel über Probleme geredet wird, ist ein Anfang, doch nicht vom Ende, sondern von Veränderungen. Bevor sich etwas ändern kann, muss man sich zunächst über bestehende Probleme unterhalten und diese identifizieren.

    Welche Probleme gibt es denn nun wirklich? Ich gehe mal die durch, die Du erwähnst:

    1. Das Studium bereitet einen nicht auf den Beruf vor.
    Ist Quatsch. Natürlich bereitet das Studium einen auf den Beruf vor, sonst wäre das ganze Studium sinnlos. Man muss lediglich realistische Erwartungen haben. Wenn man erwartet, dass man aus der Uni rauskommt und sich gleich im Alltag eines Assistenzarztes ohne größere Probleme und eine lange Anpassungs- und Lernphase zurechtfindet, dann hat man schlicht inadäquate Erwartungen, so einfach ist es. Das Studium vermittelt einem grundlegende theoretische und praktische Grundlagen, nicht mehr und nicht weniger. Um sich im klinischen Alltag zurechtzufinden und selbständig arbeiten zu können, reichen Grundlagen selbstverständlich nicht aus - aber dafür gibt es die Facharztweiterbildung. Der Beruf, den man ausübt, ist der eines Arztes. Wenn man ihn selbständig ausüben will, muss man Facharzt sein - und somit ist klar, dass die Ausbildung mit dem Abschluss des Studiums nicht endet, sondern in die nächste Phase übergeht; und auf diese Phase wird man im Studium vorbereitet.

    2. Die Arbeitsbedingungen sind schlecht.
    Stimmt nicht zwangsläufig. Klar gibt es noch Kliniken, in denen man massenweise Dienste schieben muss, viele Überstunden macht, die weder abgefeiert noch ausbezahlt werden, ständig von unfähigen Vorgesetzten niedergemacht wird etc. Aber im Gegensatz zu der Situation vor gerade mal 10 Jahren ist man heutzutage nicht mehr gezwungen, jeden Mist zu schlucken. Man kann für sich ein Maß an Erträglichem festlegen, und wenn es überschritten wird, sich einfach eine bessere Stelle suchen. Denn schlechte Arbeitsbedingungen sind ein Merkmal, welches Kliniken sich mittlerweile einfach nicht mehr leisten können. Selbst Unikliniken werden ihre arrogante Einstellung sehr bald ändern müssen (oder tun es bereits), weil sie sonst einfach keine fähigen Leute mehr bekommen. Und für die Zukunft bin ich mir ziemlich sicher, dass die Bedingungen sich nach und nach weiter verbessern werden, weil die Kliniken mittlerweile gemerkt haben, dass der Wettbewerb um fähige Arbeitskräfte begonnen hat. Ein fähiger Assistenz- oder Facharzt hat heutzutage mehr Stellenangebote, als eine Klinik Bewerber. Wer keinen attraktiven Arbeitsplatz bieten kann, wird in Zukunft immer öfter den Kürzeren ziehen und entweder die dritte Sorte oder einfach gar keine Leute abbekommen. So sieht's aus.

    3. Facharztweiterbildung ist stressig, man geht kaputt etc., Niederlassungsaussichten:
    Nun ja. Gewisse Unterschiede zwischen einzelnen Fachrichtungen wird man nicht wegwischen können. Wenn man in eine Fachrichtung wie die Strahlentherapie geht, wird man ganz sicher wesentlich angenehmere Arbeitszeiten haben als ein Chirurg oder Internist. Aber ich mache lieber 60 Stunden pro Woche das, was mir Spass macht, als 40 Stunden eine Fachrichtung zu machen, die ich nur wegen der angenehmeren Arbeitszeiten gewählt habe. Ich möchte die sog. kleinen Fächer nicht schlecht reden. Es ist toll, wenn man ein solches Fach toll findet und darin den Facharzt erwerben möchte. Aber nur nach Arbeitszeiten etc. sollte man wirklich nicht gehen.
    Man muss aber auch in einer eher stressigen Weiterbildung nicht kaputt gehen. Man muss lediglich die Stelle sorgfältig aussuchen, und evtl. auch nicht davor zurückschrecken, die Stelle zu wechseln. Es gibt auch in der Inneren oder in chirurgischen Fächern eine Menge Stellen, bei denen man sich nicht zu Tode arbeitet und trotzdem gut mit der Weiterbildung vorankommt, und es werden immer mehr, s. Punkt 2.

    Ich bin der Meinung, dass momentan genau der richtige Zeitpunkt ist, um in die Medizin einzusteigen. In vielen Dingen ist man schon längst auf dem Tiefpunkt angekommen, es kann nur aufwärts gehen - und wenn nicht, dann gibt es auch genügend Alternativen.



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