Nasenbluten+Adrenalin

[WalterSobchak]

Hatte letztens ein Kind in der Ambulanz mit recht heftigem Nasenbluten...

Kam nach Eisakku, Kompression, Gelaspon etc. dann irgendwie auch zum Stehen das Ganze, dennoch hatte ich kurz erwogen, den Gelaspon Schwamm noch zusätzlich mit Adrenalin zu tränken, mich dann aber doch nicht getraut, aus Angst, dem Kind fault die Nase ab, wenns zu hoch konzentriert ist (Endstromgebiet und so...)

Weiß jemand, wie hoch das Adrenalin konzentriert sein darf ?!

1:1000 erscheint mir zu hoch; hab mal irgendwo 1:100.000 gelesen, weiß aber nicht mehr wo und ne valide Quelle ist mir schon ganz lieb...

Grüße

[lvf90]

Mir ist nur die "Goldene Mitte" von 1:10.000 bekannt. Ich glaube, es stand im "Rettungdienst Heute", dass man z.B. bei sehr starken Zungenbluten ein Tupfer mit der oben genannten Dosierung nehmen sollte - aber da wurde auch nicht zwischen Erwachsenen und Kindern unterschieden.

Außerdem wurde angebmerkt, dass man auf diese Technik, wenn möglich, verzichten sollte, da Adrenalin in die Blutbahn gelangen kann.

[Rico]

Bevor ich zu Adrenalin greifen würde, würd ich vorher auf jeden Fall noch Xylometazolin (z.B. Otriven) nehmen, das ist als alpha-Sympathomimetikum auch vasokontriktorisch und wird in der operativen HNO gerne genommen um die Blutung zu reduzieren - hat aber im Gegensatz zu Adrenalin ein überschaubareres Nebenwirkungsspektrum.

[Evil]

Supragetränkte Tupfer bei starkem Nasenbluten, welches sich durch eine normale Tamponade nicht stillen läßt, sind bei uns in der Inneren Standard, üblicherweise 1:10.000.
Und hier ist noch keinem die Nasenscheidewand weggefault, eine einmalige Anwendung ist da nicht wild.

Wenn das immer noch nicht hilft, kommt ein geblockter DK unter Zug zur Anwendung, bis ein HNO verfügbar ist.

[WalterSobchak]

Stimmt, das mit Otriven kenn ich auch...

@Evil: geblockter DK? Super Idee
Stell mir das nur grad bildlich vor... so ein bißchen elefanten-like...