Zitat Zitat von Distress Misstress Beitrag anzeigen
Du solltest erwähnen, dass du an der Fernuni studierst. Und sogar die sagt in den FAQ, dass ein Bachelor keinen Psychologen macht (siehe hier). Ja, der bachelor ist berufsbildend - aber nicht zum Psychologen.

# Zeitmangel... Später mehr
Dann zitier bitte auch komplett:

Zitat Zitat von Fernuni Hagen
Der B.Sc. stellt einen ersten berufsqualifizierenden Abschluss im Fach Psychologie dar. Der Studiengang an der FernUniversität qualifiziert insbesondere für psychologische Tätigkeiten im Bereich der psychologischen Beratung, Interventionsplanung und Maßnahmenevaluation in Bildungs-, Wirtschafts- und Verwaltungsorganisationen oder im Gesundheits- und Sozialwesen. Mit dem B.Sc.-Abschluss qualifizierte PsychologInnen arbeiten in Bereichen, in denen Fragen der Förderung des psychosozialen Wohlbefindens, des sozialen Konfliktmanagements, der Persönlichkeits- und Kompetenzentwicklung und des positiven Alterns im Vordergrund stehen. Weitere Informationen zum Thema Qualifikationen und Berufschancen finden Sie auf der Internetseite des Berufsverbandes Deutscher Psychologinnen und Psychologen.
Das interpretiere ich schon so, dass man mit dem B.Sc in Psychologie durchaus arbeiten gehen kann. Als Psychologe, was denn auch sonst?
Du musst unterscheiden zwischen Psychologe und Psychotherapeut, ich habe den Eindruck dass du das nicht tust, oder dir der Unterschied vllt gar nicht klar ist.
Ein Psychologe untersucht allgemein das Erleben und Verhalten von Menschen. Manche Psychologen arbeiten in Forschungsbereichen verschiedenster Art, andere in der Wirtschaft, meine Schwiegermutter was zB lange als Psychologin bei der Bundeswehr tätig und hat an den Offiziersanwärtertest mitgearbeitet, mit denen die psychische Eignung der Kandidaten festgestellt wird.

Zitat Zitat von Fernuni Hagen
1.6 Darf ich mich nach Abschluss des B.Sc. Studiums „Psychologe/Psychologin“ nennen?
Nein, nach den aufeinem Gerichtsurteil basierenden Ausführungen des Berufsverbandes Deutscher Psychologinnen und Psychologen darf die Berufsbezeichnung „Psychologin oder Psychologe“ erst nach erfolgreichem Master in Psychologie geführt werden.
okay, scheinbar darf man sich erst nach dem Master "Psychologe" nennen, aber was bedeutet das in der Praxis bzw im Beruf? Den Master kann nicht jeder Bachelor der Psychologie machen, da es nur in begrenztem Maße Plätze gibt. Werden also alle anderen "Pseudo-Psychologen" arbeitslos und haben umsonst 6 Semester studiert?
Das glaube ich eher nicht, und das kannst du dir wahrscheinlich auch nicht vorstellen, oder? Vor allem wenn man daran denkt dass es ja Bachelor-Studenten nicht nur in Hagen gibt, sondern an allen Universitäten. Man kann sich ja afaik nirgendwo mehr für den Diplomstudiengang Psychologie einschreiben.
Das bedeutet ja letztendlich, dass man mit dem Bachelor in den Beruf einsteigen kann, wie man dann weitermacht bleibt letztendlich jedem selbst überlassen.

Aber es hängt in sofern mit dem Thema des Threads zusammen, als dass jemand, der als Psychotherapeut tätig sein möchte zunächst einen Bacehlor in Psychologie machen muss (min 6 Semester in Vollzeit), dann einen Master in Klinischer Psychologie (afaik min 4 Semster VZ) und dann die Psychotherapeutenausbildung, die lange dauert und viel Geld kostet.
Um einen Studienplatz für Psychologie zu bekommen muss man genau dieselben Ansprüche erfüllen wir für Medizin (Hagen bildet die Ausnahme, aber in Hagen kann man auch kein Psychotherapeut werden, weil wie schon erwähnt keine Klinische Psychologie angeboten wird).
Das bedeutet für mich: wer in der Klinik als Psychotherapeut arbeiten will, der braucht so oder so lange, und muss ein schweres und anspruchsvolles Studium absolvieren.
Bei Medizin muss man dazu extrem viel naturwissentschaftliche Grundlagen erlenen, bei Psychologie muss man sehr viel Statistik lernen, beides ist kein Zuckerschlecken und man sollte vielleicht gucken was einem mehr liegt, und sich anhand dieser Kriterien entscheiden:

Wie ist das Studium aufgebaut?
Wie stehen meine Chancen nach dem Bachelor einen Platz in einem Master-Studiengang zu bekommen?
Was würde ich mit Medizin/Psychologie machen, wenn in meinem Leben etwas dazwischen kommt, was mich davon abhält den "ganzen Weg" durchzuziehen.
Sprich: Kann ich mir vorstellen in anderen Berufen innerhalb des Berufszweiges zu arbeiten. Für Medizin hieße das: Kann ich mir vorstellen auf einer somatischen Station zu arbeiten; für die Psychologie: Habe ich Lust Studien vorzubereiten, durchzuführen und Statistiken auszuarbeiten.

Praktika in beiden Bereichen (und nicht nur in der Klinik, denn das ist in beiden Studiengöngen nur ein geringer Teil) absolvieren, sich von Medizin- und Psychologiestudenten erzählen lassen wie das Studium abläuft, sich die Curricula der Universitäten anschauen, und dann nach Gusto entscheiden.

Zu Hagen generell kann ich nur sagen dass ich es nicht ganz verstehe, wieso teils so abwertend darüber gedacht wird (ich meine jetzt nicht explizit hier im Thread). Der Bachelor-Studiengang ist akkreditiert, man kann damit einen Abschluss erwerben und arbeiten, man kann danach auch einen Master machen. Es erfordert sehr viel Selbstdisziplin dort zu arbeiten, man muss nicht weniger tun als an einer Präsenzuni ;)
Und für viele Leute ist es die einzige Möglichkeit überhaupt zu studieren ;)

@dgy999: Ja, man sammelt Wartesemester, aber nur wenn man als Teilzeitstudent eingeschrieben ist. Ich studier dort zB im ersten Semester Psychologie neben meinem Vollzeitjob. Das heißt ich arbeite 40 Stunden die Woche und lerne dann noch 20 Stunde pro Woche zu Hause für die Fernuni.
Vollzeit studieren und WS sammeln funktioniert allerdings nicht, und ich weiß auch nicht ob man sich als Zweitstudienbewerber bewerben muss, wenn man den Bachelor tatsächlich abschließt.
Ich habe vor das nur solang zu studieren bis ich für Medizin nen Platz bekomme, im Zweifelsfall aber vor dem Bachelor aufzuhören.