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Aktive Benutzer in diesem Thema

  1. #11
    an apple a day ... Avatar von apple
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    Zitat Zitat von EKT Beitrag anzeigen
    Das trifft zu, aber ausschließlich auf akut Psychotische, und selbst dann nicht unbedingt!
    Das stimmt, stabilen Patienten, die keine akute Depression, Psychose oder Suchterkrankung haben, können von einer psychodynamischen Therapie sehr profitieren. Dies sage ich, obwohl ich eine strikte VT- Ausbildung mache, aber ich würde nie behaupten, dass die anderen Richtungen totaler Quatsch sind, die meisten Erkrankungen kann man so oder so therapieren, kommt auf den Patienten an, was er will und was ihm hilft



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  2. #12
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    Es kann sich jeder selber ein Bild machen. Leider gibt's zu Selbsterfahrung sowie zu Therapieschäden, als auch zu Schäden bei Selbsterfahrung kaum Studien/Material. Diese Themen haben bisher niemanden interessiert. Und erst in den letzten Jahren kommt hier etwas in der Fachdisziplin in Gang. Ansonsten ist Schaden durch Therapie nur in einschlägigen Internet-Foren ein Thema, wo sich die betroffenen und geschädigten Ex-Patienten aufhalten und gegenseitig zu stützen versuchen.

    Eigentlich weiß man heute nur, dass das Thema "Nebenwirkungen/negative Effekte von Psychotherapie" von den Therapeuten, ganz besonders von den Psychoanalytikerern, weggeschoben wurde. Es gibt so gut wie keine Forschung dazu, obwohl diese Disziplin über 100 Jahre alt ist. Das gibt's so in keiner Medizin-Fachrichtung.

    Es verdichten sich die Hinweise, dass die Psychoanalyse aufgrund ihrer Methodik besonders risikoträchtig ist, was Therapieschäden angeht. Einen Artikel beim Ärzteblatt fand ich leider nicht wieder, dort steht das genau drin. Sorry, der fehlt hier. Der wäre am wichtigsten gewesen.

    Wer in Selbsterfahrung geht bzw. eine Lehrtherapie oder Lehranalyse anvisiert, sollte die nachstehenden Dinge unbedingt lesen, damit er informiert ist und sich im Fall der Fälle schützen kann. Wer vielleicht weiß, dass er schon psychisch angeknackst ist oder dass es was gab, was Trauma sein könnte, sollte besonders die Artikel am Ende lesen.

    http://www.aerzteblatt.de/v4/archiv/...E4den&id=61418

    http://www.aerzteblatt.de/v4/archiv/...edarf&id=60922

    http://www.scienceblogs.de/neurons/2...ud-ist-tot.php

    http://www.aerzteblatt.de/v4/archiv/...edarf&id=60922

    So erging's einer Kollegin von Euch:
    http://www.antipsychiatrieverlag.de/.../drigalski.htm

    http://www.aerzteblatt.de/v4/archiv/...ungen&id=77535

    http://www.aerzteblatt.de/v4/archiv/...l.asp?id=38005

    http://www.aerzteblatt.de/v4/archiv/...l.asp?id=36412

    Passt auf Euch auf!

    PS Und natürlich ist und bleibt psychodynamisch -insbesondere pa - Teufelszeug, gerade, weil der Analysand auf Gedeih und Verderb seinem Analytiker ausgeliefert ist und deshalb auch das besondere Therapieschadenrisiko.

    Wie schlimm Therapieschäden sind für den Einzelnen kann sich sowieso keiner vorstellen, der sowas noch nicht live erlebt oder bei anderen mitbekommen hat.



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  3. #13
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    01.11.2009
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    Zur Psychoanalyse (aus der sich die tiefenpsychologische Therapie ja ableitet, sozusagen als Konzentrat der Psychoanalyse):

    http://www.scienceblogs.de/neurons/2...ud-ist-tot.php

    Wer noch immer Lust hat, sich diesen Richtungen zuzuwenden, der sollte sich im Klaren sein, dass es mitunter für seine Patienten extrem schmerzhafte und qualvolle Therapieverfahren sind.

    Ich würde diese Verfahren nicht komplett ausschließen, aber immer nur, wenn VT vorher nichts gebracht hat. Oft bringt VT auch nichts, weil sie schlecht ausgeführt wurde. Es ist jedenfalls nicht so, dass VT irgendwie ärmlich wäre und die anderen Verfahren so wahnsinnig anspruchsvoll. VT ist eher so eine Art Weltraumnahrung, ziemlich clever, einfach, aber auch genau deshalb so genial.

    Und Psychoanalyse würde ich aufgrund ihrer Gefährlichkeit und dem schlechten Aufwand-Nutzen-Verhältnis schlicht verbieten, so wie viele andere auch, die dort regelrecht in den Ruin therapiert wurden.

    Aus dem Grund gibt's eben auch Psychotherapeuten, die erbitterte Gegner von psychodynamischer Therapie sind. Das ist richtig gut, die Leute haben es gecheckt.

    Und ja, sicher kann man mit psychodynamisch alles Mögliche behandeln.

    KANN!! Muss man aber nicht!

    Es empfiehlt sich das Credo:
    Soviel Therapie wie nötig, so schönend wie möglich!

    Psychotherapie kann genauso einschneidend sein wie chirurgische Maßnahmen. Da kann sehr viel kaputt gemacht werden im Leben und in einem Menschen. Man muss sich schon gut überlegen, welchen Belastungen man sich selbst (in der Ausbildung) und später seine Patienten aussetzt, und ob es Sinn macht und ob man soviel Opfer bringen muss und soll.

    Keiner würde jemanden einfach mal so eben in eine Chemotherapie stecken, weil der vielleicht davon profitiert. Aber in eine psychodynamische Therapie steckt man die Leute ohne mit der Wimper zu zucken.

    Dabei sind daran schon so oft Menschen zerbrochen und nie wieder heil geworden.

    Vorsicht ist die Mutter der Porzelankiste



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  4. #14
    Diamanten Mitglied Avatar von Colourful
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    18.07.2009
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    Ich bin sooooo alt.
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    5.586
    Ähm, jetzt mal eine ganz blöde Frage!
    Wie sieht es eigentlich damit aus, dass ich auch in einer psychoanalytischen Psychotherapie immer noch ein selbstverantwortliches Wesen bin, das eigene sinnvolle Entscheidungen treffen kann?!

    Du schreibst, dass du dem Analysand so ausgeliefert bist - ich meine, wenn ich mit meinem gesunden Menschenverstand merke, dass mir die Therapie richtig schadet und ich auch einigermaßen reflektiert bin und ich mir die Situation auch von Leuten, die mich kennen, spiegeln lasse, dann kann ich doch aufhören, oder?
    Oder bist du der Meinung, dass die schädlichen Veränderungen so subtil sind, dass du sie gar nicht oder erst sehr viel später merkst? Das kann ich mir nämlich so nicht vorstellen.

    Klar, ich sehe das wie apple, ich finde psychodynamische Konzepte dann gut, wenn der Patient einigermaßen stabil ist und auch damit umgehen kann.
    Aber mir missfällt die Opferhaltung sehr, jeder ist nämlich auch in einer Psychotherapie für sich selbst verantwortlich.

    Und ja, ich habe da auch Erfahrung, ich hatte auch mal eine Therapeutin, die ich mit jungen siebzehn oder achtzehn Jahren so bescheuert fand, wo ich genau gemerkt habe, dass sie mir eher schadet und ich dann die Therapie abgebrochen habe (aus gutem Grund). Nichts mit ausgeliefert sein.




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  5. #15
    Registrierter Benutzer
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    01.11.2009
    Beiträge
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    Ich möchte nur allgemein antworten, damit das hier nicht zu persönlich wird; es geht auch nur drum, die, die sich hier für Verfahren entscheiden müssen, zu sensibilisieren. Lest lieber die Quellen, ansatt Euch mit mir zu beschäftigen!

    Aber kurze Antwort:
    Die Gründe dafür, warum man bleibt, sind vielgestaltig.
    Zum einen wird man von sehr vielen Analytikern manipuliert. Da kommen Aussagen wie "So schnell geht das nicht. Mindestens ein Jahr braucht die Analyse, um überhaupt zu wirken! Sie müssen Geduld haben!".

    Andere werfen einem vor, man würde weglaufen, sich nicht stellen, alles wären nur Widerstände, nur, wer bleibt und die Analyse zu Ende bringt, egal, wie schlimm sie ist, würde gesunden werden, nur wer komplett alles aufarbeitet, wird gesund werden können.

    Dazu kommt die psychische Abhängigkeit, in die man aufgrund der regressionsfördernden Psychoanalyse, entwickelt. Du kannst nicht mehr einfach so da weg, egal, wie sehr einen das dort belastet.

    Diese Dinge kriegst Du erzählt, wenn Du totkrank bist. Demjenigen, der sich dem noch entziehen kann in so einer Verfassung gratuliere ich herzlich zu so viel Stärke. Ich hatte sie nicht, so wie viele andere auch nicht. Außerdem war zu dem Zeitpunkt damals kein einziger geeigneter Therapeut vorhanden, zu dem ich hätte wechseln können. Noch nicht mal heute gibt's das hier, obwohl meine Stadt vor Therapeuten überquillt, aber sie haben halt nicht die Therapeutenausbildung, die bei mir gebraucht wird.

    Ich kenne x Leute, die damit regelrecht zerstört wurden. Es sind leider keine Einzelfälle, wie das immer dargestellt wird. Rund ein Drittel der psychoanalytischen Therapien, die bei den Krankenkassen beantragt werden, werden nicht weitergeführt. Sie werden vorm ersten Verlängerungsantrag abgebrochen. Die, die weitermachen, werden oft geschädigt. Spricht man mit Ex-Analysanden zeigt sich ein Bild, dass nur wenige im Endeffekt tatsächlich profitiert haben. Die meisten brechen ab, weil die Belastungen zu hoch sind, die Therapie mehr verwirrt, als hilft.

    Wenn man Glück hat, erkennt jemand später die Therapieschäden und man kriegt eine geeignete Folgetherapie, die die dann auch noch zu den alten Traumatisierungen aufarbeitet. Ist aber selten genug. Therapieopfer werden von Folgetherapeuten oft als Narzissten in die falsche Schublade gesteckt, weil sie frustriert und aggressiv über den Vorgänger-Therapeuten "herziehen".

    Ich würde mir wünschen, dass die, die hier lesen, gut auf sich selber aufpassen, wahrnehmen lernen, dass die Psychotherapieszene nicht so ist, wie ihr Image, dass viel schief läuft, das Patienten weitaus öfter Therapieopfer als Therapieversager sind und ich hoffe, dass sich ein paar Leute für die VT und für die Traumatherapieausbildung begeistern können.

    Und insgesamt wäre ich vorsichtig, wenn ich jemandem Opferhaltung vorwerfe, aus dem einfachen Grund: Wer in Therapie geht oder gehen muss, ist angegriffen, verletzlich. Manche sind extrem labil und durch vorhergehende Gewalterfahrungen so eingeschüchtert, dass sie sich gegen gar nichts wehren können. Da kann man kaum erwarten, dass sie sowas einfach peilen und gehen. Das klappt in der Theorie, im echten Leben eigentlich nie. Je kaputter man ist, desto weniger kann man gehen. Außerdem gab's nur eine einzige Therapeutin vor Ort, die ohne Suizidabsprache behandelt hat, die war Psychoanalytikerin und damit war's die einzige Möglichkeit damals. Leider.

    Das wär's von meiner Seite.

    Ihr solltet einfach die Quellen als Info nehmen, danach entscheiden, was Euch Euer Verstand sagen. Und denkt an die Leute in leitenden Positionen, die so offen gegen die psychodynamische Therapie sind. Das sind gute Leute, orientiert Euch an denen. Fragt Ausbilder, fragt Leute mit verschiedenen Therapieausbildungen. Kuckt Euch an, was in der neueren Hirnforschung kommt! Psychotherapie wird mehr und mehr die Physiotherapie für's Hirn werden, das ist meine Prognose. Heute belegen manche ihre Therapieerfolge schon mit fMrt-Befunden. Das sind eindeutige Sachen, keine Glaubens-und Überzeugungsfragen mehr.



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