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Hallo
Ich bin eher durch Zufall auf Radioonko gekommen. Eigentlich wollte ich eher Innere machen, irgendwann im PJ realisierte ich dann, dass Innere nicht mein Ding ist.
Differentialdiagnostik fand ich immer toll aber die Grösse des Faches hat mich abgeschreckt. Einige Bereiche fand ich furchtbar langweilig (Endokrinologie oder Kardiologie), ich mochte eher Pneumologie, Gastroenterologie und Hämatologie/Onkologie.
"Berufung" war Strahlentherapie nie. Ich habe halt gelernt zu schätzen, dass es ein kleines sehr direktes Fach ist. Und es ist eines der wenigen Fächern, die nicht organbezogen sind.
Aktuell arbeite ich in einem Haus, wo wir Patienten komplett von Anfang bis Ende selbst betreuen. Indikationsstellung, Aufklärungsgespräch, Planung, Durchführung, Nachsorge alles durch eine Person. Ich kenne aber das andere System auch, wo man Patienten für den nächsten Schritt weitergibt. Der Vorteil des jetzigen Systems ist, dass es eine Person gibt, die sich für den Patienten verantwortlich fühlt. Man muss nichts nachholen, was der Vorgänger vergessen/versäumt hat. Der Nachteil ist, dass man flexibel sein muss, was in einer Klinik auch eine Menge Organisationsarbeit bedeutet.
Ich kann eigentlich mit allen Arbeitsplätzen viel anfangen.
Ich bin aber auch schon lange dabei.
Moderne Geräte gibt's mittlerweile überall. Und IMRT ist auch nicht soooo viel toller als ein guter 3D-Plan. Was Langzeittoxizität angeht, hat IMRT ihre klare Vorteile, Akuttoxizität ist nicht viel besser.
Ich kenne kaum Kliniken, die keine IMRT anbieten.
Und wenn du denkst, dass ein Patient mit einer besseren (dir nicht zur Verfügung stehenden Technik) besser behandelt ist, dann schick ihn weg.
Ich schicke ein paar komplizierte Fälle weg, z.B. Neuroachsenbestrahlungen bei Kindern zu Protonenanlagen.
P.S.
In den USA verdienen die meisten Fachärzte mehr Geld als in Deutschland. Allein an der Vergütung liegt die Attraktivität von Radioonko sicherlich nicht. Man kann in den USA mit Radiologie, Dermatologie oder plastische Chirurgie noch mehr Geld verdienen.
Und in Deutschland verdienst du als niedergelassener Strahlentherapeut auch kein schlechtes Geld. Zwar hast du ein grosses Investitionsrisiko wegen des teuren Equipments, läuft die Praxis allerdings, dann kannst du sehr gut verdienen.
In God we trust, all others must have data.