Hallo liebe Medizinergemeinde!
ich bin noch weit vom Berufsleben eines Arztes entfernt, möchte aber in Zukunft einmal in einem solchen Berufsleben stehen und deshalb wäre es bestimmt nicht verkehrt, wenn meine Vorstellungen über das Ziel so klar und ungeschminkt wie möglich werden.
Ich stelle eine Frage, auf die ich bloß keine pauschale Antwort erwarte. Sie lautet:
Ist ein Arzt - überspitzt gesagt (!) - eher ein handwerklicher Typ, der bei seiner Arbeit aus einem Set an Befunden die korrekte Diagnose nach Kochrezept Nr. F herausdestilliert, der bei Unterschreitung der Laborwerte um eine einfach auswendig gelernte Zahl, den Patienten mit Maschinen verkabelt und der sich eh den Großteil seiner Zeit mit dem Kampf gegen die Bürokratie beschäftigt?
Oder ist der Arzt ein Theoretiker, der aus einem komplizierten Geflecht an Symptomen die richtige Krankheit herausfinden muss, ein Denker und Intellektueller, der eine wissenschaftlich anspruchsvolle Tätigkeit ausübt?
Diese Frage kann man natürlich nur für eine bestimmte Fachrichtung beantworten: In welchen Bereichen schlägt das Pendel also mehr auf die Seite des Denkens und in welchen mehr auf die Seite des Handelns? Wo muss der Arzt in welchem Maße theoretisch arbeiten?