Andersrum:
Ohne Normalisierung des Essverhaltens wird der Stoffwechsel nicht aus seinem Notbetrieb herauskommen.
Denn egal was Du oder sie erzählt - die 800kcal sind NICHT homöostatisch, das sieht man z.B. auch an den Laborwerten, da sind ja Ketonkörper jenseits von Gut und Böse im Urin, d.h. ein ganz starker Hinweis auf eine deutlich katabole Stoffwechsellage (das ist auch nicht mit einer Nüchternblutabnahme zu erklären).
Und wenn sie lange in dieser Stoffwechsellage verbleibt, dann sind natürlich sämtliche Speicher (auch die schnell verfügbaren) weitgehend depletiert und sobald sie wieder mehr Nahrung angeboten kriegt werden die erstmal aufgefüllt und sie nimmt natürlich zu. Das ist ein ganz klassischer Jojo-Effekt, wie er praktisch immer bei solchen radikalen Diäten auftritt - das wird sich NIE ändern solange sie hungert, egal was Ihr substituiert.
Müdigkeit, körperliche Schwäche und Konzentrationsschwäche sind übrigens auch Symptome des Hungerns.
Deshalb: Ernährung und Kalorienzuführ normalisieren, Gewichtszunahme dabei zunächst tolerieren, die Substitutionen beenden und zuschauen wie sich alles normalisiert.
Wobei gerade bei Psychopathologien die gestörte Compliance oder Krankheitseinsicht oft Teil der Krankheit ist. Da sind gerade Angehörige/Vertraute gefragt da Überzeugungsarbeit zu leisten (was eher gelingen kann als ein arzt zu dem ggf. kein so enges vertrauenverhältnis besteht) und nicht die Pathologie noch zu unterstützen, denn das hilft - auch wenn es nett gemeint ist - vielleicht weniger als es nützt.