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  1. #1
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    Hallo liebe Freunde.

    Nun bereits eins vorab, für alle, die vorhaben, diesen Beitrag zu lesen. Er wird etwas länger ausfallen, also seid gewarnt ... Ach ja, das ist das aller erste Mal in meinem Leben überhaupt, dass ich einen Beitrag in einem Forum schreibe.

    Nun denn, ich möchte es erst einmal ein wenig chronologisch ordnen. Ich möchte, ich hoffe ihr habt dafür Verständnis, ein wenig meine Anonymität wahren, das ist wohl auch der Grund, weswegen ich mich hier gerne austauschen möchte. Aufgrund zuvor gelesener Beiträge habe ich nämlich sehr schnell festgestellt, dass der Großteil der hier registrierten Leute sehr freundlich sind und wahrlich tolle Ratschläge und Ideen vermitteln.

    Also, ich bin zur Zeit 23 Jahre alt, habe zwei Geschwister (promovierte Juristin und Berufsoffizier als Bruder) und habe eigentlich, auch wenn ihr es wohl ständig lest, den Lebenswunsch Medizin zu studieren. Das kommt einerseits daher, dass mein Vater selber Arzt ist und meine Mutter viele Jahrzehnte als Krankenschwester tätig war. Man kann also durchaus behaupten, dass ich indirekterweise den medizinischen Alltag tagtäglich erlebt habe, sei es beim Mittagessen oder Abendessen. Schon in der Schule selber habe ich im Rahmen meines Schulpraktikums drei Wochen beim Deutschen Roten Kreuz reingeschnuppert, um ein paar Einblicke erhalten zu dürfen. Gütigerweise hatte ich dann sogar die Gelegenheit, mit nur 16 Jahren im OP Saal stehen zu dürfen um, dem Operateur über die Schulter schauen zu können. Das hat mir nicht mein Vater ermöglicht sondern ein sehr netter Chirurg, der mich von Kind an kennt und mir diese Möglichkeit anbot. Es war eine sehr tolle Erfahrung. Als ich 17 war und in die 11. Klasse kam, bewarb ich mich über Rotary International für ein Auslandsjahr in Mexiko. Ich war es irgendwie satt das typische Europäische zu erleben, daher kamen Länder wie USA, Kanada oder Australien für mich nicht in Frage. Ich hatte zu diesem Zeitpunkt zwar nicht im geringsten Ahnung von der dortigen Sprache, doch ich nahm es als Herausforderung an und ich wurde belohnt. Es war mit Sicherheit die schönste Zeit meines Lebens, da ich viele tolle Menschen, mit denen ich bis heute noch Kontakt habe, kennengelernt habe und (wie es der zufall wohl wollte) ich in einer Arztfamilie landete. Mein älterer Gastbruder war sozial sehr engagiert, da er stark katholisch war und somit viel Zeit mit Kindern aus der Armut verbracht hat. Ich habe mich ihm angeschlossen und wir haben viele tolle Dinge gemacht, worauf ich bis heute noch stolz bin. Jedenfalls, nach dem Jahr kam ich wieder und es fiel mir unglaublich schwer, wieder hier in Deutschland Fuß zu fassen. Ich hatte vor meinem Austauschjahr die Möglichkeit gehabt, direkt in die 12. Klasse zu springen, quasi die 11. zu überspringen.

    Doch ich merkte deutlich an mir selber, dass mir das sehr schwer fallen wird, da ich schulisch in dieser Zeit kaum gefordert war und große Lücken hatte, besonders in Mathematik aufgrund des versäumten 11. Schuljahres. Ich entschloss mich, dieses Schuljahr zu wiederholen, umso einen besseren Start hinlegen zu können. Dies gelang mir gewissermaßen auch und so erreichte ich ein Abitur von 2,4. Natürlich, rückblickend muss ich sagen, dass ich extrem wenig gelernt habe und mein Fleiß sehr begrenzt war. Das war ein großer Fehler, gerade in Anbetracht der Tatsache, dass ich eigentlich schon den Wunsch hatte, in die Medizin zu gehen.

    Nach dem Abitur war ich unschlüßig bezüglich meines Werdegangs. Sicherlich beeinflusst durch meinen Bruder, entschied ich mich für eine zweijährige Ausbildung zum Reserveoffizier in der Armee. Die Anforderungen waren hoch, da der Bedarf nur sehr gering war, aber ich wollte es unbedingt! Und geschafft habe ich es dann auch, ich ließ mich als Soldat auf Zeit für zwei Jahre verpflichten, bei sehr guter Bezahlung und ging voller Eifer an die Sache. Ich entschied mich BEWUSST nicht für die Laufbahn als Sanitäter sondern für die kämpfende Einheit. Das tat ich, weil ich einfach mal etwas ganz anderes in meinem Leben machen wollte, andere Erfahrungen sammeln und schauen, ob ich mich auch für andere Dinge faszinieren kann. Das erste Jahr verging wie im Flug, ich war nur an Schulen und Ausbildungen und es war wirklich viel zu lernen. Doch ich tat es gerne.

    Doch dann änderte sich vieles schlagartig in meinem Leben. Es begann mit der Tatsache, dass ich als fortgeschrittener Offizieranwärter (Fahnenjunker) nach Afghanistan geschickt wurde. Meine Familie war entsetzt, ich war es auch. Doch ich war dem kameradschaftlichem Gefühl sehr verbunden und einige meiner Freunde erlitten dasselbe Schicksal. So wurde ich im Jahre 2009 im Herbst nach Kabul geschickt. Ich habe dort viele Dinge erlebt, die mich bis heute noch begleiten. Habt bitte Verständnis dafür, dass ich auf keine Details eingehen möchte. Doch auch in dieser Zeit entdeckte ich wieder meine große Liebe zur Medizin. Aufgrund meiner dortigen Aufgabe war ich sehr viel mit den Truppenärzten unterwegs und ich erlebte fast täglich den medizinischen Alltag. Ich kam Gott sei Dank gesund und heil wieder nach Hause und beendete meine Dienstzeit im Oktober 2010. Eins vorab, ich hatte trotzdem niemals die Absicht, mich als Truppenarzt bei der Armee verpflichten zu lassen, selbst wenn ich das Studium bekommen hätte, denn diese 21 Jahre sind eine harte und lange Zeit, die sehr ungewiss ist.
    Ich entschied mich also kurzfristig, ein Studium der Betriebswirtschaftslehre aufzunehmen, da ich dort wusste, dass ich gute Karten hatte bezüglich eines Studienplatzes. Ich absolvierte vorher noch einen zwei wöchigen, sehr intensiven Mathekurs, um mich gut vorzubereiten und war eigentlich guter Dinge. Doch kurz bevor ich mich einschrieb wurde mein Vater schwer krank, er erlitt einen schweren, bis heute nicht wirklich nachvollziehbaren Leberabszess, der bei ihm ein akkutes Multiorganversagen hervorrief. Er lag wochenlang im Krankenhaus und die Ärzte machten uns kaum Hoffnung auf rasche Genesung. Es war ein schwerer Schlag für mich, den ich nur müheselig verarbeiten konnte. Und dabei blieb es nicht, inmitten der Krankheitsgeschichte meines Vater starb ein sehr guter Kamerad von mir im Auslandseinsatz und ich fühlte mich wie ausgelaugt. Ich habe es zu diesem Zeitpunkt gegenüber meiner Familie verschwiegen, weil die familiären Probleme schon groß genug waren. Nun, nach einigen Wochen ging es meinem Vater doch wieder deutlich besser, er ließ die akute Sepsis hinter sich und verließ das Krankenhaus. Zu diesem Zeitpunkt habe ich ganz deutlich gemerkt, dass das Betriebswirtschaftsstudium nichts für mich ist und es deutlich nicht meinen Neigungen entspricht. Mein Entschluss stand fest, fester denn je, ich wollte Medizin studieren. Dies teilte ich meinen Eltern mit, mein Vater, selber ja Arzt, nahm diesen Entscheid ein wenig erschrocken auf, er riet mir ab und sagte, ich müsse lange warten und der Beruf sei enorm anstrengend, aber das schreckte mich nicht ab. Nach einiger Zeit fand auch mein Vater daran gefallen und er unterstützte mich, wo er konnte.
    Ende 2010 also war ich mir bewusst über meine Lage und war wild entschieden, Medizin zu studieren. Ein Problem gab es da aber noch, denn ich hatte eklatante naturwissenschaftliche Defizite, denn in der Schule hatte ich nur Biologie bis zum Abi, Chemie und Physik seit der 10. Klasse nicht mehr. Warum? Wie gesagt, ich war faul und wusste, dass diese Fächer arbeitsintensiv sind und daher reduzierte ich sie auf ein Minimum. Ein Fehler, den ich bis heute sehr bereue. Nun denn, ich wusste, dass dies ein Problem wird, daher überlegte ich mir eine Möglichkeit, dieses zu lösen. Und ich fand sie prompt! Ich bewarb mich in Köln für ein Vorbereitungssemester für Mediziner. Vielleicht kennt es hier der eine oder andere, sicherlich ist es weinig umstritten, aber für mich war es die beste Möglichkeit, innerhalb vier Monate viel Bio, Physik und Chemie zu machen. Teuer war, es keine Frage, aber ich hatte genug Geld aus der Bundeswehr aufgespart, um mir das zu finanzieren. Ich hatte großes Glück, denn ich bekam prompt einer der doch sehr begehrten Plätze und fing wirklich voller Eifer und Wissensgier an. Schwerpunkt dieses 4 monatigen Kurses war: Chemie (anorganische und organische), Chemiepraktikum (1x alle zwei Woche á 4 Stunden), Physik, Physikpraktikum, Biochemie, Biologie, Anatomie (pro Tag 2 Stunden, also extrem viel Stoff) Biologiepraktikum, Mikrobiologie, Histologie und Physiologie. Es war wirklich enorm viel Stoff, ich kam nachmittags oder sogar erst abends nach Hause, habe gegessen, und gleich weiter gelernt. Natürlich, letztendlich ging es um nichts, kein Examen oder so etwas, aber ich selber habe es für mich als eine Art Herausforderung gesehen und wollte mich prüfen, ob ich dazu überhaupt in der Lage bin, diesen Stoff zu bewältigen. Viele meiner "Komilitonen" haben mich dafür belächelt, mich als "Streber" abgestempelt, es "ginge ja schließlich um nichts", so die Aussage mancher. Nun denn, ich habe es anders gesehen und mich voll reingehängt, mich bemüht um zu sehen, was ich kann und wie gut ich im lernen noch bin( gerade 23 Jahre alt geworden).

    Nach den vier Monaten war die Zeit rum, insgesamt habe ich über 16 Klausuren in allen Fächern geschrieben und ich erhielt mein Abschlusszeugnis. Ich habe als einer der besten im ganzen Kurs abgeschnitten, was mich selber sehr stolz gemacht und auch gezeigt hat, dass ich etwas erreichen kann, wenn ich es will und dazu bereit bin, andere Dinge zu opfern. Nun, ende Februar war ich also fertig und ich bewarb mich abermals bei der ZVS, auch wenn ich wusste, das ich abgelehnt werde. Doch ich hatte als festes Ziel im Auge, mich alsbald für Ungarn zu bewerben an allen drei Universitäten (Pecs, Szeged Budapest), denn wie mir mitgeteilt wurde, wird dort dieser Kurs, den ich in Köln absolvierte, angerechnet. Ich war also sehr guter Dinge. Voller Tatendrang begann ich unmittelbar im März ein Krankenhauspraktikum auf der Intensivstation, wie auch im operativen Bereich. Ich hatte das Glück, einen sehr netten Chefarzt zu haben, der mir alles sehr genau zeigte, erklärte und mir sogar Bücher schenkte. Im OP habe ich enorm viel gesehen, ich durfte sogar mit am Tisch stehen und Harken halten, obwohl ich eigentlich gar keine fundierte medizinische Ausbildung hatte. Abends saß ich oft am Schreibtisch und studierte den Anatomie Atlas, um einfach mehr verstehen zu können. Ich war sehr dankbar für all dies und natürlich habe ich immer gewußt, wo meine Grenzen waren, denn ich hatte immer großen Respekt vor dem Menschen, der vor mir lag, daher war ich auch nicht bereit, einen zu intubieren, wie es mal ein Arzt von mir wollte, ohne vorher überhaupt zu wissen, wodrauf es ankommt. Vergangenen Frühling kam wieder alles ganz anders, ein nächster schwerer Schlag erwartete mich. Bei meinem Vater wurde (per Zufall) ein recht aggressiver Prostatatumor (Gleason Score 4+3=7) entdeckt und es wurde zur möglichst raschen Operation geraten. Es war sehr schwer für uns, diesen neuen Schlag abermals zu akzeptieren und hinzunehmen, meine Mutter war dem Nervenbruch nahe. Gerade hatte mein Vater die schwere Krankheit mit der Leber hinter sich gelassen, nun kam das nächste. Es war eine Zeit voller Angst und Ungewissheit, ich war wie gelähmt, schlagartig war mir alles egal, mich interessierte nichts mehr, ich wollte einfach nur wissen, was mit meinem Vater passiert. Ich bekam sofort einige Wochen Urlaub und stand in dieser Zeit nur meiner Familie zur Verfügung. Nach quälenden zwei Wochen wurde er endlich operiert, es war eine, wie uns gesagt wurde, sehr schwierige OP (anatomisch bedingt durch ein enorm kleines Becken) und ging auch viele Stunden. Dennoch, auch hier hatte mein Vater und wir alle mehr Glück als Verstand, denn die OP ging gut aus, er hat sich zwar bis heute noch nicht vollständig erholt, aber biochemisch wurde bestätigt, dass er R0 rezidiert wurde, also kann man davon ausgehen, dass der Tumor besiegt ist.

    Ich besann mich allmählich wieder auf mein Leben und mein Lebenswunsch, der Medizin. Ich bewarb mich an unzähligen Universitäten, ich schöpfte jegliche Möglichkeiten aus, Geld war mir egal, denn ich war sofort bereit, mich über beide Ohren zu verschulden. Sicherlich klingt das dümmlich und naiv für viele hier, aber das ist nun mal meine Entscheidung. Zu Beginn lief es gut, ich hatte ein gutes Gefühl bei den Bewerbungen für Ungarn, da ich ja nun schon eine Menge vorweisen konnte, wie ein sehr langes Praktikum, mein Vorsemester der Medizin etc. In Salzburg bewarb ich mich an der privaten Paracelsus Universität, sie hat zwar einen recht umstrittenen Ruf, aber mir war es gleich, ich wollte Medizin studieren. Ich wurde zum 5 stündigen Test eingeladen, wo nur die hundert Besten zum Gespräch geladen werden. Ich malte mir geringe chancen aus, aber ich nahm sie dennoch war und ich wurde nicht enttäuscht, einige Wochen später wurde ich zum Gespräch eingeladen.

    Nun, vor gut einer Woche erhielt ich Post. Aus Ungarn, als auch aus Salzburg und alle meine Hoffnungen waren zerplatzt. Nirgendswo wurde ich angenommen, es war für mich wie ein Schlag ins Gesicht, von dem ich mich bis jetzt noch kaum erholt habe. Ich bin nun 23 Jahre alt und habe vieles in meinem Leben erlebt und nun möchte ich mich einfach gerne intellektuell fordern, als auch fördern. Und das beinhaltet für mich ein Studium, am liebsten natürlich eins, dass einem zuspricht, also bei mir Medizin. Doch nun zweifle ich wieder sehr stark, denn ich muss wohl der Tatsache ins Auge schauen. Vermutlich muss ich noch mindestens drei weitere Jahre warten, hoffentlich nicht mehr. Will ich das? Ehrlich gesagt, ich weiss es nicht. Ich könnte mich nun um einen Platz als MTA, MTRA etc. bewerben und damit die Zeit sinnvoll überbrücken, aber ich habe irgendwie das starke Gefühl in mir, zu studieren. Daher spiele ich sehr stark mit dem Gedanken, Biochemie zu studieren. Das kommt nicht von ungefähr, denn in meinem Vorsemester habe ich gemerkt, dass mir besonders Biochemie recht große Freude bereitete und ich mich erstaunlicherweise, im Vergleich zu den anderen, nicht so schwer damit getan habe, den ganzen Stoff zu lernen. Ich habe mich mittlerweile an diversen Fakultäten für Biochemie beworben und meine Chancen, dass ich einen Platz bekomme (habe nun 6 Wartesemester) ist sehr sehr hoch.

    Doch trotz meiner Lebenserfahrung und all den Dingen, die ich im Leben gesehen und erfahren habe, fühle ich mich nun wie ein kleiner Schuljunge. Ich stehe da und habe das Gefühl, dass irgendwie alles aus den Bahnen läuft, ich nicht im Stande bin, klar zu sagen, was gemacht werden soll und was nicht. Bei der Armee konnte ich es, aber mit mir selber verharre ich. Ich bin zwiegespalten, denn einerseits will ich mich selber nicht verraten, nicht das aufgeben, wofür ich eigentlich vor hatte, zu kämpfen. Doch andererseits sage ich mir auch, zu welchem Preis soll all dies in Kauf nehmen? Außerdem ist es ja auch nicht gewiß, dass der Beruf des Arztes wirklich mein Lebenstraum ist, denn vielleicht merke ich in späteren Semester, dass ich mich unwohl fühle? Aber dasselbe könnte mir auch passieren, wenn ich nun zum Winter Biochemie anfange zu studieren. Ich habe einfach die große Angst, mir später in meinem Leben vorzuwerfen, dass ich nicht die Entscheidungskraft besaß, zu sagen, ich warte jetzt und basta. Ich möchte verständlicherweise auch nicht meine Eltern enttäuschen, sie haben viel in mich investiert (nicht finanziell betrachtet) und mir ist es selber ein sehr großes Bedürfnis, sie glücklich zu sehen. Und das schaffe ich womöglich nur, wenn ich es selber bin. Und ich fühle mich nun, als hätte ich verloren. Vielleicht klingt es für den einen oder andere überzogen, aber es ist so. Ich stehe früh morgens auf und frage mich manchmal ganz ehrlich und ungelogen, wofür das alles. Ich habe zwei Jahre meines Leben mit großer Freunde und voller Tatendrang der Bundeswehr geschenkt und dachte, auch wenn es sicherlich bei vielen sehr umstritten ist, dass ich was Gutes tue. Ich rede nicht von einem Auslandseinsatz, sondern auch von der Tatsache, als ich über ein halbes jahrlang junge Menschen, also Grundwehrdienstleistende, ausgebildet habe und ihnen versucht zu zeigen, was im Leben wichtig ist, sicherlich im militärischen Leben, aber auch im Alltäglichem.

    Ich blicke voller Angst und Unsicherheit in die Zukunft und mein vermutlich aller größtes Problem ist einfach, dass ich das nach außen hin nicht zeige. Natürlich bin ich nicht der "Rüpel von neben an", aber ich glaube, dass ich den Menschen, die täglich um mich herum sind, ein falsches Bild von mir zeige. Das tue ich nicht, um mir Vorteile einzuheimsen oder um mich als tollen Typ darzustellen, nein. So bin ich einfach und so war ich es auch und ganz sicher ist es, dass mir diese Art nicht immer positive Dinge im Leben beschert hat. Aber ich bin ein Kämpfer, ich versuche immer aus irgendwelchen Dingen neue Kraft zu schöpfen und denke mir manchmal, vielleicht ist es einfach mein Schicksal. Ich bin nicht all zu gläubig, aber dennoch habe ich ein gewisses Gottvertrauen (besonders nach der Sache mit meinem Vater)und glaube, dass jeder Mensch seine Bestimmung hat.

    Um nun allmählich zum Ende zu kommen möchte ich eins noch sagen. Ich habe diesen Beitrag nicht geschrieben, in der Hoffnung jemand sagt mir, " ach komm, mit 27 Medizin zu studieren is völlig normal etc. pp" . Es war mir irgendwie an sich ein Bedürfnis, mich hier mitzuteilen und über Dinge zu schreiben, über die ich nicht mal mit meinen besten Freunden spreche. Aber vielleicht gibt es hier verständisvolle Menschen (da bin ich mir sicher), die mir mit einem guten Rat zur Seite stehen können, mir vielleicht eine neue, bisher nicht berücksichtigte Alternative aufzeigen.

    Ich weiß, ich will nicht undankbar sein, ich habe bereits schon viel Glück in meinem Leben gehabt, sei es mit meiner Familie, mit meiner Bundeswehrzeit oder anderen Dingen. Daran kann ich zehren, aber auch nicht ewig, denn das Leben geht weiter und alles um sich herum entwickelt sich und man selber will ja dazugehören.
    Suum cuique, aber was ist das Meine?

    Ich danke Euch aufrichtig dafür, dass ihr euch die Zeit genommen habt, das zu lesen. Mit freundschaftlichem Gruß



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  2. #2
    Summsummsumm Avatar von Feuerblick
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    Okay, wie lange wartest du denn jetzt genau, d.h. WANN hast du Abi gemacht und hast du danach an einer deutschen Hochschule studiert? Hab ich in dem vielen Text vielleicht einfach überlesen...
    Hast du dich denn außer in Salzburg auch noch an den anderen österreichischen Unis beworben?
    Ansonsten liegt die Wartezeit momentan bei 12 Semestern, Tendenz wohl eher steigend.
    Wenn es dein Lebenstraum ist, sollte die Wartezeit nicht das größte Problem sein und dich sicher nicht von der Erfüllung des Traums abhalten.
    Das Vorsemester mit naturwissenschaftlichen Kursen hätte ich mir an deiner Stelle übrigens gespart. Man kommt im Studium auch ohne klar...
    Wäre es denn ein Problem, eine Ausbildung zu machen? Oder könntest du dir vielleicht vorstellen, die Zeit mit sozialem Engagement (evtl. auch im Ausland) zu füllen?
    Und auch wenns abgedroschen klingt: 27 ist heute wirklich kein hohes Eintrittsalter mehr! Als Arzt arbeiten kannst du wirklich noch lange genug...
    Erinnerung für alle "echten" Ärzte: Schamanen benötigen einen zweiwöchigen Kurs mit abschließender Prüfung - nicht nur einen Wochenendkurs! Bitte endlich mal merken!

    „Sage nicht alles, was du weißt, aber wisse immer, was du sagst.“ (Matthias Claudius)



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  3. #3
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    Doch andererseits sage ich mir auch, zu welchem Preis soll all dies in Kauf nehmen?
    Ich finde nicht dass du momentan in einer Situation bist, in der du einen hohen Preis fürs Medizinstudium zahlen musst. Was meinst du mit hohem Preis genau? Die 3 Jahre die du evt. noch warten musst? Das ist kein hoher Preis, das ist maximal nervig. Wenn du deswegen überlegst dein eigentliches Ziel dranzugeben und auf einen Ersatz zu setzen, halte ich das für einen fatalen Fehler.

    Alles unter der Vorraussetzung dass es sich hier nicht um Trolling handelt.
    "Und ich stehe am Rand eines verrückten Abgrunds. Und da muss ich alle fangen, bevor sie in den Abgrund fallen - also, wenn sie rennen und nicht aufpassen, wo sie hinlaufen, dann muss ich irgendwie rauskommen und sie fangen. Und das würde ich den ganzen Tag lang machen. Ich wäre einfach der Fänger im Roggen und so. Ich weiß, es ist verrückt, aber das ist das Einzige, das ich richtig gern wäre. Ich weiß, es ist verrückt."



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  4. #4
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    Danke für die Antwort. Es sind jetzt 6 Wartesemester, die ich nun habe. Für mich ist es tendenziell kein Problem, eine Ausbildung zu beginnen, wie schon gesagt, ich würde einiges in Kauf nehmen, ich bin auch keineswegs wählerisch, was die Stadt betrifft, ich bin in der Beziehung absolut offen für alles.

    @roger_rekless
    Naja, vielleicht war es wirklich ein wenig hoch gestochen in Punkto hohen Preis zahlen, aber das ist halt meine subjektive Wahrnehmung, dass ich denke, das es eventuell mehr Probleme machen kann, das ich erst mit theoretischen 27 Jahren anfange zu studieren, statt jetzt. Aber wie gesagt, ich bin da sehr blauäugig und das ist meine Ansicht, ich lasse mich sehr gerne eines besseren belehren, deswegen habe ich mich hier ja auch angmeldet.

    Und was soll bitte mit diesem "Trolling" gemeint sein? Glaubt ihr, dass ich das hier aus Jux und Dollerei schreibe?
    Danke für die Antworten



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  5. #5
    Summsummsumm Avatar von Feuerblick
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    Wie gesagt: Hast du dich in Österreich beworben (außer Paracelsus)?
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