Verzwickte Lage

[MrProblem]

Mh, also zu meiner Verteidigung muss ich sagen, dass ich doch bisweilen schon einen sehr intensiven Eindruck aus dem medizinischen Alltagswesen erlangt habe, denn ich habe summa sumarum fast 9 Monate Prakita in Krankenhäusern abgeleistet, auf den verschiedensten Stationen. Und mal hat ich mehr, mal weniger glück und habe dabei die interessantesten Dinge gesehen überhaupt. Ich habe mal einen Famulanten in der Zeit getroffen und er fragte mich sogar erstaunlicherweise, ob das meine letzte Famulatur sei, weil ich ja schon recht gut in der Terminologie, als auch im Umgang mit Spritzen etc. sei. Naja, das hat mich innerlich sehr aufgemuntert.
Mir ist bewusst, dass Biochemie nicht Medizin ersetzen kann, aber interessant finde ich es dennoch sehr und ich habe mir auch immer gesagt, wenn ich doch das Glück haben sollte, Medizin studieren zu dürfen, dass ich auch später eine zeitlang in die Forschung gehen möchte.
REttungsassistent ist nicht das, was ich gerne machen würde. Ich tendiere innerlich eher zur Ausbildung zwischen Physiotherapeut oder Röntgen MTA, jedoch bin ich da auch noch nicht so belesen.

[Gelbes_U]

REttungsassistent ist nicht das, was ich gerne machen würde. Ich tendiere innerlich eher zur Ausbildung zwischen Physiotherapeut oder Röntgen MTA, jedoch bin ich da auch noch nicht so belesen.

Also, was ich nicht ganz verstehe: Warum nicht einfach noch 3 Jahre warten? Oder hab ich da was verpasst? Biochemie-Studium im Ausland (Österreich?) während der Warterei und nebenher Jobben? Das wär doch die Ideallösung. Wozu ne Ausbildung machen, die man gar nicht will?!

Viele sagen, die Wartezeit wird vielleicht noch steigen, ich sage, sie wird gleich bleiben oder sinken. Die letzten beiden Jahre waren einfach von der Wirtschaftskrise geprägt, da sind viele ältere Leute ohne Studienabschluß auf die Idee gekommen Medizin zu studieren ("was sicheres"..."), die vorher gar nicht "aktiv" gewartet haben. Die haben dann mit ihren auch mal 20 WS die Grenze ordentlich anziehen lassen - da tummeln sich genug Beispiele in den Foren.

Früher oder später wird den Leuten auch wieder klar werden, dass Arzt ein verdammt harter Job ist und dass man woanders genau so gut oder leichter auch mal mehr Geld verdienen kann.

Ruhig Blut, nicht verrückt machen lassen, ein bisschen warten und alles ist paletti!

[MrProblem]

Danke Gelbues_U, das war ein echt netter Beitrag und ich konnte sogar mal wieder lachen, als ich das las bezüglich der 20 WS grenze ) ! Ja, insgeheim hast du irgendwie recht, ich merke innerlich doch, dass ich nicht dazu bereit bin, mich nun mit einer Ausbildung abzufinden, die ich womöglich gar nicht wirklich machen will und außerdem ist es auch ungerecht denen gegenüber, die eine solche Ausbildung wirklich ernsthaft machen wollen. Ich denke nun stark so, dass ich zum Wintersemester mit einem Biochemiestudium anfangen und mich weiterhin für Ungarn an allen drei Universitäten bewerbe, so wie Losverfahren etc. Zwar bekomme ich hier keine Wartesemester mehr angerechnet, aber ich rechne damit, dass ich eventuell nächstes Jahr bessere Chancen habe hinsichtlich Ungarn. Wie gesagt, ich bin kein kein reiches Chefarztsöhnchen, alles was ich vorhabe, werde ich mir selber irgendwie finanziell ermöglichen. Meine eltern werden mich nur im Unterhalt weitesgehend unterstützen. Was meint ihr von dem Gedanken, wäre das was gutes?
Nochmals danke für eure netten Antworten

[Feuerblick]

Warum willst du unbedingt nach Ungarn??? Und warum glaubst du, dass du nächstes Jahr mehr Chancen hast? Versuch es entweder in Österreich oder warte hier in Deutschland und mach eben keine Ausbildung sondern irgendwas Anderes? Ungarn ist teuer und hier würdest du mit entsprechender Wartezeit kostenlos studieren. Oder studiere meinetwegen in Österreich Biochemie, dann bekommst du hierzulande wenigstens Wartesemester...

[MrProblem]

Teuer hin oder her, aber die Rechnung ist doch folgende. Warte ich noch theoretisch 3 Jahre, steige ich auch so gesehen drei Jahre erst später, wenn ich es denn geschafft haben sollte, in den Beruf des Arztes ein. Das bedeutet, ich verdiene, wenn ich THEORETISCH nächstes Jahr nach ungarn könnte, drei Jahre eher, als wenn ich hier warte. Ich weiß, Geld ist nicht alles und auch nur einerlei, die Erfahrung habe ich selber gemacht. Es aber völlig auszublenden wäre auch falsch und natürlich mache ich mir auch Gedanken über die Zukufnt. Es ist doch gewisserweise jedem ein Bedürfnis, möglichst früh finanziell selbstständig darzustehen, oder sehe nur ich das so? Das man Biochemie in Österreich studieren kann, das ist mir völlig fremd, das wusste ich gar nicht, dass das auch möglich wäre. Im Internet habe ich zumindest diesbezüglich nichts gefunden.
Danke für die Antwort!