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Aktive Benutzer in diesem Thema

  1. #51
    Airborne Avatar von gnuff
    Mitglied seit
    25.03.2002
    Ort
    North of the Wall
    Semester:
    Facharzt
    Beiträge
    1.796
    Wenn die Chirurgen unbedingt ein CT haben wollen und es eine konkrete Fragestellung gibt und das CT auch u.U. eine Konsequenz hat geht das völlig in Ordnung. Jagt man den Patienten durch die Röhre nur "weil wir das immer so machen" gibt es böse mecker... in obigem Fall gab es ja eine Vordiagnostik aus einer anderen Klinik, klassischer Fall von mangelnder Kommunikation würde ich sagen...

    Ach ja, es ist garnicht so selten, dass einem ein akutes BAA unmittelbar vor oder während der Einleitung abschmiert... hatte ich schon öfter... ist schon schöner wenn dann der Kollege mit dem Skalpell in der Hand da steht
    Genauso stressig wie die Einleitung schein das Ausladen aus dem Hubschrauber zu sein, da ist mir der letzte BAA-PAtient kurzzeitig ausgestiegen...
    Dermatologist is Greek for "fake doctor"! - Perry Cox, MD



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  2. #52
    Kognitive Sollbruchstelle Avatar von Sebastian1
    Mitglied seit
    04.04.2002
    Semester:
    OA
    Beiträge
    10.912
    Die gedeckt perforierten BAAs gehen bei nicht eindeutiger Diagnose oder Lokalisation (thorakale AA können wir nicht versorgen, abdominelle schon) durchaus auch mal ins CT, so sie denn stabil sind. Stabilität ist allerdings in der Tat, wie Evil schon sagte, relativ schwammig, da die ja auch gern mal von stabil nach instabil wechseln. Narkoseeinleitung und ITN erfolgen nach Möglichkeit erst dann, wenn der Operateur schnittbereit am Tisch steht.



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  3. #53
    -= Harnverhalter =- Avatar von Die Niere
    Mitglied seit
    25.11.2002
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    Studieren in Kiel, Arbeiten in der Schweiz
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    Beiträge
    11.404
    Zitat Zitat von gnuff Beitrag anzeigen
    Wenn die Chirurgen unbedingt ein CT haben wollen und es eine konkrete Fragestellung gibt und das CT auch u.U. eine Konsequenz hat geht das völlig in Ordnung. Jagt man den Patienten durch die Röhre nur "weil wir das immer so machen" gibt es böse mecker... in obigem Fall gab es ja eine Vordiagnostik aus einer anderen Klinik, klassischer Fall von mangelnder Kommunikation würde ich sagen...
    Es gab zwar eine Vordiagnostik aber die hat ja ggf. nicht ausgereicht, aber ich stimme voll und ganz zu, dass ein CT nicht einfach nur gemacht werden sollte, weil es immer so gemacht wird.

    Jedoch gibt es durchaus diverse Fragestellungen, die ein Rolle spielen. Neben der Lokalisation (wie oben schon geschrieben supra- vs. infrarenal) hatten wir letztens den folgenden Fall.

    Patient kommt instabil, (laien-)sonographisch Diagnostik eines gedeckt rupturierten BAAs, deswegen Entscheid zu sofortigen Laparotomie. Dort Versorgung des BAAs rechtzeitig mittels Abklemmen. Die Art. mesenterica inferior zeigt kein Backflow, die rechte Art. iliaca interna muss bei aneurysmatischer Erweiterung weit distal ligiert, aber als man die Anastomose auf die linke Art. iliaca interna legen möchte, stellt sich diese als vollkommen chronisch verschlossen heraus. Schlussendlich Glück gehabt, denn der Patient hat trotz alledem keine Ischämie des Sigmas oder Rektums entwickelt, aber bei einem Angio-CT praeoperativ (bei instabiler Lage natürlich gerechtfertig NICHT durchgeführt), hätte man zumidnest den Versuch starten können auf die rechte AII zu gehen. Das nur mal als Beispiel.

    Eigene Erfahrungen hat jeder, aber die objektiven Zahlen sprechen nun einmal eine andere Sprache.

    gruesse, die niere
    “Don't waste your time on jealousy. Sometimes you're ahead, sometimes you're behind. The race is long, and in the end, it's only with yourself” - Mary Schmich (Chicago Tribune)



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  4. #54
    Alter Sack Avatar von pillchen
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    05.02.2011
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    Zitat Zitat von Brutus Beitrag anzeigen
    Gestern noch gehört: Patient kommt mit Flankenschmerzen in eine Urologie. Dort Sono und als Diagnose rupturiertes BAA. ............. Kommentar der chirurgischen Assistentin: "Nöö, da brauchen wir erst ein CT." Also Umweg über CT mit dem Ergebnis: gedeckt rupturiertes BAA.
    Moin,

    ich liiiiebe dieses Kompetenzgerangel....

    Es ist doch immer wieder erstaunlich, daß das gleiche Phänomen ubiquitär vorkommt:
    Eine Verdachtsdiagnose eines "fachfremden Kollegen" wird grundsätzlich erst mal in Zweifel gezogen.
    Das würde ich nicht unbedingt nur auf mangelhafte Kommunikation schieben, sondern eher als "Persönlichkeitsmerkmal" sehen.

    Da wir uns ja in der Rettungswache (bzw. dem RTW / NEF), und nicht in der Klinik befinden, lösen manche Verhaltensweisen der ärztl. Kollegen aus der Klinik bei der Patientenübergabe immer wieder Erstaunen aus.
    Ohne weiter in's Détail zu gehen:
    In diesem Berufsfeld wimmelt es von rechthaberischen Besserwissern, die in ihrem Mikrokosmos ihrer Tätigkeit keine von außen eingebrachten Dinge dulden*.

    Das führt sicherlich auch signifikant zu einer verspäteten/schlechteren Versorgung der Notfall-Patienten... Da gibt's auch bestimmt 'ne Statistik drüber...

    * Ähnlichkeiten zu bekannten Foren sind nur zufällig
    Grüße Thilo



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  5. #55
    Administrator Avatar von Brutus
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    17.01.2011
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    Facharzt
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    Zitat Zitat von Die Niere Beitrag anzeigen
    Was heisst denn relativ stabil? Entweder ist er hypoton oder braucht vasoaktiva, dann gehört er natürlich sofort in den OP oder er ist (ggf. unter alleiniger Volumengabe) Normoton, dann darf (ich sage nicht MUSS) eine CT bei entsprechend vorbereiteten Abläufen (also nicht erst den Radiologen ne halbe Stunde Anfahrt gewähren usw.) durchgeführt werden. Eine Studie von Lloyd et al. konnte zeigen, dass Patiente, die das Spital lebend erreicht haben einen median survival von 11 Stunden hatten und knapp 90% nach 2h noch leben (Lloyd GM, Bown MJ, Norwood MG, Deb R, Fishwick G, Bell PR, et al. Feasibility of preoperative computer tomography in
    patients with ruptured abdominal aortic aneurysm: a time-todeath study in patients without operation. J Vasc urg 2004; 39:788e91.)
    gruesse, die niere
    Nun ja, was sich mir jetzt nicht so wirklich erschließt ist, was in diesem Artikel das "leben" aussagt. Auch ein Patient mit einem RR von 40/20 "lebt" ja noch, und aus Erfahrung weiß ich, dass er das gerne auch mal mehrere Stunden bis Tage tut. ==> Totgesagte leben länger...
    http://www.rippenspreizer.de/4images...Vitalwerte.jpg

    Aber sei es drum, wir tun ja eh, was die Aufschneider für richtig halten. Und insofern: oder lieber
    I'm a very stable genius!



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