Status 2 - Die Rettungswache

[Sebastian1]

Jo, kann tw. schon sehr eindrücklich sein. Ich hab in eine Polytoxikomanin auch mal exorbitante Mengen Benzos versenkt, weil sie immer wieder "krampfte". Die Neurologin hat mich etwas mitleidig belächelt und die Patientin noch am selben Tag wieder nach Hause geschickt. Ist mir eine Lehre gewesen

[dreamchaser]

Wenigstens hast du der Patientin was gutes getan So einfach kommt die sonst sicher nicht an den Stoff - und dann auch noch direkt in die Vene...

[pillchen]

Die Neurologin hat mich etwas mitleidig belächelt und die Patientin noch am selben Tag wieder nach Hause geschickt. Ist mir eine Lehre gewesen

Moin,

das ist ein prägnantes Beispiel, keine Frage.

Wenn man mal den Ablauf auf einer psych. Station "studieren" durfte, dann fällt auf, daß der Umgang dort mit zunehmender Erfahrung durch die Mitarbeiter auch eher etwas "handfester" wird.

Das "Helfersyndrom", welches sonst ja gerne bei derartigen "Anfällen" einsetzt, weicht mit zunehmender Berufserfahrung der Erkenntnis, gerne mal durch den(die!) Patienten manipuliert zu werden.

Früher sicherlich eher mal an der Tagesordnung, heute vor dem Hintergrund mannigfaltiger Rechtsfolgen eher obsolet: "Eine Ohrfeige wirkt manchmal Wunder..."
Heute hilft wohl eher "aktives Ignorieren" ... fehlen die Zuschauer, hört der Spaß von ganz alleine auf...

[EKT]

gerne mal durch den(die!) Patienten manipuliert zu werden.
"Eine Ohrfeige wirkt manchmal Wunder..."
hört der Spaß von ganz alleine auf...

Obacht! Bei psychogenen Anfällen handelt es sich weder um artifizielle Störungen noch um Simulation.
Es ist ein unbewußtes Geschehen, man sollte den - schwerkranken - Patient(innen) daher nicht bösartige Manipulation unterstellen und ein wenig seine eigenen - verständlichen - Gefühle unter Kontrolle behalten bzw. z. B. in Balintgruppen professionell reflektieren.

[pillchen]

man sollte den - schwerkranken - Patient(innen) daher nicht bösartige Manipulation unterstellen und ein wenig seine eigenen - verständlichen - Gefühle unter Kontrolle behalten bzw. z. B. in Balintgruppen professionell reflektieren.

Moin,
naja, sooo bierernst war das ja auch nicht gemeint (), allerdings, die Methodik der späten 70er/frühe 80er ist deutlich different zu sehen. Alleine die Arzneiauswahl kann man, verglichen zu heute, als "rudimentär" bezeichnen. Manipulation, egal wie, sind in der Psych. wohl als an der Tagesordnung stehend anzunehmen.
Und nenn's wie Du möchtest: Balintgruppe oder Supervision, ohne so ein "Auffangbecken" bekommste als "Profi" ganz schnell ein Problem.

Aber egal... freuen wir uns, daß die Zwangseinweisung ohne Kollateralschäden über die Bühne ging und wenden uns der Fahrzeugpflege in der Remise zu ....