teaser bild
Seite 139 von 549 ErsteErste ... 3989129135136137138139140141142143149189239 ... LetzteLetzte
Ergebnis 691 bis 695 von 2745
Forensuche

Aktive Benutzer in diesem Thema

  1. #691
    Administrator Avatar von Brutus
    Mitglied seit
    17.01.2011
    Ort
    Bochum
    Semester:
    Facharzt
    Beiträge
    10.154
    Zitat Zitat von JJ* Beitrag anzeigen
    Die Forderung nach mehr Fortbildungen unterschreibe ich sofort. Ich war vor Jahren mal dabei, wie ein psychogener Anfall, der mangels Erfahrung weder von mir (damals Azubi), den RAs noch der Notärztin als solcher identifiziert wurde, dann schlussendlich intubiert und beatmet nach Propofol-Narkose im Krankenhaus übergeben wurde. Die Neurologen, denen die Patientin bekannt war, waren not amused.
    Ähhm, ja! Und was soll ich mir jetzt davon annehmen? Klar, wenn ich den Patienten kenne ist das gaaaanz einfach hinterher über die doofen Notärzte rumzumeckern. Oh Mann, wie ich das hasse! Manchmal wünsche ich mir, dass gerade diese "Kliniker" mal in der Situation draußen stehen. Da siehst Du den Patienten das erste Mal, meistens ohne irgendwelche Information. Und wenn die "Patienten" ihren "Job" vertehen und den Anfall richtig echt aussehen lassen, dann bleibt Dir ja fast keine andere Möglichkeit. Und wenn 4 (!) Mann es nicht als Simulation erkennen, dann wird es wohl schon gut gemacht gewesen sein. Und wenn mir dann hinterher in der Klinik jemand Vorwürfe machen will, weil man DEN ja schließlich kennt und das es ja wohl völlig über war, den so abzuschiessen, dann könnt ich en!!!

    Manchmal denke ich, dass die meinen, wir würden absichtlich und mit wachsender Begeisterung "draußen" Narkosen machen...
    I'm a very stable genius!



    Stark für Ärzte - Stark für Euch. - Der Hartmannbund - [Klick hier!]
  2. #692
    Platin Mitglied
    Mitglied seit
    08.08.2010
    Semester:
    Endspurt
    Beiträge
    501
    Prinzipiell stimme ich dir zu, es nervt wenn Leute ohne Erfahrung "draußen" rumstänkern, ohne zu realisieren, dass die Möglichkeiten dort nun mal deutlich eingeschränkt sind.

    In diesem konkreten Fall hatten sie aber in meinen Augen nicht unrecht - wir haben hinterher eine kurze Nachbesprechung gemacht, bei der klar wurde, dass niemand die Möglichkeit des psychogenen Anfalls auf der Kappe hatte. Also nicht im Sinne von "nicht erkannt weil gut gespielt", sondern die Möglichkeit eines nicht-epileptischen Anfalls gedanklich überhaupt nicht mit einbezogen, obwohl es einen Hinweis auf psychische Probleme gab, allerdings nicht explizit auf psychogene Krämpfe. Der ist vermutlich in der Hektik (das war mitten in einem gut frequentierten Treppenhaus) untergegangen. Ich wusste bis zu dem Zeitpunkt nicht mal, dass solche Anfälle existieren.

    Es wurde auch nicht wirklich gemeckert, nur gefragt, ob es ein psychogener Anfall gewesen sein könnte, was zu betretenem Schweigen führte. Vielleicht hätte ich statt "not amused" lieber "nicht begeistert" schreiben sollen, das trifft es ganz gut.



    Stark für Ärzte - Stark für Euch. - Der Hartmannbund - [Klick hier!]
  3. #693
    Kognitive Sollbruchstelle Avatar von Sebastian1
    Mitglied seit
    04.04.2002
    Semester:
    OA
    Beiträge
    10.912
    Zitat Zitat von Brutus Beitrag anzeigen
    Ach Lee, ich denke, dass ist so ein bißchen der pure Aktionismus. Man MUSS doch was machen...
    Ja, da stimme ich dir zu.... aktuelles Beispiel: Einsatz bei schwer tumorkrankem Patienten, Alarmierung bei Vigilanzminderung und angeblich progredienter Dyspnoe. Hat von Angehörigen schon ordentlich Atosil bekommen. Schnappatmung, Druck nicht meßbar, Puls kaum tastbar, SpO2 dementsprechend auch kaum meßbar. Aber: erweckbar, leidlich orientiert, döst aber immer wieder weg. Würde ich aber nach 50 mg Atosil vermutlich auch. Keine Betreuung, keine Patientenverfügung, aber deutlich präfinaler Zustand. Hätte man eine Veranlassung gesehen, ihn zu intubieren oder sonstwie Narkose zu machen, dann hätte man im nächsten Moment ganz sicher reanimieren dürfen.
    Also kurzes Gespräch mit der Ehefrau und Transportr in die KLinik, nur Basisinfusion dran und etwas Akrinor.
    Und in der Klinik, wo man ihn auch genau so angekündigt hat, wird man kmisch angeschaut, weil man ja irgendwas hätte machen müssen.... dass wir dann vermutlich nicht mehr bis zur Klinik gekommen wären, scheint egal zu sein.
    Ich bedaure es eher, diesen Patienten überhaupt noch in die Klinik fahren zu müssen, aber wenn schon, dann kann man vor Ort lieber nochmal in Ruhe die Gesamtsituation beurteilen und entsprechend mit Patient und angehörigen sprechen....

    ...aber nee, man hätte ja "ja was machen müssen". Ich frage mich nur: was und mit welcher konsequenz?...



    Stark für Ärzte - Stark für Euch. - Der Hartmannbund - [Klick hier!]
  4. #694
    Los! Tanz deinen Namen! Avatar von Leelaacoo
    Mitglied seit
    12.09.2003
    Ort
    Wo bin ich? Hier? Wo ist das? Und wieviele?
    Semester:
    FA
    Beiträge
    1.884
    Zitat Zitat von Brutus Beitrag anzeigen
    Ähhm, ja! Und was soll ich mir jetzt davon annehmen? Klar, wenn ich den Patienten kenne ist das gaaaanz einfach hinterher über die doofen Notärzte rumzumeckern. Oh Mann, wie ich das hasse! Manchmal wünsche ich mir, dass gerade diese "Kliniker" mal in der Situation draußen stehen. Da siehst Du den Patienten das erste Mal, meistens ohne irgendwelche Information. Und wenn die "Patienten" ihren "Job" vertehen und den Anfall richtig echt aussehen lassen, dann bleibt Dir ja fast keine andere Möglichkeit. Und wenn 4 (!) Mann es nicht als Simulation erkennen, dann wird es wohl schon gut gemacht gewesen sein. Und wenn mir dann hinterher in der Klinik jemand Vorwürfe machen will, weil man DEN ja schließlich kennt und das es ja wohl völlig über war, den so abzuschiessen, dann könnt ich en!!!

    Manchmal denke ich, dass die meinen, wir würden absichtlich und mit wachsender Begeisterung "draußen" Narkosen machen...
    Na na, so ist doch garnicht gemeint (abgesehen davon, dass ich ja auch fahre und mich auch mal Chirurgen doof von der Seite anmachen, warum ich denn die Schulter nicht reponiert bekommen hab *ist doch ganz einfach*). Ich bleibe aber dabei..generalisierte Anfälle, die mit SpO2 von 99% über 20 Minuten einhergehen sind per se einfach kein Grand-mal-Status...
    Genauso kenne ich Kollegen, die postiktal ihr GCS von 8 abzählen und Narkose einleiten...hatte aber auch schon von Anäs Pat. übernommen, die ICH (als mickriger Internist) darußen ganz sicher intubiert hätte....ich finde, man kann von NÄ auch nicht verlangen, draußen alles zu regeln und alles zu wissen und zu diagnostizieren...das geht einfach nicht. Wenn der spezielle NA der Meinung ist, er kann dem Pat. mit ner Narkose am besten helfen...ok...Wir sollten ja froh sein, dass es in Deutschland überhaupt NÄ gibt und man nicht halbtote Patienten von Paramedics vor die Tür "geworfen" bekommt. Trotzdem darf man sich auch in anderen Fächern weiterbilden (als NA und als RettAss) und sich auch von Fächern wie neuro etc. (von denen ja eigentlich nie Kollegen draußen fahren) mal Sachen erklären lassen. Ich mache z.B. regelmäßig Kindernotfall-FoBis mit, weil es für mich einfach eine unbekannte Welt ist...

    LG Lee



    Stark für Ärzte - Stark für Euch. - Der Hartmannbund - [Klick hier!]
  5. #695
    Platin Mitglied
    Mitglied seit
    08.08.2010
    Semester:
    Endspurt
    Beiträge
    501
    Zitat Zitat von Leelaacoo Beitrag anzeigen
    Ich bleibe aber dabei..generalisierte Anfälle, die mit SpO2 von 99% über 20 Minuten einhergehen sind per se einfach kein Grand-mal-Status...
    Aber selbst wenn nicht, ändert es was an der präklinischen Therapie? Das hat mir jetzt keine Ruhe gelassen und ich habe einen Blick in zwei Bücher geworfen - in beiden wird die Notwendigkeit einer Benzodiazepingabe bei persistierenden konvulsiven Krämpfen mit Bewusstseinsstörungen betont.



    Stark für Ärzte - Stark für Euch. - Der Hartmannbund - [Klick hier!]

MEDI-LEARN bei Facebook