Status 2 - Die Rettungswache

[Feuerblick]

Soso, im Pott... Ist grad n bißchen weit zum Vorbeikommen... Wie könnt ihr bei diesem Herbstwetter grillen??? Oder habt ihr sowas wie Sommer im Pott??

[Brutus]

Soso, im Pott... Ist grad n bißchen weit zum Vorbeikommen... Wie könnt ihr bei diesem Herbstwetter grillen??? Oder habt ihr sowas wie Sommer im Pott??

Nee, aber ne Grillhütte! Die Feuerwehr weiß doch, was sich gehört.
Hier geht zwar gerade ein ziemliches Lüftchen, aber kalt ist es eigentlich nicht...

[Feuerblick]

Die Kälte wäre hier auch weniger das Problem. Eher die Tatsache, dass es seit Stunden fast ununterbrochen wie aus Eimern schüttet. Aber mit Hüttendach überm Kopf ist das ja kein Problem.

[Sebastian1]

1. typische Konstellation: FW und KH haben vertraglich geregelt, dass KH Arzte zum Rettungsdienst stellt: KH bekommt von FW, wie ED geschrieben hat, eine bestimmte Summer X, davon wird der BD des Arztes gegenfinanziert, und wenn was übrig bleibt, KANN / MUSS (Tarifvertrag) das KH das übrige (oder teilweise) Geld als Pauschale weitergeben. Dabei versichert das KH den Arzt über die Krankenhausversicherungen (Haftpflicht, BG,...)
2. Beschäftigt die FW eigene Ärzte als Angestellte, gilt ähnliches wie für das KH. Sprich, hier ist der Arzt über die FW versichert, und KANN (Vertragssache), MUSS ABER NICHT z.B. Sonderleistungen (Einsatzpauschale,...) zusätzlich zum Entgelt bekommen.
3. Arzt arbeitet freiberuflich für FW/KH: der Arzt bekommt eine bestimmte Summe X, von der muss er aber ALLE Versicherungen (Haftpflicht, Rente, BG, Steuer, ...) selbst bezahlen!

[...]

Alles schön kompliziert halten! Wir sind schließlich in Deutschland!

Naja, so schwer ist es ja auch ned. Ich habe eine Mischung von 1 und 3, sprich, fahre vom Krankenhaus aus, bekomme dafür halt mein Bereitschaftsdienstentgelt plus Einsatzpauschale. Und dann halt noch je nach Gelegenheit über die einschlägigen Vermittlungsagenturen als Freiberufler, da stelle ich halt dem jeweiligen KH ne Rechnung, geb am Anfang des Folgejahres die insgesamt erzielten Einkünfte aus ärztlicher Tätigkeit der Ärzteversorgung an und leg noch nen zusätlichen Zettel (Anlage S) zur Steuererklärung bei und gut ist. Haftpflicht brauch' ich eh, die deckt aber auch gelegentliche Freiberuflerdienste mit ab (wobei die Anzahl von "gelegentlich" so hoch ist, dass ich die eh nicht erreiche, dafür müsste ich schon jede Woche extern fahren).

Und was sich letztlich ändert, sind nur die Zahlen, denn selbst, wenn ich nicht extern fahren würde, dann blieben immer noch die Summen übrig, die ich für das Ausstellen von Todesbescheinigungen liquidiere, denn das ist auch unmittelbare ärztliche Tätigkeit, die auch im Rahmen des fahrens über das Krankenhaus von mir in diesem Moment privat gestellt wird, ergo zu versteuern ist.
Letztlich beschränkt isch das ganze also auf führen einer Tabelle der Rechungen für das jeweilige Jahr und das entsprechende Deklarieren.

[emergency doc]

Aber damit hast Du ja nur eine Haftpflichtversicherung. Eine Unfallversicherung wie über die BG hast Du dann ja nicht!
Übrigens ist das keine theoretische Diskussion:
Ich bin als freiberuflicher Notarzt schonmal verletzt worden und habe eine Nacht stationär verbracht. Wegen der fehlenden BG-Versicherung über das Haus gab das ein Hickhack um das sich meine Krankenversicherung, die BG, das Krankenhaus und die entsprechende Stadt noch 3 Jahre später gestritten haben und eine Stellungnahme nach der anderen von mir wollten... Ich mag gar nicht dran denken, was gewesen wäre, wenn es was Ernstes gewesen wäre, ggf. mit Erwerbsminderung oder so...