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  1. #181
    Administrator Avatar von Brutus
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    Zitat Zitat von Alzheimer Beitrag anzeigen
    @JJ
    Auf jeden Fall in ein Traumazentrum fahren, da die etwas längere Strecke und die dadurch entstehende Zeitdiffenrenz kann man im Traumazentrum im Regelfall durch die vorliegende Logistik wieder rausholen. Laut der bei PHTLS veröffentlichten Daten provitieren Pat. von einer Versorgung im Traumazentrum. Man sollte jedoch über einen zügigen Transport auch mittels Hubschrauber zeitnah nachgedacht werden.
    Ich bin sehr großzügig im Nachfordern eines Hubschraubers, wenn ich auf dem Land fahre und dabei gehe ich vom Unfallmechanismus aus und nicht unbedingt vom zunächst ersichtlichem Verletzungsmuster, da ich draußen einen Abriß von größeren Gefäßen etc. nicht fetstellen kann.
    @ Brutus Man geht wie oben bereits gesagt vom Unfallmechanismus und der daraus resultierenden Unfallkinematik aus und entscheidet anhand dieser ob von einem Polytrauma auszugehen ist und erst zweitrangig anhand des vorliegenden Verletzungsmusters.
    Auch auf die Gefahr der Wiederholung: In oben genanntem Beispiel sehe ich das ja genauso. Wenn das Traumazentrum genauso schnell erreicht wird, wie die Radiologie brauchen würde, um das CT hochzufahren, ... Geschenkt!!!
    Aber ich sage immer noch, man muss die Gesamtsituation beurteilen: Hubschrauber gerne! Aber meistens passiert ja der Supergau Nachts / im Schneegestöber / während des Orkantiefs... Und wenn Du dann mitten in der Pampa stehst, mit einem Transport von 60-90 Minuten vor der Brust in ein Traumazentrum oder eben 10-15 Minuten in ein kleines KH, und der Pilot guckt kurz aus dem Fenster und sagt: "NÖ", ich weiß nicht, ob ich wirklich 1,5h mit einem instabilen Patienten fahren würde. Eine Klemme auf ein abgerissenes Gefäß setzen kann auch der Waldundwiesen-Chirurg in der Klitsche aufm Land, ich im schaukelnden RTW mitnichten. Und eine Sekundärverlegung mit einem stabilisierten und vernünftig verkabelten Patienten finde ich deutlich beruhigender als hoppladiehopp einladen und ab Richtung Großstadt...
    Und eine Sache kann man ja auch mal überlegen! Ich habe es damals erlebt, dass ein Patient mit rupuriertem BAA in eine Klitsche kam, notfallmäßig in den OP ging, und der Allgemeinchirurg da mal schnell eine Klemme draufgesetzt hatte. Der Gefäßchirurg kam mit der Polizei und einer Schwester samt Intrumentarium und hat die OP in der Klitsche durchgeführt... Nur mal so als Beispiel, wenn der Patient einfach nicht mehr zu transportieren ist...

    Und zum Verletzungsmuster: natürlich gehört zum Gesamtzustand auch die Unfallkinetik. Als ein Teil des Ganzen. Aber bei einem vital völlig stabilen Patienten, Z.n. VU, wäre es eben nur EIN Teil. Wenn sonst keinerlei Anhalt für ein Trauma vorliegt, wie soll ich denn dann der Klinik das Ganze als Polytrauma verkaufen? Dann passiert eben genau das, was nicht sein sollte. Im Traumazentrum wird JEDES Pillepallegeschehen als Polytrauma angemeldet und nach ein paar Mal heißt es dann: jaja, Polytrauma... erst mal zu Ende essen, ist sowieso nicht ernstes!
    I'm a very stable genius!



  2. #182
    Diamanten Mitglied Avatar von WackenDoc
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    And it must follow, as the night the day,
    Thou canst not then be false to any man.
    Hamlet, Act I, Scene 3



  3. #183
    Sinn im Unsinn suchen... Avatar von LieberInvasiv
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    Ich weiß, das ist so ein bißchen ein deutsches Problem mit dem Traumazentrum und der Schockraumindikation, aber auch in meiner Gegend ist es in keinem Traumazentrum das nach ATLS/ETC arbeitet ein Problem mit einem "gesunden" Patienten aber passenden Unfallmechanismus zu kommen. Dieser Grund hat nicht umsonst seinen Einzug in die Leitlinen gehalten. Das basiert nicht auf Evidenzgrad C und ein paar Anekdoten, sondern auf fundierten Studien, die gezeigt haben, dass es eben Sinn macht.
    Was die Primärversorgung eines kritischen/instabilen Patienten in einem lokalen KH angeht, da bin ich ja gar nicht gegen. Das ist - wenn man weiß, dass das KH und die dortigen Ärzte das können - ja nicht nur sinnvoll, sondern auch (von eben jenen viel zitierten Leitlinen) gewünscht. Nicht vergessen darf man hier aber, dass es sich um einen instabilen Patienten handeln muss, der dringenst und ohne Verzögerung stabilisiert werden muss und nicht ein Patient dem es (noch) gut geht. War aber bei "unserem" Patienten hier glaube ich nicht der Fall, daher bin ich da auch nicht drauf eingegangen....
    im notfall fahrt ihr zurück ins krankenhaus und sagt
    ihr hättet ne reklamation und wollt gerne nen neuen patienten,
    der hier wäre kaputt gegangen..



  4. #184
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    @ Brutus Ich stimme dir zu, dass ich einen völlig instabilen Patienten, welcher nicht geflogen werden kann und wenn die Fahrt über 1 h dauern würde auch zunächst in ein kleines Haus bringe. Dort kann dann der Pat erstmal stabilisiert werden. Das Problem, welches ich sehe ist aber die zu späte Weiterleitung in ein Zentrum. Mir ist es mehr als einmal passiert, dass Pat. über Tage im kleinen Haus lagen und wenn die nicht mehr weiter wussten, dann erst wurden die Pat. weiterverlegt und dann ist es meist ganz zu spät gewesen.
    Bei uns im Haus wird lieber einmal mehr der Traumaruf aktiviert und es wird nicht gemeckert, falls der Pat. dann nichts hat, denn alle sind entsprechend geschult. Gemeckert wird nur, wenn ein Pat. als vermeintlich leicht verletzt angemeldet wird und anhand des Unfalls von einem Polytrauma auszugehen ist, denn nur bei einer entsprechenden Anmeldung stehen alle parat und ein OP-Saal wird gestopt.
    Hatte es erst letztens, dasss eine offene Unterschenkelfx. angemeldet war, der Pat. jedoch noch wesentlich mehr Verletzungen aufwies (Polytrauma) und durch den Unfallmechanismus war von einem Polytrauma auszugehen.



  5. #185
    Exil-Rippenspreizer Avatar von emergency doc
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    Zitat Zitat von Alzheimer Beitrag anzeigen
    Bei uns im Haus wird lieber einmal mehr der Traumaruf aktiviert und es wird nicht gemeckert, falls der Pat. dann nichts hat, denn alle sind entsprechend geschult. Gemeckert wird nur, wenn ein Pat. als vermeintlich leicht verletzt angemeldet wird und anhand des Unfalls von einem Polytrauma auszugehen ist, ...
    Hmmm... also ich sehe ja wirklich viele Kliniken, aber ich kenns echt nur anders rum.

    Aber nochmal zurück zum Fall:
    Wenn der Patient stabil ist und keine offensichtlichen Verletzungen aufweist, kann mir mal jemand sagen in Bezug auf was genau Zeit verschwendet wird, wenn man in ein peripheres Haus fährt?
    .oO°Oo. The Secret Order of the ^v^ .oO°Oo.
    Für jedes komplexe Problem gibt es eine Lösung, die einfach, bestechend und falsch ist
    (H.L. Mencken)
    www.krankenhauskantine.de



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