Auch auf die Gefahr der Wiederholung: In oben genanntem Beispiel sehe ich das ja genauso. Wenn das Traumazentrum genauso schnell erreicht wird, wie die Radiologie brauchen würde, um das CT hochzufahren, ... Geschenkt!!!
Aber ich sage immer noch, man muss die Gesamtsituation beurteilen: Hubschrauber gerne! Aber meistens passiert ja der Supergau Nachts / im Schneegestöber / während des Orkantiefs... Und wenn Du dann mitten in der Pampa stehst, mit einem Transport von 60-90 Minuten vor der Brust in ein Traumazentrum oder eben 10-15 Minuten in ein kleines KH, und der Pilot guckt kurz aus dem Fenster und sagt: "NÖ", ich weiß nicht, ob ich wirklich 1,5h mit einem instabilen Patienten fahren würde. Eine Klemme auf ein abgerissenes Gefäß setzen kann auch der Waldundwiesen-Chirurg in der Klitsche aufm Land, ich im schaukelnden RTW mitnichten. Und eine Sekundärverlegung mit einem stabilisierten und vernünftig verkabelten Patienten finde ich deutlich beruhigender als hoppladiehopp einladen und ab Richtung Großstadt...
Und eine Sache kann man ja auch mal überlegen! Ich habe es damals erlebt, dass ein Patient mit rupuriertem BAA in eine Klitsche kam, notfallmäßig in den OP ging, und der Allgemeinchirurg da mal schnell eine Klemme draufgesetzt hatte. Der Gefäßchirurg kam mit der Polizei und einer Schwester samt Intrumentarium und hat die OP in der Klitsche durchgeführt... Nur mal so als Beispiel, wenn der Patient einfach nicht mehr zu transportieren ist...
Und zum Verletzungsmuster: natürlich gehört zum Gesamtzustand auch die Unfallkinetik. Als ein Teil des Ganzen. Aber bei einem vital völlig stabilen Patienten, Z.n. VU, wäre es eben nur EIN Teil. Wenn sonst keinerlei Anhalt für ein Trauma vorliegt, wie soll ich denn dann der Klinik das Ganze als Polytrauma verkaufen? Dann passiert eben genau das, was nicht sein sollte. Im Traumazentrum wird JEDES Pillepallegeschehen als Polytrauma angemeldet und nach ein paar Mal heißt es dann: jaja, Polytrauma... erst mal zu Ende essen, ist sowieso nicht ernstes!