Status 2 - Die Rettungswache

[Feuerengelchen]

och, da kann ich mir noch einiges an hässlicheren Szenarien ausmalen.... schwangeres oder pädiatrisches Polytrauma, div Kindergeschichten, Multi-Intox uswusw
Die technischen Rettungen, vor denen viele meiner Kollegen zittern, mag ich eher gern (ok, feuerwehr-vorgeschädigt ;) )
Und das allerschlimmste ist eh die Prüfung für mich - theoretisieren, sich Szenarien auf Kommando "einbilden" (die dann meistens völlig abstrus konstruiert sind) und Paragraphen klopfen ist überhaupt nicht mein Ding. Ein Tag unter Prüferaugen im Regeldienst wäre für mich ideal....

[WackenDoc]

Bleib entspannt. Die Notarztprüfungen sind noch sehr übersichtlich. Klar muss man die Algorithmen im Kopf haben- gerade was Rea angeht, aber ich hatte z.B. nur realistische Szenarien. Wusste nur 1-2 nicht worauf der Prüfer hinaus wollte, war aber kein Problem. War ansonsten ein ganz entspanntes Gespräch.
Vielleicht hilft es dir, wenn du dir vorstellst, dass du einem Praktikanten was erklärst, während du es machst.

Die noch hässlicheren Sachen sind noch seltener.
Polyintox ist z.B. was, das ich gar nicht so schlimm finde.

[Feuerengelchen]

WackenDoc, ich hatte vor nicht allzu langer Zeit eine Trizyklika+ irgendwelche andern Psychopharmaka-Intox, ganz frisch eingeworfen kurz vor RD-Alarmierung. Der war richtig übel, hat alle möglichen Arrhythmien geboten (von Brady bis VT bos Torsaden, paar mal abgeflimmert), gekrampft, fast nicht sedierbar gewesen, dann wieder hypoton unter gleicher Sedierungsstufe.... der hat mich ordentlich Nerven gekostet.
Die letzte Crystal-meth während dem Fasching hat mir fast die Notaufnahme zerlegt, dann gabs ne Episode mit mehreren Betablocker-ÜBerdosierungen mit AV-Block III°... ich hab grad ein sehr gespaltenes Verhältnis zu Intoxen.

Bei meinem Glück sitzen in der Prüfung nen Pädiater, nen Gynäkologe und nen humorloser Anästhesist
WAs hattest du in der Prüfung für Fragen?

[Brutus]

hrm, Internist, wenig Intubationen im Jahr....nein, er hats nicht begründet. Ich denke Unsicherheit und die alte Abneigung gegen Relaxans. Die Intubation war kein Problem trotz heftiger Epistaxis nach hinten und kaputtem Mittelgesicht.

Mund abputzen und abhaken! Und ja, da bin ich voreingenommen. Ich kann mir das Leben auch selbst schwer machen. Ein vernünftig narkotisierter und relaxierter Patient macht mir das Leben einfacher und schont auch den Patienten!
Aber gut, bald kannste ja selbst entscheiden, was richtig ist. Und ich bin manchmal ganz froh, dass ich machen kann, was ich will.

och, da kann ich mir noch einiges an hässlicheren Szenarien ausmalen.... schwangeres oder pädiatrisches Polytrauma, div Kindergeschichten, Multi-Intox uswusw
Die technischen Rettungen, vor denen viele meiner Kollegen zittern, mag ich eher gern (ok, feuerwehr-vorgeschädigt ;) )

Und wenn dann mal alles den Bach runtergeht, dann macht man einfach das, was man am besten kann: Narkose, Schlauch in den Kopp und für klare Verhältnisse sorgen. Den Rest können dann die Leute im Krankenhaus erledigen.

Und das allerschlimmste ist eh die Prüfung für mich - theoretisieren, sich Szenarien auf Kommando "einbilden" (die dann meistens völlig abstrus konstruiert sind) und Paragraphen klopfen ist überhaupt nicht mein Ding. Ein Tag unter Prüferaugen im Regeldienst wäre für mich ideal....

Ich habe bislang eigentlich nur faire Prüfungserinnerungen gelesen. Die meisten Prüfer wollen doch im grunde genommen das alltägliche Brot hören. Und die Klassiker im Rettungsdienst (ACS, Apoplex, Krampfanfall, REA...) und vll. die Klassiker des Brandschutzes / MANV (da war doch gerade was in Bayern...) hat man auch schon mal gehört / erlebt / gelesen.
Und ich bin der festen Überzeugung, solange man mit ein bißchen gesunden Menschenverstand an die Fallbeispiele rangeht, ohne aktiv die Patienten zu gefährden, wird man diese Prüfung auch schaffen.

BTW: Hat schon mal jemand gehört, dass jemand durch die ZB Notfallmedizin gefallen ist?

[WackenDoc]

Ok, dann hatten wir eine ähnliche Quote in letzter Zeit: 3 Suizidversuche in 2 Schichten, davon 1x trizyklische, 1x erfolgreiches Erhängen und 1x Kleinkram aber maximal unkooperativ (genauso wie die Kollegin, die ihn aufnehmen sollte).

Ich hatte Z.n. Messerstecherei- dabei wollten die aber nichts zum Thema Eigensicherung wissen, sondern nur grob ABC-Schema/Bodycheck als Stichwort. War dann Stichverletzung in Thorax mit Thema Indikationen für Thoraxdrainage und Entlastungpunktion. Technik der Entlastungspunktion und ich glaub auch noch der Drainage (da bin ich mir aber nicht mehr sicher).
Dann Kind mit Z.n. Fieberkrampf.
Therapie bei 7-jährigem Kind mit Z.n. Fahrradsturz und UA-Fraktur mit Schienung und Analgesie.
Und als letztes noch "wie packt man ein Amputat ein".

Das war´s