Geeignet?

[Melina93]

Ich kann verstehen, dass du eine gewisse Angst vor dem Unbekannten hast. Aber das hat bestimmt jeder Medizinstudent...dennoch habe ich auch das Gefühl, dass du es gar nicht soooo möchtest? Du versuchst schon ziemlich stark Gegenargumente zu finden und scheinst selber noch gar nicht zu wissen, was du möchtest. Ein Praktikum hilft sehr weiter, aber du musst dir wirklich mal bewusst werden, was du möchtest. Geeignet ist in gewisser Weise sicherlich jeder, denn man gewöhnt sich an Vieles und wächst in diesen Beruf hinein. Dennoch muss eine gewisse Grundfestigkeit vorhanden sein. Leichen findet am Anfang sicherlich fast jeder etwas eigenartig und eklig, aber daran gewöhnt man sich. Habe ich zumindest von Vielen gehört...viele empfinden eher Dankbarkeit.
Du könntest ja eventuell auch in die Forschung gehen. Dafür musst du aber nicht unbedingt Medizin studieren, Biochemie oder Pharmazie tut es auch.
Wenn es doch unbedingt Medizin sein soll, solltest du dir im Klaren werden, warum du Arzt werden möchtest und ob du das in einem anderen Beruf nicht ähnlich finden kannst...

[Alcyon]

Wenn du eh alles eklig findest, warum willst dus dann studieren?
Mir geht diese Mentalität, die persönliche Eignung in einem Forum zu erfragen und ein Praktikum erst als letzte Möglichkeit zu sehen, ziemlich gegen den Strich.
Hast du jetzt ein Helfersyndrom, weil ein Anghöriger erschossen wurde und du ihm nicht helfen konntest? Dann lass es sein und studier z.B. NaWi oder Molmed.

Was für eine überaus freundliche Antwort...

Außerdem hat er nie gesagt, dass er "eh alles eklig" findet, sondern nur Rechtsmedizin und schwere Verletzungen. Und Medizin besteht nun mal aus mehr als aus diesen beiden Aspekten. Klar, kann ein Trollthread sein, trotzdem kann man ja vernünftig auf die Frage antworten (oder den Thread alternativ ignorieren).

[Brutus]

Was für eine überaus freundliche Antwort...

Außerdem hat er nie gesagt, dass er "eh alles eklig" findet, sondern nur Rechtsmedizin und schwere Verletzungen. Und Medizin besteht nun mal aus mehr als aus diesen beiden Aspekten. Klar, kann ein Trollthread sein, trotzdem kann man ja vernünftig auf die Frage antworten (oder den Thread alternativ ignorieren).

Na gut, vielleicht nicht die freundliche Antwort, die Mann/Frau jetzt erwartet hätte, aber zumindest ehrlich!!!
Denn was ist, wenn Du als Internist in einem kleinen KH im Dienst bist, der Chirurg sich mit dem Anästhesisten im OP versteckt haben und der NA kommt mit der Schussverletzung / Polytrauma / weißderGeierwasnochsoekligseinkann in Deine Notaufnahme? Und das kann Dir ja nun schon relativ früh passieren?
Und den NA-Schein kann man unter den Vorraussetzungen auch eher in den Wind schiessen...
Also ist die Frage von Schimmelschaf schon gerechtfertig und muss erlaubt sein.

Davon ab: in MEINEM Studium war es so, dass man in der Rechtsmedizin an einer Sektion teilgenommen hat!
Außerdem hatten wir einen Pathologieprofessor, der ebenfalls eine Teilnahme an einer Sektion sowie einer Prüfung während einer Demonstration mit Erklärung an den betroffenen Organen als Marker des Bestehens des Pathokurses gewertet hat. Insofern ist es nicht soo selten, dass man mit diversen "ekligen" Situationen konfrontiert wird. (Während der Pathokurse sogar recht regelmäßig 2*/Woche)...

[Alcyon]

Na gut, vielleicht nicht die freundliche Antwort, die Mann/Frau jetzt erwartet hätte, aber zumindest ehrlich!!!
Denn was ist, wenn Du als Internist in einem kleinen KH im Dienst bist, der Chirurg sich mit dem Anästhesisten im OP versteckt haben und der NA kommt mit der Schussverletzung / Polytrauma / weißderGeierwasnochsoekligseinkann in Deine Notaufnahme? Und das kann Dir ja nun schon relativ früh passieren?
Und den NA-Schein kann man unter den Vorraussetzungen auch eher in den Wind schiessen...
Also ist die Frage von Schimmelschaf schon gerechtfertig und muss erlaubt sein.

Davon ab: in MEINEM Studium war es so, dass man in der Rechtsmedizin an einer Sektion teilgenommen hat!
Außerdem hatten wir einen Pathologieprofessor, der ebenfalls eine Teilnahme an einer Sektion sowie einer Prüfung während einer Demonstration mit Erklärung an den betroffenen Organen als Marker des Bestehens des Pathokurses gewertet hat. Insofern ist es nicht soo selten, dass man mit diversen "ekligen" Situationen konfrontiert wird. (Während der Pathokurse sogar recht regelmäßig 2*/Woche)...

Wie gesagt, wird er Arzt für Klinische Chemie, Psychosomatik oder Radiologie, kommt er auch nur in den seltensten Fällen in die Situation, sich unmittelbar um solche Schwerstverletzen kümmern zu müssen. Ich denke, es ist klar, dass es so viele verschiedene Fachrichtungen gibt, dass man solchen Situationen aus dem Weg gehen kann.

Die Frage war, ob man für ein Medizinstudium ungeeignet ist, wenn man vor dem Studium meint, mit solchen Situationen nicht umgehen zu können - und diese Frage ist daher meiner Meinung nach mit einem NEIN zu beantworten. Man gewöhnt sich an alles und lernt damit umzugehen - der eine mehr, der andere weniger, aber zumindest so weit, dass man auch z.B. durch die Sektionskurse kommt. Und Pathologie hat man ja klassischerweise auch nur für 1 Semester. Und vor dem Studium ist ohnehin alles hypothetisch, ich würd es auf jeden Fall ausprobieren, wenn man denn Medizin studieren will.

Wie ausgeprägt der Wunsch des Threaderstellers ist, Medizin zu studieren und was seine Beweggründe sind, weiß ich auch nicht. Darum ging's hier aber eigentlich auch nicht.

[dreamchaser]

@ TS: Wenn du die Schweissausbrüche im Zusammenhang mit dem Erlebnis in der 2. Klasse siehst, dann wäre es vielleicht gar nicht schlecht, das vor einem Studium mit der Konfrontation aufzuarbeiten.
Prinzipiell ist die Idee mit den Praktika gar nicht schlecht - vielleicht kannst du ein Pflegepraktikum mit Besuchen im OP verbinden - damit hast du dieses Praktikum schon in der Tasche. Und im Studium kommt es nicht zuletzt auf den Studienaufbau an, wieviel man mit Leichen zu tun hat (mit Schwerverletzen hat man als Student eher weniger zu tun, nur evtl. als Hakenhalter im OP) Ich fand die Demonstration einer verwesenden Leiche in der Rechtsmedizin auch extrem ekelhaft, aber damit habe ich ja seither nie mehr etwas zu tun gehabt (könnte mir eben nur mal im Notarztdienst begegnen). Man kann sich ja nach dem Studium gut seine Nische heraussuchen.