teaser bild
Seite 233 von 340 ErsteErste ... 133183223229230231232233234235236237243283333 ... LetzteLetzte
Ergebnis 1.161 bis 1.165 von 1699
Forensuche

Aktive Benutzer in diesem Thema

  1. #1161
    wieder an Bord :-) Avatar von Muriel
    Registriert seit
    04.04.2003
    Ort
    Oche -> Kölle
    Beiträge
    30.693

    - Anzeige -

    Interesse an einer Werbeanzeige hier?
    mehr Infos unter www.medi-a-center.de

    Wenn es an sich verzichtbar ist, dann gerne drauf verzichten. Letzte Woche hatten wir in der Praxis einen Fall mal wieder mit floppy Iris, da hatte der Patient acht Jahre zuvor bei nem Nierensteinen das bekommen, danach nie wieder. Beim geübten Operateur ist das ja dann doch meist gut handelbar, aber kann auch mal doof werden und zumindest den Unerfahrenen ins Schwitzen bringen und unnütze Komplikationen machen.



  2. #1162
    Diamanten Mitglied Avatar von Relaxometrie
    Registriert seit
    07.08.2006
    Semester:
    waren einmal
    Beiträge
    10.162
    Ich habe einen Patienten auf meiner internistischen Station, der gestern bei NSTEMI eine Koronarangiographie und dabei einen Drug-Eluting-Stent erhalten hat und jetzt für ein Jahr lang eine doppelte Thrombozytenaggregationshemmung einnimmt.
    Eigentlich hätte er bei Z.n. Zentralvenenthrombose und Glaukom (keine Ahnung, was die exakte Diagnose ist) eines Auges in naher Zukunft eine Augenprothese erhalten sollen. Seine Frage, ob die Augen-OP denn trotz der dualen Plättchenhemmung stattfinden könne, habe ich so beantwortet, daß das sein behandelnder Augenarzt entscheiden muß. Aber ich frage mich, bzw. jetzt die Schamanen, ob die OP nicht einfach trotz Plättchenhemmung durchführt werden kann? Vielleicht stelle ich mir das zu einfach vor; aber wenn die Arteria/ Vena ophthalmica ligiert sind, dürfte es doch nich mehr stark bluten. Und das Auge ist doch eh nicht mehr zu retten. Insofern: was spricht gegen die Operation?



  3. #1163
    Summsummsumm Avatar von Feuerblick
    Registriert seit
    12.09.2002
    Ort
    Jeg arbejder hjemmefra.
    Beiträge
    38.295
    Ich würde ja erstmal hinterfragen, ob und warum diese OP zeitnah gemacht werden soll.
    So ganz easy ligieren ist bei der OP in der Augenhöhle halt nicht drin. Die Verhältnisse sind sehr eng und am Bulbus vorbei kommt man nur schwer. Schon das Abschneiden des Optikus ist fummelig. Und bluten tuts auch ganz nett. Dem kaputten Auge macht das nix, aber so ne deftige Blutung in der Orbita, die man nicht gestillt bekommt, ist nicht wirklich erstrebenswert. Ich kann mir nicht vorstellen, dass ein Augenoperateur da bei doppelter Plättchenhemmung ohne ernsthafte Not das Auge entfernt...
    Erinnerung für alle "echten" Ärzte: Schamanen benötigen einen zweiwöchigen Kurs mit abschließender Prüfung - nicht nur einen Wochenendkurs! Bitte endlich mal merken!

    „Sage nicht alles, was du weißt, aber wisse immer, was du sagst.“ (Matthias Claudius)



  4. #1164
    wieder an Bord :-) Avatar von Muriel
    Registriert seit
    04.04.2003
    Ort
    Oche -> Kölle
    Beiträge
    30.693
    Die Enu bei rubeotischem Sekundärglaukom (danach hört es sich hier an) ist ja als ultima ratio bei nicht zu beherrschenden Schmerzen aufgrund eines therapieresistenten deutlich erhöhten Augendruck anzusehen. Da kommt es jetzt also erst mal auf die Lage des Patienten an. Aber wenn ich mir die Patienten, die diesen Weg gingen noch mal in Erinnerung hole, dann waren das alles verdammt arme Säue, die lieber tot gewesen wären als mit diesen Schmerzen weitergelebt hätten. Ein nur blindes und vielleicht kosmetisch unansehnliches Auge nimmt ja erst mal nicht raus und falls da doch so eine Entscheidung hintersteht, wäre da ja dann auch der Zeitpunkt noch mal variabel.



  5. #1165
    Diamanten Mitglied Avatar von Relaxometrie
    Registriert seit
    07.08.2006
    Semester:
    waren einmal
    Beiträge
    10.162
    Der Fall ist leider mal wieder so ein "hoppla-hoppla-Fall", was mich total ankotzt. Der Patient hat zwar seine Koro bekommen (Hauptziel also erreicht) und ist danach eine Nacht auf der Intensivstation überwacht worden. Heute dann auf meine Station verlegt worden; morgen Entlassung. Klaro....kein Problem, wenn ich den Hopplahoppla-Stil gut finden würde. Aber bei der Visite ist mir halt das eine Auge des Patienten aufgefallen (der Bulbus steht überwiegend nach lateral und oben gewendet) und ich habe ihn drauf angesprochen. Daraufhin hat er mir supernett geantwortet und gesagt, daß er die Schmerzen im Auge nicht mehr ein Jahr lang aushalten könne. Und ich schätze den Patienten nicht wehleidig ein. In dem Gespräch kam auch raus, daß er Augentropfen für das noch gesündere Auge braucht; diese standen aber gar nicht in unserer Patientenkurve drin. Das ist das, was ich mit "Hopplahoppmedizin" meine. Man behandelt das Hauptsymptom (NSTEMI) und hat im Verlauf dann keine Zeit/ Lust mehr, die im Notfall verständlicherweise vielleicht untergegangene Medikamentenliste bzgl. der vorbestehenden Hausmedikation zu vervollständigen. Wenn mir solche Ungereimtheiten auffallen, verfolge ich es/ frage den Patiente/ versuche die Gesamtsituation des Patienten zu erkennen. Aber das kostet Zeit und wird offensichtlich vom System nicht gewünscht.



MEDI-LEARN bei Facebook