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Aktive Benutzer in diesem Thema

  1. #1616
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    Liebe Schamanen,

    it's finally over! Ab 1.3. bin ich zurück in der Praxis, wo ich gearbeitet habe.

    Der letzte Arbeitstag war unfassbar.
    Ich bin krank in die Arbeit gekommen (gestern war ich krankgeschrieben, weil ich grippalen Infekt habe), weil ich alles abgeben musste - Dienstausweis, Telefon... Außerdem hatte ich 20 Briefe übrig geblieben zum Diktieren von früher und konnte sie nicht einfach so lassen. Ich hatte auch Zug am Abend, weil ich morgen um 8 wieder in der Praxis starte (andere Stadt, 2 Stunden entfernt).

    Und, ich gehe in die Arbeit und ich sehe volle Sprechstunde mit 90+ Patienten, aufwändige Sprechstunde (Glaukom). Nur 5 Assistenzärzte, inklusive ich.

    Ich gehe zum Oberarzt und bitte, dass meine Sprechstunde etwas verkürzt wird, weil ich alles abgeben muss, und weil ich noch Briefe vorbereiten muss. Ihm war das egal, er meinte ich bekomme was die anderen bekommen.

    Gut! Dann habe ich Gas gegeben, möglichst effizient gearbeitet, es lief wirklich gut mit meiner Sprechstunde, bis ein Notfall mit Ablatio mit Makula-Off bei mir vom Oberarzt eingeteilt wurde. Nicht beim Dienstarzt. Da habe ich mehrere Aufgaben bekommen, ihr wisst - Stationen anrufen, Bett suchen (kein Bett zu finden!), Aufklärung für ppV und Cat, IOL-Master... Das hat ewig gedauert. Inzwischen hatte ich schon 10 Patienten noch, wartend auf mich.

    Ich habe wieder darum gebeten, dass meine Patienten umverteilt werden, weil ich es sonst nicht schaffe. Antwort war es ist denen egal.

    Dann habe ich weitergearbeitet, wieder ohne Pause, noch krank und hustend. Aber langsam war es mir schon zu viel. Ich habe gemerkt, dass ich bis echt spät bleiben werde, falls ich weitere Patienten bearbeite. Jeder Patient braucht Zeit + diktierten Brief danach.

    Ich habe die PDs um Unterstützung in dieser Situation gebeten, die haben zum Boden geguckt und gemeint sie sind für die Sprechstundenorganisation nicht zuständig, der Prof., mit dem ich den ganzen Tag diskutiere, ist zuständig.

    Dann habe ich die 9-10 Patientenakten umverteilt zwischen den anderen Assistenzärzten. Sie haben sich nicht gefreut, ich habe aber die Situation erklärt und sie haben die Akten genommen.

    Der Prof. kam und fragte was ich mache... Ich habe geantwortet 'Ihren Job'. Es war mir wirklich zu viel in diesem Moment. Ich habe gefragt ob von mir erwartet ist, dass ich bis Mitternacht arbeite, Antwort war etwas wie 'wenn notwendig ja'. Ich habe gesagt entweder ich mache Sprechstunde und dann lasse ich 20+ Briefe (+10 von heute), oder die lassen mich in Ruhe alles zu tun und abgeben und die machen Stop für meine Sprechstunde!

    Die Aussage war, dass ich unverschämt bin. Da habe ich einfach einen freien Platz außerhalb der Ambulanz gefunden und alles in Ruhe bis 20 Uhr erledigt. Wenn ich nicht Stop! gesagt hätte, würde ich tatsächlich bis Mitternacht bleiben!

    Diese Klinik ist eine der schlimmsten Erfahrungen meines Lebens.

    Ich freue mich, dass ich weg bin. Die Assistenzärzte verstehen mich und haben gute, unterstützende Wörter am Ende zu mir gesagt. Ich hoffe, dass sich bald etwas ändert da, weil die Patienten da auch leiden.



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  2. #1617
    Nevergiveup Avatar von Anne1970
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    Wow, das klingt gruselig. Die besten Wünsche für den Neustart.
    Wissen macht nichts.



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  3. #1618
    Registrierter Benutzer
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    Um Himmels willen, warum hast du das mitgemacht? In krankem Zustand? Soll die Verantwortlichen doch selbst ihren Mist ausbaden! Und auch Pat. sollen erleben, wie es ausschaut im deutschen Gesundheitswesen. Es ist leider vielerorts Realität. Aber dir dankt niemand, wenn du dich aus Anstand ruinierst!



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  4. #1619
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    Ich habe gehofft, dass sie mich in Ruhe lassen, weil es am letzten Tag eher egal ist. Aber die Ambulanz war übervoll und es hat mir für die anderen Assistenzärzte Leid getan.

    Und ich denke sie haben mit Absicht diesen aufwändigen Patienten mit Ablatio bei mir eingeteilt. Der Fundusbefund war auf der Überweisung beschrieben.

    Na ja, danke euch für die Unterstützung. Ich finde es wichtig, dass man sich in solchen Situationen verstanden fühlt.



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  5. #1620
    Summsummsumm Avatar von Feuerblick
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    Ich hätte spontan Fieber und Kreislauf bekommen und wäre gegangen.
    Erinnerung für alle "echten" Ärzte: Schamanen benötigen einen zweiwöchigen Kurs mit abschließender Prüfung - nicht nur einen Wochenendkurs! Bitte endlich mal merken!

    „Sage nicht alles, was du weißt, aber wisse immer, was du sagst.“ (Matthias Claudius)



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