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Aktive Benutzer in diesem Thema

  1. #11
    Registrierter Benutzer Avatar von RS-USER-Matze
    Mitglied seit
    11.03.2003
    Beiträge
    195
    Hatte der Patient noch Puls, als ihr unten wart? Ich würde in diesem Fall vorschlagen, die Chirurgie des nächsten KH entsprechend vorab zu informieren, die Docs direkt ind en OP (oder Schockraum) und dringlich vernähen.

    Evtl, falls abgenommen, NEF mit Kreuzblut vorweg.

    Mehr geht imho net. Weiter komprimieren und ab mit dreimalwahnsinniger....



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  2. #12
    DerBlinde
    Guest
    Jo, das ist ein netter Fall (und genau mein Bereich ;)). Habe schonmal so eine Patientin kurz vor Weihnachten gehabt. Kann ich späte rmal erzählen.
    Druckverband geht erstmal nicht, da man dann auch die andere Seite komprimiert und aufgrund des Sinus Valsalva der Druck dann doch recht rasch in den Keller geht. Einseitige Kompression ist richtig. Bei dem Patienten auch natürlich Intubation und viel Volumen. Kreuzblut vor Ort ist sicher auch keine schlechte Idee, weiß ich aber nicht, wie gut sich das realisieren läßt. Fazit ist auf alles Fälle, daß der Patient so schnell wie möglich in die Gefäßchirurgie muß (egal ob mit oder ohne Herz ;)). Da vor Ort nicht abzuschätzen ist, ob die Blutun rein venös oder auch arteriell ist (aufgrund der fehlenden Klappen in dem Bereich pflanzt sich der Vorhof-Druck sehr gut fort. Andererseits besteht auch die Gefahr einer Luftembolie bei negativem Vorhofdruck. Deswegen würde ich den Patienten nicht unbedingt mit OK hoch lagern, eher liegend. Sonst könnt ihr echt im schlimmsten Fall an die Maschine gehen, weil er bei massiver Luftembolie seine Lunge abhängt). Gleichzeitig besteht die Gefahr von Nervenläsionen in diesem Bereich (Vagus, Glossopharyngeus, Recurrens, etc.) Wobei bei fehlenden Tachyarrhythmien ich jetzt nicht primär von einer Verletzung des Vagus ausgehen würde. Aber man weiß das ja immer erst intraop.
    Anmeldung in der Klinik ist absolut notwendig, denn der Patient sollte ssofort direkt in den OP. Cellsaver, großer Sauger und sicher 8/0 Konserven (0 neg).
    Vor Ort kann man sicher nicht allzuviel machen. Kreislauf versuchen so stabil wie möglich zu halten, Blutung komprimieren. Da es sich um einen relativ jungen Patienten handelt, muß man sich aufgrund noch guter Kollateralen keine zu große Sorge um die Hinrdurchblutung machen. Dennoch würde ich Trap zur Senkung des Hirnstoffwechsels vorschlagen. Viel mehr kann man vor Ort IMHO nicht machen.



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  3. #13
    Registrierter Benutzer Avatar von rettungsküken
    Mitglied seit
    20.03.2003
    Beiträge
    20.995
    Is vielleicht schon ziemlich lange her, aber - hat der das überlebt?
    Würde mich mal interessieren.....
    Lg
    Küken
    Personalführung ist die Kunst, den Mitarbeiter so schnell über den Tisch zu ziehen, das er die Reibungshitze als Nestwärme empfindet.



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  4. #14
    Macht die Pat platt Avatar von silver tabby
    Mitglied seit
    18.03.2003
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    3.836
    Ist jetzt noch länger her, aber stimmt Küken!
    Lebt er noch???
    Gift in den Händen eines Weisen ist ein Heilmittel,
    Ein Heilmittel in den Händen eines Toren ist ein Gift...

    Vieles ist leichter begonnen als beendet... (J.W.v. Goethe)



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  5. #15
    DiemitderSpaltlampetanzt Avatar von RS-USER-Feuerblick
    Mitglied seit
    08.03.2003
    Beiträge
    1.159
    Hi!

    Ich war fest der Meinung, daß ich den Ausgang der ganzen Sache noch hier gepostet hätte... scheint nicht so zu sein...

    Okay, dann aber jetzt:

    Der Patient wurde von uns per Tragetuch in den RTW gebracht und los ging´s mit Gedöns in Richtung Uni. Auf der Fahrt ins KH wurde er leider reanimationspflichtig und ist dann in der Notaufnahme verstorben. Für mich heute noch ein Wunder, daß er´s überhaupt bis dahin überlebt hat. Wobei ich immer noch der Meinung bin, daß er´s geschafft hätte, wenn er weiterhin bewußtlos geblieben wäre und nicht plötzlich gegen den Tubus gewürgt hätte. Dadurch flog die bis dahin gut sitzende Klemme ab und danach haben wir die Blutung leider nicht mehr unter Kontrolle bringen können.
    Die nachfolgende Obduktion hat -kurz gefasst- ergeben, daß er sich alles durchgesäbelt hatte, was man in diesem Bereich an Gefäßen durchschneiden konnte. Also eine sehr gründliche Arbeit und insofern vielleicht besser, daß er nicht überlebt hat. Denn wer so gründlich arbeitet, der WILL sterben und ich denke, der darf es dann auch, oder?

    War insgesamt nicht wirklich ein schöner Einsatz, der einem glücklicherweise auch nicht jeden Tag passiert. Aber seither bin ich bei chirurgischen Einsätzen wesentlich ruhiger, weil ich weiß, daß es schlimmer schon fast nicht mehr kommen kann....

    Das Funkelauge
    «Humor ist einfach eine komische Art, ernst zu sein.»

    (In Gedenken an Sir Peter Ustinov)



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