Eine Patientin, die sich nicht untersuchen läßt, läßt sich in der Regel auch kein EKG kleben. Schade, die Frage kam etwas spät, sonst hätte ich noch etwas draus gebastelt ;)
Was macht man in einem solchen Fall? Man nutzt die Extremitätenableitungen! Deswegen heißen die so ;) Das EKG ist aber bis auf die Sinustachykardie unauffällig.
Claudi hat gut getippt :thumb up:. Ungefähre Schmerzlokalisation und die Körperfülle (Lebendwandel? ;)) sowie das Alter lassen eine Gallenkolik bei keiner relevanten Vorgeschichte vermuten.
Ich hatte damals die Patientin mit der Geschichte postoperativ nach AVCB (Aortocoronarer Venenbypass) auf meiner Station. Da lief dann natürlich ziemlich schnell ein Maximum an Diagnostik an, denn es könnte natürlich alles sein. In der Abdomenübersichtsaufnahme (wegen Verdacht auf Ileus) zeigten sich dann grosse schattengebende Steine in der Gallenblase. Sicher wäre ein Ultraschall gut gewesen, dazu hätte die Patientin aber ein wenig Haut zeigen müssen ;)
Der Grund, warum die Patientin andauernd erbricht, ist sicher einerseits die Kolik selber, andererseits hat die Familie (wie man im Nachinein erfahren konnte), die Mutter literweise mit klarer Suppe vollgestopft. Das war dann auch ein Volumenproblem ;)
Erhöhter RR und HF sind sicher schmerzbedingt.
Was vor Ort sicher wichtig ist:
Extemitäten-EKG
Zugang
Blut abnehmen! Bitte mit Laktat wenn möglich
Die Angehörigen beruhigen
Schneller Transport in die Klinik
Der Sohn tilte bei uns vollends aus und beschimpfte alle als Nazis, etc.