Dosierungen

[RS-USER-Claudi]

Nein - nicht was ihr wieder denkt. Ich heiße ja nicht Schmuke
Mich würde interessieren, wie die Anästhesisten eigentlich die richtige Dosierung für ihren Medi-Misch finden. Klar - durch Beobachtung des Patienten. Aber was ist mit der Einleitung. Wann weiß man, dass es genug ist? An welchen Kriterien macht ihr das fest? Gibt es schlecht oder besonders gut zu betäubende Patienten? Soooo viele Fragen

[RS-USER-Katja]

Naja, es gibt Normaldosierungen wie für alles andere auch. Da man in der Regel das nicht ganz genau ausrechnen mag hat man Anhaltswerte, die normal auch stimmen.
Wenn gewisse Verdachtsmomente nahelegen, daß der Patient seinen Alkoholkonsum an der Obergrenze liegen hat, werde ich erst gar nicht versuchen, ihn mit Diso plattzumachen, da er davon viel mehr brauchen wird als die Normalbevölkerung... aber Etomidate oder Trapanal kennt seine Leber wahrscheinlich noch nicht
Genug ist, wenn der Patient schläft. Zu viel war's, wenn der Blutdruck wegsackt... Ist halt Erfahrungssache, kann man ein bißchen schlecht erklären. Wenn's so einfach wäre, könnten es die Chirurgen ja auch machen Etomidat zum Beispiel ist in der Zeit, in der man auf das Anschlagen des Relaxanz wartet, meist schon wieder fast weg und zum Intubieren braucht man nochmal einen Nachschlag, damit der Patient nichts mitbekommt.
Wenn der Patient bei Schmerzreiz (ZVK, Arterie, Tubus, Blasenkatheter...) mit Frequenz und Druck ansteigt, ist die Narkose nicht tief genug und er braucht noch was. Wenn er mit den Händen winkt, hat man vorher gepennt oder er hat zu viel Betablocker an Bord. Außerdem zu wenig Relaxanz

Es gibt extrem schlecht zu betäubende Patienten und welche, bei denen muß man nur mit der Spritze wedeln, damit sie 2 Stunden pennen. Letztere sind meist die, die sonst keine Medis nehmen, oft junge Frauen der Nichtraucher und Nichttrinkerecke.
Erstere sind oft ältere Männer der Säufer und Raucherfraktion Mit etwas Clonidin werden die aber auch meist zahmer... Manchmal findet man auch gar keinen Grund und hat einfach den Eindruck, der Patient frißt das Mittelchen (ich hatte mal so einen Neunjährigen, den habe ich alle 10 Minuten mit voller Dosis Esmeron nachrelaxiert und mit Gas, Diso und Rapifen abgefixt und er war trotzdem laut Relaxometer und Chirurg nur maximal 5 Minuten relaxiert und wurde dauernd wacher als er sein sollte - der Kleine war sicher nicht auf harten Drogen). Irgendein besonders effektives Enzymsystem verschaukelt einen dann eben mal
War das irgendwie iene Antwort oder habe ich Dich noch mehr verwirrt? ;)

[RS-USER-Sani]

Antwort von Medichater:

Wenn's so einfach wäre, könnten es die Chirurgen ja auch machen

püüh


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[RS-USER-Claudi]

Original geschrieben von Katja


...oder habe ich Dich noch mehr verwirrt? ;)

nee haste gut erklärt. Bin jetzt wieder was schlauer ;)
Wenn dir jetzt vielleicht noch eine Erklärung für das 1 mg Dormicum i.V. einfällt... Ist das nicht fast schon eine homöopatische Dosis?

[DerBlinde]

Original geschrieben von Claudi
nee haste gut erklärt. Bin jetzt wieder was schlauer ;)
Wenn dir jetzt vielleicht noch eine Erklärung für das 1 mg Dormicum i.V. einfällt... Ist das nicht fast schon eine homöopatische Dosis?

Ich habe schon einen Atemstillstand bei einer 75kg Dame nach 2mg Dormicum i.v. erlebt. Also ganz so ist es nicht ;)