Hi Paracelsus!Original geschrieben von Paracelsus
Hallo Kollegin,
in diesem Forum liest doch der ein oder andere mit. Deutschland ist ja bekanntlich nicht so groß. Kann es sein, dass Du da gerade den juristischen Tatbestand nach § 13 StGB ( Begehen durch Unterlassen mit Todesfolge ) beschrieben hast?
Nett sich mal sachlich zu unterhalten!
Zu dem oben genannten Punkt: Nein, ich habe hier nhct oben genannten Straftatbestand geschildert. Der Patient wurde adäquat versorgt und hat durch diesen kleinen Fauxpas keinen Schaden genommen. Er ist nach drei Tagen auf Intens bei multiplen inneren Verletzungen und einem zusätzlich aufgetretenen Lungenversagen verstorben... Bei WS- Verletzungen, beidseitigen Nierenrissen, Leberruptur und diversem Krimskrams hatte er von Anfang an schlechte Karten... Man sollte halt nicht unangschnallt bei Rot über eine Schnellstrasse kreuzen!
Wollte damit nur veranschaulichen, dass unter Umständen in der notfallmedizinischen Ausbildung der Ärzte das traumatologische Management ein wenig zu kurz kommt. Meiner Meinung nach würde es keinem NA schaden, auch mal drei Monate in einem traumatologischen Haus mit Maximalversorgung zu arbeiten... Sei es von chirurgischer oder anästhesistischer Seite.
Zu dem Thema "richtige" oder "falsche" Intens kann ich nur sagen: Es gibt auch wirklich fitte internistische Intensivstationen, keine Frage, aber ich denke, bei traumatologischen Notfällen sind häufig die Internisten überfordert, wenn sie nicht ein Fremdjahr mit etwas invasiverem gehalt gemacht haben! Ich denke die meisten werden mir zustimmen, dass eine Myokardinfarkt Behandlung oder Reanimation auch ein guter Assistent durchziehen kann, im Zweifel auch ohne Arzt. Man braucht ja "nur" die Logarithmen befolgen... (nicht schimpfen, ich weiss auch dass da durchaus mehr hinterstecken kann!!!)
Im traumatologischen Bereich ists meist aufgrund der Umstände (unübersichtliche Lage, meist viel Blut, mehrere Verletzte, u.U. sehr viele Anwesende, die alle was vom Doc wollen...) recht schwierig die Übersicht zu behalten. Und, mit Verlaub, in der Inneren ist es auch stressig, kene Frage, aber auf einer anderen Ebene, so dass hier oft Kollegen überfordert sind.
Wie dem auch sei. Ich bin nach wie vor der Meinung, dass in den Ausbildungskataolg der Notärzte nicht nur die Intensiv/ Anästhesieausbildung gehört, sondern auch die traumatologische Grundlage gelegt werden sollte. Klar, vom Aufwand her wäre es weit komplizierter, zumal, wenn man ehrlich ist, auch noch die Innere mitreingehört, aber zumindest die Basics um einen Patienten halbwegs lebend (unser Anästhesie-Chef propagiert: "Ihr sollt die Leute nicht heilen, sondern in zumindest gleichem Zustand in die Klinik schaffen!") inddie Klinik zu bekommen bekommt man auch einer grossen, halbwegs invasiv arbeitenden Intensiv mit...
So, da das Thema aber jetzt wirklich abgedriftet ist, werde ich den Thread teilen, wenn keiner was dagegen hat...