Moin, moin!
In einem Einwanderungsland wie Deutschland stellt sich natürlich auch die Frage, wie man mit verschiedenen Kulturen im Krankenhaus umgeht. Meine Erfahrung war, dass man jeden Patienten (egal, ob nun Deutscher oder anderer Herkunft), der sich nicht in den Stationsalltag fügt, als störend empfunden hat. Vielleicht empfindet man Migranten eher als besonders schwierige Patienten, da die Verständigung oft schwierig ist, auf beiden Seiten eine gewisse Hilflosigkeit vorhanden ist und es manchmal, aufgrund von Missverständnissen, Unkenntnis oder änlichen zu Aggressionen kommt.
Manche Dinge erscheinen uns auch unverständlich z.B. werden in der Tükei die Betten von Neugeborenen mit Gazeschleiern vor dem "Bösem Blick" geschützt.
Auch der Umgang mit Schmerz und Trauer ist abhängig von der Kultur. Manche Kulturen ziegen solche Emotionen viel intensiver als wir. Es ist nicht überall peinlich, zu weinen oder Schmerzen zu zeigen.
In unserem Kulturkreis, kommt man gerne schnell zur Sache und im Pflegealtag geht es im Gespräch mit dem Patienten auch oft darum, schnell an Informationen zu kommen. Dies "schnell zur Sache kommen" wird in anderen Kulturen oft als unhöflich empfunden.
Ein typisches Beispiel für kulturell bedingte Probleme im Krankenhaus ist die Behandlung einer z.B. türkischen Frau mit einer gynäkologischen Erkrankung durch einen männlichen Arzt/Pfleger.
Wie sind eure Erfahrungen im Umgang mit anderen Kulturen im Krankenhaus? ICh weiß nicht, ob solche Aspekte in der Pflegeausbildung zur Sprache kommen, aber Sinn machen würde es auf jeden Fall.