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Aktive Benutzer in diesem Thema

  1. #1
    Premium Mitglied Avatar von RS-USER-Nufragnich
    Mitglied seit
    02.02.2004
    Beiträge
    228
    Moin, moin

    ich hab hier mal folgendes gefunden - zum Thema: Wie unterschiedlich man Dinge wahrnehmen kann"



    „Eine Woche nach meiner Magenentfernung fühlte ich mich plötzlich sehr schwach. Ich hatte starke Atemnot. Ich wurde mit Verdacht auf eine Lungenentzündung auf die Intensivstation verlegt. Es ging alles sehr schnell, es ging mir immer schlechter, und ich hatte große Angst. Ich wurde völlig ausgekleidet und von den Schwestern in ein fremdes, kaltes Bett gelegt und nur mit einem kleinen Handtuch abgedeckt. Ich fror sehr. Ich spürte jeden Luftzug der Klimaanlage. Eine Schwester erklärte mir, dass es wichtig sei, alle Schläuche und Kabel genau zu sehen, die an meinem Körper seien, und dass ich gleich besser Luft bekommen würde. Ein eiskalter Gegenstand wurde mir in die Nase gebohrt, dem ein Plastikschlauch folgte. Es tat höllisch weh. Ich glaubte, zu ersticken, versuchte den Schlauch herauszureißen, wurde geschimpft, meine Hände und Füße wurden angebunden, und ich bekam eine Spritze.

    Urplötzlich konnte ich mich überhaupt nicht mehr bewegen, konnte alle lärmenden Geräusche hören, lag hilf- und wehrlos und gefesselt wie ein wildes Tier da und wollte nur endlich tot sein. Die ganze Nacht brannte grelles Licht. Ich sah und hörte Menschen um mich, fror, hatte Schmerzen, konnte mich nicht mitteilen, schämte und fürchtete mich. In der Früh wurde die Beatmungsmaschine ausgeschaltet, ich wurde im Bett aufgesetzt und hatte große Atemnot und Schwäche. Ein Pfleger sagte zu mir, ich dürfe nicht mehr einschlafen und rieb mich einige Male mit Eiswürfeln ab. Ich hatte keine Kraft, mich zu wehren. Als ich husten musste, wurde mir ein Schlauch in die Lunge gestoßen, immer wieder, es war unaussprechlich grauenvoll. Weil es mir so schlecht ging, durfte meine Frau nur ganz kurz zu mir kommen – ich hätte sie so sehr gebraucht. Aber ich habe mich auch vor ihr geschämt. Ich kann bis heute mit niemand darüber sprechen".

    In der Krankenakte liest sich diese Episode wie folgt „10.00 Uhr Bronchoskopische Intubation über links nasalen Zugang aufgrund akuter respiratorischer Insuffienz und starker Dyspnoe. Beatmung erfolgt mit ... . 19.30 Uhr Patient sehr unruhig, agitiert, relaxiert mit ... Blutgaswerte, RR, Puls o.k., 6.00 Uhr Entfernung des Beatmungsgerätes, Patient wenig kooperativ, zur Anregung der Atmung dreimal Eismassage ... ."

    Quelle:
    http://www.wernerschell.de/Rechtsalm...rze_schafe.htm


    Ich weiß nicht, inwieweit es in der Pflegeforschung Untersuchungen/Interviews mit Patienten nach eine Intensivbehandlung gibt, aber sicher wäre es interessant, Datenmaterial zu sammeln, um zu sehen, wie eine Behandlung wahrgenommen wird.
    Die andere Frage ist, kann man von sedierten Patienten in nachhinein überhaupt brauchbare Aussange bekommen?



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  2. #2
    lächeln und weiter arbeit Avatar von RS-USER-Sahra
    Mitglied seit
    15.12.2003
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    690
    Hallo Du.

    Ich denke das die Intensivmedizin einen sehr schmalen Grad geht.
    Es ist bei vielen Pat. einfach nicht klar wieviel sie mitbekommen.
    Dieses ist natürlich auch abhängig von der Tiefe der Sedierung .
    Ein Intensivaufenthalt kann für einen Pat. schwer Traumatiesierend sein.
    Dazu gibtes einen Studie die sich mit der Posttraumatischen Belastungsstörung nach Intensivtherapie bei ARDS Pat.
    Beschäftigt.(Bei intresse kann ich schauen ob ich diese Studie noch mal finde)

    Ich denke das mit dem Aussagen von den Pat. ist sehr unterschoedlich.Eine Pat. konnte sich an nichts errinern.Eine andere konnte sich daran errinern das die Eltern immer da waren und das ihre lieblingsmusik lief und wieder ein andere konnte sich nur an bestimmte Pflegekräfte errinern die Besondere eigenschafte haben.
    Ich denke also das,dass gar nicht so einfach ist da eine einheitlich meinung zu bekommen



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  3. #3
    Chef du Cuisine Avatar von Hörbird
    Mitglied seit
    14.04.2004
    Beiträge
    3.744
    Ich denke, das es jeder je nach Situation anders erlebt. Es wäre interessant zu wissen, wie alt der genannte Patinet war.
    Sein Bericht deuetete nicht gerade auf eine gute Information der Pflegekräfte hin.
    Was mich auch brennend interessieren würe, wer macht bitte heute noch Abreibungen mit Eiswürfeln ? Ist das nicht schon lange vorbei ? Von wann stammt der Bericht ?
    Genug Gespart!


    Pflege: Uns reichts!

    DLRG = Blaulicht-Club "Deutsche-Land-Ratten-Gegner";
    Sind stets dort zur Stelle, wo herkömmliche Rettungsdienste hoffnungslos untergehen würden.



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  4. #4
    Premium Mitglied Avatar von RS-USER-Nufragnich
    Mitglied seit
    02.02.2004
    Beiträge
    228
    Original geschrieben von Hörbird

    Was mich auch brennend interessieren würe, wer macht bitte heute noch Abreibungen mit Eiswürfeln ? Ist das nicht schon lange vorbei ? Von wann stammt der Bericht ?
    Ich hab' mal auf der entsprechenden Homepage geschaut - da waren aber auch keine weiteren Infos zu finden.



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  5. #5
    Die gute Wahl: Thalamonal
    Mitglied seit
    01.03.2004
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    166
    Zu diesem Komplex gibt es reichlich Literatur aus Münster. Ich glaube, der Erstautor heißt Wendt.
    Neminem laede, immo omnes quantum potes iuva



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