habe auch etwas beizutragen, da ich selbst ziemlich lange mit Querschnittsgelähmten gearbeitet habe und dabei das ganze Spektrum von Prophylaxe bis Therapie kennengelernt habe.
1. gesunde, nicht gerötete oder trockene Haut ist nicht behandlungsbedürftig, aber das A udn O ist die Prophylaxe, also umlager, umlagern, umlager, Superweichmatratze, evtl Luftbett (duo- oder Quattro) oder diverse andere Antidekubitussysteme bei hochgefährdeten "Langliegern", besonders bei eingeschränkter Sensibilität/Kognitiver Funktion.
2.Bei Dekus Grad 1. (Rötung, wegdrückbar) ENTLASTEN!!!, ggf. Lipolotion (Fett auf Wasserbasis, hat einen guten rückfettenden Effekt), von mir aus auch Panthenol
3. Dekus Grad 2. (Induration, nicht wegdrückbar) wie unter 2., wobei die betonung auf ENTLASTEN liegt...
4. Dekus Grad 3. (Beteiligung der Dermis ohne Unterhautfettgewebe, offen) Entlasten, Hydrophile Verbände (Varihesive oder Hydrogel oder ähnliches, Varihesive hat den Vorteil, noch mechanischen Schutz zu geben) bis zur epithelialisierung, dann weiter wie unter 2.
5. Grad 4. (Nekrose bis ins Fettgewebe: Chirurgisches Debridement, sekundäre Wundheilung wie unter 4., je nach Ausprägung auch mechanische Granulationsanregung, z.B. Vakuumschaumstofftherapie, oder mechanische stimulation mit spezialvlies o.ä.) oder bei schlechten Heilungs- und Durchblutungsverhältnissen Hautlappen (Schwenk- oder Stiellappen oder andere abenteuerliche Sachen)
6. Grad 5. wie Grad 4. nur mit Knochenbeteiligung und den entsprechenden Massnahmen wie Nekroseentfernung und Ostheomyelitisprophylaxe/Therapie.
Wichtig: IMMER erst Mangelzustände ausgleichen: proteinreiche Kost, Zink, Durchblutung, Blutzucker, Vitaminmangelerscheinungen u.s.w.
Dann Narbenbehandlung mit regelmässiger Narbenmassage und Rückfettender Lipolotio. Bei hartnäckigen, aber nicht so massiven Fällen kann nach Abheilung auch eine Gerbung der betroffenen Hautstelle mit Gerbsäuren diskutiert werden...
my two cents...