.. zu Liquid ecstasy ist denke ich schon genug bemerkt, hier nun meine Meinung zum eigendlichen Thread: Katja hat recht, auch aus meiner Sicht ist Somsanit nicht das Mittel um den Schlaf "anzuschupsen".
Wir verwenden es bei unseren Intensivpatienten selten, da es neben dem hohen Preis noch eine limitierende Nebenwirkung besitzt - die Hypernatriämie. Die 4-Hydroxybuttersäure ist an Natriumsalz gebunden, so kommt es sehr häufig zu einem sehr hohen Serumnatrium. Meist ist es nur eine Frage der Zeit bis dies nach 4 bis 5 Tagen limitierend wird. Oft haben ja unsere Patienten auch nicht mehr die besten Nierchen, dann geht das Natrium auch schon mal inerhalb von 24 h über 150 mmol/l.
Gern setze ich dieses Mittelchen aber bei Langzeitanalgosedierungen ein, um z. B. die Dormikumrezeptoren wieder "frei zu waschen" - d. h. für nur zwei bis drei Tage Somsanit statt Dormikum. Nebenbei bemerkt, achten wir dann darauf dass unsere Patienten die "Liquid ecstasy"-Wirkungen nicht mitbekommen ;).
Zur Dosisfindung:
Bei uns üblich, Somsanit als Perfuser (und somit kontinuierlich) 5 Amp. a 2g auf 50 ml entspricht dann 200 mg/ml in der Spritze. Dies dann je nach gewünschter Schlaftiefe mit 2 bis 10 ml/h laufen lassen. Da es sich bei diesen Patienten wie oben geschrieben oft um intubierte und beatmete Patienten handelt, geben wir es gemeinsam mit einem Analgetikum wie Sufenta o. ä..
Bisher habe ich es erst 2 Mal als reines Schlafmittel verwendet (zwei Langzeitintensivpatienten, die zwar spontan atmend, aber auch schon auf unsere Schlafanschupser resistent waren). Hier wurde ähnlich verfahren, Start mit 5 ml/h ohne Bolus, und dann mit der Dosierung nach oben oder unten je nach Schlaftiefe... Dies war ohne Opioid dafür trotzdem mit Überwachung. Hierunter traten keine Sättigungsabfälle in der Blutgasanalyse auf - aber wie gesagt, hier handelt es sich um zwei Einzelfallbetrachtungen.