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Aktive Benutzer in diesem Thema

  1. #1
    Premium Mitglied Avatar von RS-USER-Nufragnich
    Mitglied seit
    02.02.2004
    Beiträge
    228
    moin!

    Vor einigen Jahren war die Venenpunktion noch offiziell Bestandteil der Krankenpflegeausbildung. Inzwischen haben die meisten Krankenschwestern das Blutabnehmen aus ihrem Tätigkeitskatalog gestrichen. Die Begründung: Die ist ärztliche Tätigkeit und nicht Aufgabe der Pflege!
    Grundsätzlich kann ich es nur unterstützen, wenn man sich als Pflegekranft auf die Krankenpflege konzentriert. Immerhin ist Pflege kein medizinischer Assistenzberuf (wie z.B. Arzthelferin), sondern eine eigene Diziplin mit eigenen Kompetenzen (so sollte es zumindest sein. Einige Schwestern sehen das durchaus anders...). Allerdings scheint mir in Deutschland die Auffassung, was denn nun eigentlich Krankenpflege ist doch sehr auseinander zu gehen. Wie definieren wir eigentlich Pflege?
    Mir ist es absolut unverständlich, warum z.B. eine i.m. Injektion oder das Legen eines Blasenkatheters, Aufgaben der Pflege sind während das Blutabnehmen oder Legen einer Braunüle verweigert wird. Was macht den ausgerechnet eine i.m. Injetion zur pflegerischen Aufgaben das Braunülenlegen oder die Venenpunktion nicht? Warum zieht man ausgerechnet da die Grenze? Diese Unterscheidung ist mir absolut nicht klar.
    Oft hört man Argumente wie: "Dafür haben wir keine Zeit". Wofür haben wir denn Zeit? Ich fragen mich, wird denn in Deutschland überhaupt Krankenpflege betrieben oder ist es nicht vielmehr das Abarbeiten ärztlicher Anordnungen?
    Wird denn wirklich Pflegeprozessorientiert gearbeitet?
    Gehört denn zu den orginären Aufgaben der Pflege nicht Dinge wie: Pflegeanamnese und Pflegeplanung? Nach meiner Erfahrnung wird die Anamnese oft nur schlampig durchgeführt oder Ergebnisse daraus interessieren nicht wirklich. Wozu auch, eine Pflegeplanung wird ja ohnehin nicht gemacht... Von Pflegediagnosen will ich mal gar nicht reden. Gibt es eigentlich in Deutschland mehr als 5 Krankenhäuser, wo mit Pflegediagnosen gearbeitet wird?
    Wenn denn die Zeit, die durch die Verweigerung solcher vermeindlich ärztlichen Aufgaben (was sind denn eigentlich arztliche Aufgaben, was pflegerische Aufgaben? Legt man eine Magensonde aufgrund medizinischer oder pflegerischer Probleme? Offensichtlich lässt es sich nicht immer exakt trennen, was wie zuzuordnen ist) eingespart wird tatsächlich für die Pflege genutzt würde, könnte ich diese Diskussion ja verstehen, aber dies wird ja nicht getan. Ich habe oft den Eindruck, das Argument, dies machen wir nicht, dies ist eine ärztliche Tätigkeit, wird nur deswegen gebraucht, um sich zu entschuldigen, eine lästige Aufgabe nicht übernehmen zu wollen.
    Ich muss zugeben, ich habe auch keinen Lust, stundenlang über die Station zu laufen und Blut abzunehmen. Das haben die Ärzte aber sicher auch nicht.
    Was mich einfach unheimlich stört ist, dass sich in der Praxis nur wenige Gedanken machen, was denn Pflege eigentlich ist und wo die Aufgaben liegen. Der Satz: "Die ist ärztliche Tätigkeit" ist oft nur eine Floskel. Allein das ist für mich ein Grund, dies Aufgabe eben doch - auch gegen die Willen der Kollegen - zu übernehmen. Alleine schon deswegen, um auf Station mal eine Diskussion anzuregen, wo wir denn eigentlich unsere Aufgaben sehen.
    Wie ist eure Meinung: Was ist eigentlich Krankenpflege und welche medizinischen Tätigkeiten gehören denn dazu und warum?
    "Bei uns wird auf dem Platz wenig gesprochen. Das könnte an der Kommunikation liegen."
    Erich Ribbeck



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  2. #2
    Banned Avatar von RS-USER-Bärentöter
    Mitglied seit
    10.06.2003
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    5.208
    ich fürchte, da hast Du in ein Wespennest gestochen...
    Devor ich jetzt inhaltlich äußere, eine Frage: sind die Begriffe "ärztliche" oder "pflegerische" Tätigkeit irgendwo definiert? Gibt es da Richtlinien?



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  3. #3
    Banned Avatar von RS-USER-Bärentöter
    Mitglied seit
    10.06.2003
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    5.208
    ach ja, noch eine gewollt polemische Bemerkung: wenn sich die Pflege immer mehr von qualifizierten Tätigkeiten fortbewegt, weil diese ja ärztlich seien, wird sie irgendwann ihr eigenes Grab schaufeln. Tätigkeiten wie Kaffee austeilen, Betten beziehen und Hintern abwischen erfordern nämlich keine Ausbildung und werden irgendwann, so wie es m.E. in England ist, von angelernten Billigkräften übernommen werden.



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  4. #4
    Registrierter Benutzer
    Mitglied seit
    23.07.2004
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    174
    Also ich meine, ich hätte während der Ausbildung mal gehört, daß eigentlich jede invasive Maßnahme ärztliche Tätigkeit ist, das hätte rechtliche Grundlagen.

    Das heißt, das selbst die s.c. Thrombosespritze eigentlich vom Arzt gegeben müsste.

    Ich fürchte, es gibt dafür keine klare Regelung, das würde auch die doch sehr unterschiedliche Handhabung erklären.

    Habe schon in einem Kh gearbeitet, in dem die Doc`s einen Teil ihres Gehaltes zur Schaffung einer Stelle für eine Arzthelferinnen gesponsort haben.

    Sie darf ärztliche Tätigkeiten übernehmen ( Blutentnahmen, Antibiosen anhängen) , Krankenpflegepersonal erst, wenn sie z.B. einen "Spritzenschein" gemacht haben.
    So handhabt das z.B. der Blutspendedienst in B.-W.

    Ich weiß allerdings nicht, ob es einen Katalog ärztlicher Tätigkeiten gibt.
    Muß man verrückt sein, um hier zu arbeiten ?
    Nein, aber es hilft ungemein !!!



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  5. #5
    Chef du Cuisine Avatar von Hörbird
    Mitglied seit
    14.04.2004
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    3.744
    Kenne es auch nur so, das invasive Tätigkeiten Arztaufgabe ist....

    Allerdings gibt es da das Ausbildungsgesetz zur Krankenpflege, heute eben zur Gesundheits- und Krankheitspflege.

    Und die nennt die Tätigkeiten der Pflege, darunter auch Durchführung der Therapie, z.B. also das verabreichen von Medikamenten.
    Allerdings habe ich auch das Gefühl das es da eine große Grauzone gibt.
    Und da kommt man nur mit Kollegialität und ein bißchen Teamgeist weiter.

    Ich erinnere mich an meine Zivizeit auf einer Gefäßchirurgie. Dort wurden auf Normalstation Lysen durchgeführt. Allein das war für die Pflegekräfte schwer genug, da die Pflege aufwendiger und zeitintensiver war. Eigentlich hieß es, das Aufgabe des Arztes sei, die Lyse anzuschließen.... Eigentlich, irgendwann hatte die Pflege diese Aufgabe.
    Wäre ja nicht so schlimm, wenn man bedenkt, das zur Pflege noch mehr dazu gehört und in den Zeiten der Personalknappheit kaum noch Zeit für die Patienten bleibt. Zum waschen blieben aus Zeitgrüpden morgens maximal 10-15 min (Vollwäsche)...

    Man muß halt ganz klar erkennen, wo sind die Prioritäten ?
    Genug Gespart!


    Pflege: Uns reichts!

    DLRG = Blaulicht-Club "Deutsche-Land-Ratten-Gegner";
    Sind stets dort zur Stelle, wo herkömmliche Rettungsdienste hoffnungslos untergehen würden.



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