Also, ich denke, dass man das nicht einfach differenzieren kann.
Ich glaube auch, dass oft gesagt wird, dass manche Sachen ärztliche Tätigkeiten sind, weil manche Kollegen entweder keine gr. Lust auf manche Tätigkeiten haben oder sich unsicher sind und das aber nicht zugeben wollen.
Zeitdruck ist sicher auch ein Argument. Aber für mich ist das Hauptargument FÜR eine genaue Differenzierung, dass dann auch der Stellenschlüssel angepaßt werden kann.
Im Intensivbereich ist es ganz klar. Injektionen, Blutentnahmen etc fallen in den Pflegebereich. Aber wir sind auch entsprechend viele Leute.
Eine Bestärkung der "keine-Lust-Theorie" ist halt auch das von "Nufragnich" angeführte Problem mit der PFLEGEanamnese und -planung. Das ist eindeutig Pflegeaufgabe und eine der wichtigsten. Darauf baut professionelle, geplante Pflege auf. Aber wird es richtig gemacht. NEIN! Warum nicht?!?
Ich glaube, das ist auch ein Problem des Berufsbildes! Manche haben von ihrem eigenen Beruf ein etwas seltsames Bild. Denen kommt die zunehmende Professionalisierung auch nicht gerade gelegen.
Aber warum ist das so?!? Ich glaube, wenn sich alle in der Pflege Tätigen mal über ihren Beruf Gedanken machen würden und nicht nur klagen würden, dann kämen solche Sätze gar nicht erst auf.
Ach ja, und bevor ich es vergesse, ... ich habe Blutentnahmen gelernt. Und s.c.-Injektionen sind DELEGIERBARE Aufgaben. Also muss ich sie auch können. Zumindest war es vor der Änderung der Ausbildungs- und Prüfungsverordnung Ausbildungsinhalt. Und ich kann es nicht mit 100%iger Sicherheit sagen, aber ich glaube, dass es immer noch so ist.
Warum soll ich es dann nicht durchführen.
Dann noch ein paar Fragen: Ist Schmerz nicht ein großes Pflegeproblem??? Warum sollen wir dann nicht eine adäquate Schmerztherapie durchführen können (nach entsprechender Ausbildung)
Zählt Ernährung nicht genauso zur Pflege wie Emesis etc??? Warum sollen wir dann keine Magen- oder Ernährungssonden legen???
Ist Ausscheidung und Inkontinenz keine Pflegeangelegenheit??? Warum sollen wir dann keine Blasenverweilkatheter legen oder Inkontinenzmaterialien verordnen dürfen???
ich könnte noch lange so weitermachen.
Ich glaube aber halt auch, dass selbst WENN ich mal eine ärztliche Tätigkeit (in Absprache und Einverständnis mit dem zuständigen Arzt) übernehme, so tue ich das im Sinne des Patienten. Und ich glaube, so lange ich weiß, dass mein Stationsarzt hinter mir steht und ich es mir zutraue, warum soll ich dann nicht meinen Beitrag leisten, dass es dem Patienten besser geht???
Und zum Schluß noch mal mein Evergreen:
Ärzte und Pflege sollten zusammenarbeiten, da wir auch ein gemeinsames Ziel haben. KOOPERATION!!! KOLLEGIALITÄT!!!
Und JEDER kann damit anfangen und einen Schritt in die richtige Richtung tun!!