Spiegel Interview "Posttraumatische Belastungsstörung"

[Xaxis1]

Original geschrieben von Hörbird
Naja, schaut man sich die "Psycho-Szene" an, sprich, die ganzen Selbsthilfe-Foren an, dann könnte einem schon so der Eindruck entstehen: Sätze, wie die Therapie hilft nicht, oder ähnliches findet man zuhauf.

Meine Meinung woran das liegen könnte: die soziale Kälte, die in unserer Gesellschaft momentan herrscht. Viele können sich einfach bei Freunden nicht mehr aussprechen, sie suchen also Ersatz beim Therapeuten und anderen Aufmerksamen....
Zugegeben: Nicht immer ist das der Grund, aber doch sehr häufig denke ich

@"Therapie hilft nicht": Ich war zweimal dort und fühl mich noch nicht besser... ?! ---> hab den Eindruck, viele erwarten Wunder von so einem Therapueten...

@ soziale Kälte: Zustimmung !! Aber auch die Verhätschelunh: Wenn heut einer Sch** baut, ist der Lehrer schuld, die Eltern...etc... nur nie der Betreffende selbst !!!

Seh es doch an einer Kollegin, bei der mir das kalte K*** kommt:

Macht dauernd krank, wenn sie WEschichten hat oder ihre Pläne ändert und net arbeiten "kann" (weil Saune oder sonstwas !!!). Outet sich urplötzlich als Bulimieerkrankte, hat innerhalb von 2 Monaten dank reicher Eltern nen Therapieplatz, kommt nach 3 Monaten wieder, macht über Weihnachten krank (es glaubt ihr einfach niemand mehr, daß sie krank ist, wenn sie dann des öfteren im Kino oder beim Skaten gesehen wird...)... Stimmung geht endlich auch von der Leitung (der sie - die arme Kranke - dauernd verteidigte) gegen sie, weil mehr als eindeutig, daß sie einfach keinen Bock hatte, zu arbeiten... muß ich dazusagen, daß sie sich ihren gesamten Urlaub krankschreiben ließ ? Mal verstauchtes Handgelenk, mal sonstwas.... - als sie den wiederholte, meldete sie sich wieder krank (ätschbätsch, den gabs nimmer zurück . zack, war sie gesund !!), und als sie wieder kommen sollte, war sie auf eine ganz perfide Art (zu einem Feiertag...) wieder krank, schlimmes Bauchweh, sie müße ins KH (krankmeldung um 5 Uhr beim Nachtdienst) - ich ruf um halb neun an, sie quietschfidel dran... ich hab ihr die Meinung gesagt, sie blieb dabei: sie sei 3 Tage krank (länger hatte sie eh net Dienst).

Tja, MAdame tauchte dann auf und behauptete schwanger zu sein... bevor jmd den Mutterpaßt sah, hatte die Ärmste (sorry, kein Mitleid mit sowas, selbst wenn sie WIRKLICH schwanger war, wie unverantwortlich ist DAS denn ?!?! Sie erzählt selber, sie kommt net mit ihrem Leben klar, ihr Freund will keine Kinder....) einen Abgang, war wieder krank bis zum nächsten Urlaub...
hey da vergeht MIR auch das Verständnis für "psychische Schäden" - und: Es sind immer die andren schuld !!!! IS nu lang und offtopic, ich weiß net, ob rüberkommt, was ich meine:

Für den Sch**, den ich bau, übernehm ich auch die Verantwortung !!!

[Xaxis1]

Original geschrieben von ka-be-em
Sie war dann bei ner Heilpraktikerin und nimmt jetzt irgendwelche Bachblütentropfen, die sie beim Schlafen unters Kopfkissen legen muss... Sie behauptet mir gegenüber zwar steif und fest, dass es ihr schon viel besser ginge, aber ich seh doch selber den oft verzweifelten Blick in ihren Augen und vieles mehr... Zum Hausarzt, geschweige denn zum Psychater möchte sie nicht gehen, da kann ich mir den Mund fusslig reden. Und zu sehr drängen möchte ich sie ja auch nicht...

Hey, die Dinger wirken Wunder, eine Mutter steht voll drauf, seit ihr die Heilpraktikantin erzählt hat, bestimmte Bachblüten ließen neue Gehirnzellen wachsen und ihre Tochter würde so in 6 Monaten laufen können (war vor 2,5 Jahren...hat sich nix getan, wohl, weil wir Ungläubigen die Tropfen verabreichen...)

Paß auf sie auf... hast die Möglichkeit, sie rauszuholen ? Nen Kurzurlaub mit ihr zu machen ?
Ernst nimmst sie ja zum Glück... gibts offene Bereauntgsstellen ?
Ansonstne kann ich DIr gern Links geben...

[ka-be-em]

Original geschrieben von Xaxis1

Ansonstne kann ich DIr gern Links geben...

Oh ja!! Sehr gerne!!

[RS-USER-Claudi]

Original geschrieben von Hörbird
Is normal - hab 6 Monate gewartet !

is ja super
Und wenn jetzt wirklich jemand ich sag mal eine Krise hat? Sechs Monate warten - was von allein kommt, geht auch von allein wieder weg, oder was ?
Eine Kollegin sagte mal, es sei sowieso eine Rumtelefoniererei ohne Gleichen. Nachdem sie gut 1/3 der Therapeuten im Telefonbuch "durch" hatte (sie wollte halt einen schnellen Termin - 4 Wochen hätte sie noch in Kauf genommen ) hat sie es aufgegeben und meinte es habe verdammt viel Kraft gekostet immer und immer wieder ihr Problem am Telefon einer Wildfremden zu erklären um dann zu hören - äh ja - nächstes Jahr im Herbst vielleicht....
Ich frage mich, was mit den psychisch kranken ist, die diese Kraft nicht mehr aufbringen können. Was soll man denen raten? Selbstmordversuch und dann auf eine Einweisung hoffen?

[Xaxis1]

Ich hab im Bekanntenkreis derzeit so einen Fall: Fürchterlich zerstörerische, gewalttätige Beziehung beidseits; nach Trennung bei beiden Vorderline diagnostiziert... (kann ich v.a. bei ihm net nachvollziehen, aber gut...) er is freiwillig in eine Klinik, hat sich dort behandeln lassen - das ging wohl... aber jetzt für draußen was zu kriegen, stellt sich als recht schwierig dar

Wobei ich mich frag, woran das liegt - gibt es wirklich so wenig Psychotherapeuten ? Dann schul ich doch noch um
Hab nur mal ne Probesitzung bei dem Therapeuten gehabt, der in der Praxis meines Neurologen ist - und war sehr irritiert, der gute Mann - fachlich sicher kompetent - hat gestottert... wie ein alter Plattenspieler...

Kann diese "Therapeutennot" auch was mit den Einsparungen zu tun haben ? Früher gab es soviele Anlaufstellen von Caritas und Co... da wird sehr viel eingespart...

Akut bleibt da wohl nur ein Krisendienst (gibts den in jeder Stadt?), stationäre Aufnahme und evtl Telefonseelsorge, die sind mit Adressen und Co. versorgt...